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Insel des Friedens

WETTERFROSCH

Nr. 2 „Der Wetterfrosch“

Lombardi:
Ich bin klimatisch ständig innerlich zerrissen:
mal ist’s Italiens Sonne, die in mir erglüht –
und dann verspür’ ich Lust die ganze Welt zu küssen –
doch plötzlich legt sich Englands Nebel aufs Gemüt.
Mal tropft der Regen tagelang in meine Seele –
und ich steh da und wart’ aufs nächste Wolkenloch.
Mal liegt verdammte Trockenheit auf meiner Kehle,
weil ich mich wieder einmal in mich selbst verkroch!

Refrain:
Denn –
seh ich eine schöne Frau,
weiß ich vorher schon genau,
niemals wird es mir gelingen
so ein Prachtweib zu erringen!
Denn fast wie ein grüner Junge
steh ich mit gelähmter Zunge,
Groß- und Kleinhirn steh’n verlassen.
Nur e i n Einfall kommt als Retter. . .
und ich rede über’s Wetter!

Und der nach einer Stunde Rederei im Regen sitzt,
ja, der bin ich, ganz selbstverständlich naß und abgeblitzt. . .
Und dann zerquetsche ich die mitgebrachte Rose –
Es ging mal wieder alles völlig. . . in die . . . Hose!

Pamela:
Auch mich, mein Bester, läßt das kühl,
entlockt mir auch kein Mitgefühl.
Sei’n Sie doch mal männlich stabil
und nicht wie das Wetter – labil!

Lombardi:
Ich könnte, wenn ich könnte, wie ein Meteor sein,
ich könnte mich verwandeln in ein Stückchen Eis –
belcantomäßig italienischer Tenor sein –
und die sind selten, wie man selbst in England weiß.
Ich könnte selbst die allergrößten Wolken schieben,
damit der Regen nicht auf deine Haare rinnt.
Ich könnte, wenn ich könnte, wild und stürmisch lieben –
doch mein Orkan entpuppt sich meist als lauer Wind.

Refrain:

Pamela:
2er Refrain:
Seh ich einen netten Mann,
fange ich zu flirten an,
immer muß es mir gelingen,
ihn in meinen Bann zu zwingen.
Wenn er dann auch noch charmant ist
und sein Sprach-Organ markant ist,
gebe ich mich gleich geschlagen,
lasse mich auf Händen tragen,
häng’ an seinem herben Munde –
und ich nutz’ die schwache Stunde!

Wenn so ein Mann kommt, merkt er gleich, es hat bei mir geblitzt.
Er kann sich sicher fühlen, daß er mich total besitzt.
Und schenkt er mir Konfekt und eine rote Rose:
die Rose welkt – ich greif’ in die. . . Pralinendose. . .

Beide:
[beide Refraine]

Die letzten 4 Zeilen für Lombardi lauten:

Warum laß ich Sie nur so kühl?!
Ich such’ ein wenig Mitgefühl –
dann werd’ ich vielleicht auch stabil –
und S i e dann bei mir ganz labil!

Die letzten 2 Zeilen von Pamela lauten:

Zeigt er sich dann auch noch stabil,
ja, dann werde ich labil!