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10. TONKÜNSTLERFEST 2001
 



 

10. Tonkünstlerfest vom 30. 11.-2.12.2001

Festtage der Neuen Musik in Magdeburg
vom 29. November bis zum 2. Dezember kann traditionsgemäß, trotz finanzieller Begrenzungen auf Grund der schwierigen Haushalts-Positionen, das diesjährige, nunmehr 10.Tonkünstlerfest, gekoppelt mit dem 8. Jugend- Kompositions-Wettbewerb in Sachsen-Anhalt stattfinden. Letzterer wird von Anbeginn durch den k.o.m. bühnen- und musikverlag München unterstützt, der die mit dem ersten Preis ausgezeichneten Werke ediert.
Zum wiederholten Male ist dankenswerterweise der Kultusminister, Dr. Gerd Harms, Schirmherr des Festes, das kontinuierlich seit 1992 alljährlich veranstaltet wird und zum Podium zeitgenössischer Musik, vorwiegend von KomponistInnen und InterpretInnen aus unserem Bundesland geworden ist. Der Verband sieht die Förderung der in Sachsen-Anhalt lebenden Komponisten und die Förderung des künstlerischen Nachwuchses (letztere ab 2002 gemeinsam mit dem Richard Wagner Verband Magdeburg), als Verpflichtung und Fortführung einer Tradition, die von Franz Liszt ausgegangen ist. Liszt, der unermüdlich aktiv bei der Propagierung zeitgenössischer Werke war, versuchte das Neue, wo immer es sich regte, zu fördern. Sein bereits 1835 verfasster Aufsatz „Zur Stellung der Künstler“, enthält eine harte Kritik der damaligen deprimierenden Zustände: „... Der Künstler lebt heutzutage ausserhalb der sozialen Gesellschaft...“ Die Situation der Komponisten in unserer Gesellschaft ist auch schwieriger denn je geworden, obgleich vielfältige Impulse zur Förderung der zeitgenössischen Musik durch Institutionen des Musiklebens ausgehen und punktuell eine aktive Szene der zeitgenössischen Musik mit eigenen Festivals und Ensembles existiert. Leider aber orientiert sich die heutige Musikpflege mehr und mehr, gestützt durch die Kommerzialisierung, an einer allgemeinen Fluchtbewegung in vergangene Jahrhunderte, verliert dabei an Vitalität und schenkt den reproduzierenden Künstlern mehr Aufmerksamkeit als den wenigen Musikern, die sich schöpferisch zu neuen Ausdrucksformen und Tonsprachen hinwenden, wodurch ungewohnte Klangwelten und Erlebnisräume entstehen können, die für die Hörer schwerer erschliessbar, unverständlicher und damit unpopulärer geworden sind. Deshalb braucht die zeitgenössische Musik, die noch kein breites Publikum erreicht hat, insbesondere die Vermittlung, den Brückenschlag zum Publikum.
In diesem Jahr, in dem zugleich der Verband, der als erster Tonkünstler Landesverband in den neuen Bundesländern gegründet wurde, sein 10jähriges Bestehen festlich begehen wird, stehen vier Konzerte und ein Kolloquium auf dem Programm. Eine Gemeinschaftsfinanzierung durch Zuwendungen von Fördergeldern der Stiftung Kulturfonds, des Landes Sachsen-Anhalt, der Landeshauptstadt Magdeburg, der Stadt Burg, der Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt sowie durch die Kooperationen mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Magdeburg, dem Konservatorium Georg Philipp Telemann Magdeburg, dem Domgymnasium Magdeburg sowie dem Zentrum für Telemann-Pflege und -Forschung ermöglichte das 10. Tonkünstlerfest.
Für das festliche Eröffnungskonzert am 30.11. um 19.30 Uhr in der Konzerthalle „Georg PhilippTelemann“ konnte die Junge Europa Philharmonie gewonnen werden, die hochtalentierte Nachwuchsmusiker aus ganz Europa vereint und die mit ihrem Können und ihrer Begeisterung für die Musik ein Zeichen für die Verständigung zwischen den europäischen Nationen setzt. Das Orchester, das unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des deutschen Bundestages, Wolfgang Thierse, steht, wird am 30.11., verstärkt durch Mitglieder der Magdeburgischen Philharmonie und des Staatsorchesters Halle, ein sogenanntes „Festspielorchester“ unter der Leitung von Reinhard Seehafer bilden. Auf dem Programm stehen zwei Uraufführungen: eine Festouvertüre zum 10jährigen Jubiläum von Peter Petkow, (dazu gab es ein Stipendium in Form eines Aufenthaltes in Schloß Wiepersdorf für den Komponisten) und ein Klavierkonzert, das 13., von Dieter Nathow. Ausserdem werden von Hans Werner Henze anlässlich seines 75. Geburtstages die „Telemanniana“, die auf einer Suite aus Telemanns Nouveaux Quatuors beruht und von Alexander Mossolow das Orchesterstück „In einer Eisengießerei“ dargeboten. Zuvor werden in einer Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Zentrum für Telemann-Pflege und -Forschung am 29.11. um 19.00 Uhr im Domgymnasium Magdeburg Hans Werner Henze und Georg Philipp Telemann in einem Kolloquium gewürdigt.
Der 01.12 um 11.00 Uhr im Konservatorium Georg Philipp Telemann Magdeburg, ist dem kompositorischen und interpretatorischen musikalischen Nachwuchs gewidmet. Diesmal sind es die Absolventen der Komponistenklassen von Klaus-Dieter Kopf, Stojan Stojantschew, Dieter Nathow, Günter Bust, Bernhard Schneyer, die sich mit ihren Werken vorstellen und um die Preise des 8. Jugend-Kompositions-Wettbewerbs im Konservatorium Georg Philipp Telemann bemühen.
Am Abend des 01.12. spielen im Rathaussaal um 19.30 Uhr das Münchner Bläserquintett: „simple music for five“ mit Michiko Bering, Flöte - Dr. Eckardt Meißner, Oboe - Jeanette Höfer, Klarinette -Martina Götz, Horn - Klaus Obermayer, Fagott – sowie Egmont Gabler, Klavier und Rudolf Bünte, Klarinette Werke von Klaus-Dieter Kopf, Magdeburg (Bläserquintett); Axel Gebhardt, Halle („Zeitungslektüre“ für zwei Klarinetten UA); Klaus Obermayer, München (Klaviersextett „Reminiszenzen“); Wolfgang Amadeus Mozart (Quintett Es-Dur KV 452).
Im Abschlußkonzert am 02.12. um 17.00 Uhr stellen sich im Gemeindesaal der evangelischen Kirche in Burg Tonkünstler des Landes mit Uraufführungen und Werken u.a. von Komponisten aus Sachsen-Anhalt unter der Leitung des Organisten Stefan Nusser vor.
Hansen