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boulevard im opernhaus
CLAUDE MAGNIER Oscar boulevard im opernhaus

Eine rasante Verwechslungskomödie, die ihre Figuren in irre Lebensnöte stürzt – besonders den Protagonisten, den schwerreichen Seifenfabrikanten und Familienvater Barnier. Er muß sich seines Mitarbeiters Leroi erwehren, der ihn mit seinem unbedingten Heiratswillen geradewegs in die Katastrophe zu treiben droht. Denn Leroi hält um die Hand von Barniers Tochter an. Zuvor hat er sich, um eine bessere Partie zu sein, ausgiebig an Barniers Geschäftsgewinnen bedient – die er allerdings durch seine herausragende Neuerungs- und Marketingarbeit erst herausgewirtschaftet hat.
Was Leroi nicht weiß: die Tochter von Barnier, die er so gern heiraten will, ist gar nicht Barniers Tochter, sondern eine junge Fremde, die arm ist und sich den Namen des Seifenmoguls nur zugelegt hat, um Leroi zu imponieren. Wer sie wirklich ist, das stellt sich natürlich erst ganz zuletzt heraus. Die legitime Tochter von Barnier ist ihrerseits in Oscar, den Chauffeur, verliebt; mit ihren Heiratsabsichten bringt sie die ersten schlimmen Verwicklungen ins Geschehen.
Außerdem von der Partie: drei identische Koffer, die, bestückt mit Schmuck bzw. Geldbündeln bzw. Damenunterwäsche, immerzu in falschen Händen landen … Ausreichend Anlässe für Barnier und Familie, aneinander vorbeizureden, falschzuverstehen, zu lügen, zu feilschen, in Deckung zu gehen, fast ohnmächtig zu werden und bei alldem doch unerschütterlich an ein gutes Ende zu glauben.

Regie Peter Kube Bühne Jens Büttner Kostüme Ute Noack Premiere 15. 06. 2007 Spielort opernhaus/boulevardbühne



ich:planet recherche | Uraufführung
Egoistische Studien der Selbsterhaltung

Eines Tages, als wir aufwachten, waren wir Teil eines deprimierenden Zahlenwerks und ein Teil dessen, was in Deutschland als Grundübel unserer schrumpfenden, überalternden Gesellschaft erkannt wird. Plötzlich war klar: Wir waren schuld. Aber wie das?
Hatten wir nicht alles richtig gemacht? Studieren, arbeiten, Beziehungen führen, Beziehungen beenden, umziehen, den Job wechseln, das Leben genießen, manchmal an die Zukunft denken, und das Ganze immer wieder von vorn. Gefangen in den unendlichen Möglichkeiten. Wir hatten uns eingerichtet im Egoismus, schließlich ist ein erfolgreiches Leben im kapitalistischen System ohne Egoismus nicht möglich. Lag unsere Gesellschaft tatsächlich so falsch mit ihren Werten und den Errungenschaften der Freiheit des Individuums?

»ich:planet« kreist um die Frage, was die Gemeinschaft und das Individuum zukünftig zum Überleben brauchen werden. Es eröffnet sich ein Blick in den Motor, der unsere Gesellschaft antreibt – den Lebensentwurf Egoismus. Dabei zeigt sich das Bild einer Generation, deren Welt- und Selbstwahrnehmung ohne jede moralische Selbstrestriktion zu funktionieren scheint.

»Dies alles ist exzellent gemacht und unbedingt ansehenswert.« Magdeburger Volksstimme

Regie Jan Jochymski Bühne und Kostüme Jan Freese Premiere 16. 05. 2007 Spielort schauspielhaus/studio



FRANZ MOLNAR Liliom

Andreas Zavoczki, der Liliom, ist der ungekrönte König des Stadtwäldchens – der fescheste Rummelplatzausrufer, der wildeste Prügler und frechste Schürzenjäger. Die einzige, die ihm gewachsen ist, ist das Mädchen Juli. Wie Liliom hört auch Juli allein auf sich selbst. Durch sie verliert Liliom seine Arbeit und gewinnt ein Leben – mit dem er wenig anzufangen weiß. Denn ein Hausmeister, ein Kleinbürger, das kann aus ihm niemals werden. Und ein Künstler, der ist er nicht mehr, seit er sich gegen den Rummelplatz und für Juli entschied. Unruhig wie er lebte, kommt Liliom zu Tode. Er läßt Juli zurück und mit ihr ein ungeborenes Kind. Doch an der Himmelspforte bekommt er eine zweite Chance: Nach gemessener Zeit darf er für einen Besuch zurück auf die Erde. Sechzehn Jahre nach seinem Tod kehrt Liliom also wieder, mit einem Stern in der Hand, den er am Himmel gestohlen hat – und trifft auf seine junge Tochter, auf Luise …

»Angelika Waller erzählt eine harte, aber berührende Geschichte von Menschen in auswegloser Situation und pegelt das Stück dabei radikal auf unsere Gegenwärtigkeit ein.« Magdeburger Volksstimme

Regie Angelika Waller Bühne und Kostüme Stephan Fernau Premiere 5. 05. 2007 Spielort schauspielhaus



ANDRES VEIEL/GESINE SCHMIDT Der Kick recherche

Am 13. Juli 2002 wird der siebzehnjährige Marinus Schöberl im brandenburgischen Potzlow von seinem Freund Marcel, dessen älterem Bruder Marco und einem weiteren Gleichaltrigen stundenlang misshandelt und anschließend brutal hingerichtet. Dem Mord voraus gehen ein geselliges Beisammensein auf Gartenstühlen und die Leerung von mindestens einem Kasten Bier. Marinus Schöberl wird bereits in der Trinkrunde zur Zielscheibe verbaler und körperlicher Angriffe. Er wird bewußtlos geschlagen. Die Freunde flößen ihm Schnaps ein, bis er sich erbricht, urinieren auf ihn und traktieren ihn solange, bis er zugibt, »ein Jude« zu sein. Schließlich schieben die Freunde ihr Opfer auf einem Fahrrad zu einem verlassenen LPG-Gelände. In einem leeren Stallgebäude quälen sie ihn weiter. Zuletzt fordern sie ihn auf, in die Betonkante einer Futterrinne zu beißen, und springen ihm auf den Kopf. Danach erschlagen sie den immer noch Lebenden mit einem Gasbetonstein und werfen seinen Körper in eine Jauchegrube.
Niemand im Dorf sucht nach dem verschwundenen Marinus, auch nicht, als sein herrenloser Rucksack gefunden wird. Das Dorf schweigt.

»Emotional bewegendes dokumentarisches Theater.« Magdeburger Volksstimme

Ab 14 Jahren.

Regie Katharina Holler Bühne und Kostüme Sven Nahrstedt Premiere 4. 05. 2007 Spielort schauspielhaus/studio



PHILIP RIDLEY Schwarze Schmetterlinge Deutschsprachige Erstaufführung

Was wäre wenn … – in London demnächst Hubschrauber über zerbombten Ghettovierteln kreisen, marodierende Jugendbanden wahllos alles töten und zerstören und der Gebrauch von halluzinogenen »Schmetterlingen« nicht nur allgemein üblich, sondern sogar notwendig geworden ist? – Das Bruderpaar Elliot und Darren überdauert in dieser unwirtlichen Welt: Sie organisieren Freakparties für Menschen mit besonderen Gelüsten. Für den heutigen Partygast haben sie als Partyspielzeug einen halbwüchsigen Jungen beschafft. Alle Details müssen stimmen, sonst gibt es Ärger mit ihrem Boß Spinx. Als der endlich erscheint, hat er gegen jede Verabredung die Fürstin dabei, seine blinde Geliebte. Nicht nur dieser Regelverstoß kündigt Unheil an. Auch der schlechte Zustand des Jungen und das über allem schwebende Gerücht, daß das Militär noch heute das Viertel aus der Luft auslöschen wird. Als der Partygast eintrifft, scheinen alle bösen Vorahnungen wahrzuwerden …

»Sascha Hawemann hat Erstaunliches geleistet.« Deutschlandradio Kultur

Ab 16 Jahren.

Regie Sascha Hawemann Bühne Alexander Wolf Kostüme Lina-Antje Gühne Premiere 18. 03. 2007 Spielort schauspielhaus/studio



HEINRICH von KLEIST Das Käthchen von Heilbronn

Beängstigend und höchst seltsam ist dieses Mädchen: Nachdem Käthchen dem Grafen vom Strahl in die Augen geblickt hat, folgt sie ihm wie ein Schatten, lebt auf der Straße, nimmt Entbehrungen und Schläge in Kauf. Entsetzt versucht ihr Vater alles, um seine Tochter nach Hause zurückzuholen, doch Käthchen lässt sich nicht beirren. Nichts und niemand können sie von der Gewissheit abbringen, dass sie und der Graf zusammen gehören. Zwar fühlt sich auch der Graf auf unerklärliche Weise zu Käthchen hingezogen, aber er sträubt sich gegen dieses Gefühl, denn nach den Regeln der Welt darf eine Liebe zwischen den beiden nicht sein. Außerdem hatte ihm in einem verwirrenden Traum einst ein Engel verheißen, er werde die Tochter eines Kaisers heiraten. Alles deutet darauf hin, dass die reiche, schöne Kunigunde von Thurneck die für ihn Auserwählte ist. Angesichts dieser Beziehung mit den besten Erfolgsaussichten wird das Käthchen fortgejagt. Doch gegen alle Widerstände bleibt sie dem Geliebten nahe. Als auf Kunigundes Burg ein Feuer ausbricht, begibt sich Käthchen mitten hinein in die lodernden Flammen, rettet das Bildnis des Grafen – und eine höchst wundersame Wahrheit kommt ans Licht.

»Der Regisseur überführt das Märchenhafte von Kleists Stück in nüchtern klare Bilder. Kleists zauberisches Ritterdrama bekommt eine ganz heutige Selbstverständlichkeit.« Deutschlandfunk

Regie Tobias Wellemeyer Bühne Iris Kraft Kostüme Ines Nadler Premiere 16. 03. 2007 Spielort schauspielhaus

In Kooperation mit dem Deutschen Bühnenverein LV Ost und den Kleistfesttagen.



JOHN MIGHTON Unser halbes Leben [Half Life] Deutschsprachige Erstaufführung

Als Clara und Patrick einander begegnen, ist das der Beginn einer späten Liebe. Clara und Patrick sind über Siebzig, und ihr Zuhause ist ein Pflegeheim. Die wiederentdeckten Gefühle lassen die zwei Alten ihre Gegenwart und auch ihre Vergangenheit ganz neu erleben. Zugleich entwickeln auch Claras Sohn Donald und Patricks Tochter Anna Sympathien füreinander. Beide sind in den Vierzigern und haben ihre hochfliegenden Lebenspläne bereits gegen bescheidenere Entwürfe eingetauscht. Als Clara und Patrick ihre Liebe legalisieren lassen und heiraten wollen, verhindert Donald mit seinem vormundschaftlichen Veto die Verbindung und löst damit eine Kette von Ereignissen aus, die alle Beteiligten voneinander zu entfernen drohen.
Feinfühlig und psychologisch genau erzählt das Stück vom Leben seiner Protagonisten. Es mischt sich in den auf dringliche Weise aktuell gewordenen Generationendiskurs ein, indem es das Älterwerden und den Umgang mit dem Alter in unserer Gesellschaft reflektiert.

»Gisela Hess spielt das hinreißend, souverän, zart, hart und herzergreifend unter der subtilen Regie von Tobias Wellemeyer. Ihre Clara gibt ein faszinierendes Beispiel, wie die innere Freiheit einer Demenz-Behinderten nunmehr – von Konventionen erlöst – ungeniert leuchtet.« Die Welt

Regie Tobias Wellemeyer Bühne Iris Kraft Kostüme Ute Noack Musik Alexander Nemitz Premiere 28. 01. 2007 Spielort schauspielhaus/studio

Mit freundlicher Unterstützung der Botschaft von Kanada.



ARTHUR MILLER Tod eines Handlungsreisenden

Erfolgreich zu sein, ganz oben zu stehen – darum hat Willy Loman sein Leben lang gekämpft. Er träumte den amerikanischen Traum. Viele Jahre war Willy Tausende von Kilometern auf den Straßen als Vertreter unterwegs, hat sich aufgerieben für seinen Job und konnte gerade mal die Raten für sein Haus abzahlen. Jetzt wird er gefeuert.
Willys ganze Hoffnung liegt auf seinen Söhnen Biff und Happy. Aber die beiden sind den hochfliegenden Erwartungen des Vaters nicht gewachsen. Biff, einstmals umschwärmter Sport-Star seiner Schule, schlägt sich als Gelegenheitsjobber und Kleinkrimineller durch. Happy führt ein klägliches Dasein als kleiner Angestellter und tröstet sich mit Frauengeschichten. Als die beiden jungen Männer zu Besuch in ihr Elternhaus zurückkehren, weigert sich Willy, der Wirklichkeit ins Gesicht zu blicken. Er zwingt die gesamte Familie, das Lügengebäude seines Lebens aufrecht zu erhalten. Doch die aufgestauten Emotionen brechen unter der falschen Fassade hervor; die vermeintlich heile Welt wird zur Kleinfamilienhölle.

»Der Regisseur Lukas Langhoff (und Dramaturg Christopher Hanf) bieten eine Version dieses Schauspielklassikers, wo Zeit, Raum, Handlungsabläufe und Gefühle sich in einen Alptraum des puren Erschreckens fokussieren.« Magdeburger Volksstimme

Regie Lukas Langhoff Bühne und Kostüme Susanne Schwieter Premiere 26. 01. 2007 Spielort schauspielhaus



JOHANN WOLFGANG GOETHE Die Leiden des jungen Werther
Nach dem gleichnamigen Roman

Der junge Werther glaubt, in Lotte die Liebe seines Lebens gefunden zu haben. Leidenschaftlich, ja terroristisch stürzt er sich in eine schwärmende Traumwelt. Er lebt den Traum der Jugend vom Aufstand: gegen die Lethargie, das Mittelmaß, die Konvention, die Moral – absolute Liebe gegen halben Kompromiß. Totale Selbstbezogenheit gegen Unterordnung. Heiße Leidenschaft gegen kalte Vernunft. Doch dem Sommer der Sehnsüchte und Hoffnungen folgt der Herbst der Enttäuschungen und des Todes. Immer verzweifelter versucht Werther, sich von dieser aussichtslosen Liebe zu befreien. Selbstmordphantasien, eine »Krankheit zum Tode«, gewinnen Macht über ihn. Briefe an einen Jugendfreund dokumentieren Werthers letzte Lebensmonate.

Goethes Erstlingsroman von 1774 ist ein grenzenloser Rausch der Gefühle. »Die Leiden des jungen Werther« offenbart zweihundertdreißig Jahre später noch immer die Zerbrechlichkeit unserer Träume und die schmerzvollen Widersprüche, denen wir uns immer wieder aufs neue stellen müssen.

»Ein beeindruckender Abend.« Leipziger Volkszeitung

Regie Annette Pullen Bühne und Kostüme Iris Kraft Premiere 2. 12. 2006 Spielort schauspielhaus



BILJANA SRBLJANOVIC Heuschrecken

Gestern, jetzt und morgen; wie man war, was man ist und wer man werden will – all das ist schier unlösbar verknäuelt und verknüpft in diesem großen Reigen aus vielen Menschenleben.
Maksim, der mächtige TV-Anchorman, ist von Nadezda fasziniert. Er wird alt und spürt schon den Tod; sie gibt ihm jeden Abend als Maskenbildnerin ein makelloses Gesicht. Der 35jährige Milan hätte in der zerbrochenen Zeit Karriere machen können – sein Vater Herr Ignjatovic war Parteikommunist und Führungskader. Noch heute ist der Vater mit seinen 75 Jahren ein mächtiger Mann und kann als Akademiemitglied Posten vergeben. Seinem nichtnutzigen Sohn kann Ignjatovic heutzutage kein Amt mehr verschaffen, und das haben auch Milans schöne blonde Frau Dada und sogar seine 12jährige Tochter Alegra schon herausgefunden. Sie wissen, daß er ein Versager ist, und lassen es ihn täglich spüren. Dadas Bruder Fredi kämpft derweil gegen den Verfall seiner Jugendlichkeit. Seinen 80jährigen zuckerkranken Vater setzt er an einer Autobahnraststätte aus.
Alle diese komischen, verlorenen Seelen wandern ohne Orientierung in einem Niemandsland zwischen dem Alten und dem Neuen umher. Sie wollen wissen, wer sie sind, aber sie wollen sich nicht erinnern. Nur Nadezda, die Unbedarfte, die krude vermischte Erinnerungen aus vielen Leben erzählt, als paßten sie zusammen und als gehörten sie alle zu ihr, scheint mehr zu sehen …

»Ausnahmslos virtuoses Spiel des Ensembles.« Mitteldeutsche Zeitung

Regie Isabel Osthues Bühne und Kostüme Sigi Colpe Premiere 1. 12. 2006 Spielort schauspielhaus/studio



NEIL LaBUTE Fettes Schwein

Eines Tages, in der Mittagspause, im Bistro um die Ecke, begegnet Tom einer faszinierenden Frau. Sie ist imposant, sie ist archaisch, sie ist unheimlich dick. Und sie ist die schlagfertigste und charmanteste Gesprächspartnerin, die Tom je getroffen hat. Innerhalb kürzester Zeit bricht für beide unerwartet die große Liebe an. Doch schon bald gerät die glückliche Zweisamkeit auf den Prüfstand. Im Kreis seiner Arbeitskollegen wird Tom zur Zielscheibe von spöttischen Attacken und boshaften Intrigen. Sein Büroalltag wird zunehmend zum Spießrutenlauf. Beim Betriebsausflug »mit Partner« muß Toms Liebe sich bewähren oder untergehen …

Neil LaBute gehört seit Jahren zu den meistgespielten Autoren auf den europäischen Bühnen. »Fettes Schwein« ist nach unseren erfolgreichen Aufführungen »bash. stücke der letzten tage« und »das maß der dinge« bereits das dritte Stück von ihm am theater magdeburg.

»Ein spannender, ja dramatischer Kampf um Selbstbewusstsein, Ehrlichkeit und Unabhängigkeit.« Magdeburger Volksstimme

Regie Wulf Twiehaus Bühne Katrin Hieronimus Kostüme Katharina Beth Premiere 13. 10. 2006 Spielort schauspielhaus/studio



WILLIAM SHAKESPEARE Macbeth

Nach der Schlacht ist vor der Schlacht. Für seinen König Duncan hat der starke Krieger Macbeth einen entscheidenden Sieg erkämpft und dem Rebellenführer den Kopf abgeschlagen. Doch dunkle Wünsche und seine Lady treiben ihn weiter an: Er muss noch mächtiger werden. Er soll selbst König sein. Das ist sein Schicksal, glaubt er. Vor diesem Schicksal und den Erwartungen seiner Frau will Macbeth nicht als Versager dastehen. Er muss zeigen, dass er ein ganzer Mann ist, und ermordet in finsterster Nacht meuchlings seinen König. Damit ist ein Bann gebrochen. Für Macbeth gibt es jetzt kein Zurück und kein Halten mehr. Der Kreislauf des Schreckens, in den er sich begeben hat, kennt nur ein Gebot: Das Morden muss weitergehen. Alle, die Verdacht schöpfen oder ihm den Thron streitig machen könnten, werden weggeräumt. Immer tiefer versinkt Macbeth in einem Strudel von Gewalt, Angst und Mord. Als sich ein Heer formiert, seine Tyrannenherrschaft zu beenden, steht er einsam vor den Trümmern seines Kampfes um Macht und Liebe. Am Ende wird auch ihm der Kopf abgeschlagen.

»Das Unheil lächerlich zu machen, ohne ihm den Schrecken zu nehmen. Das Erhabene in den Dreck zu stoßen, ohne es zu erniedrigen. Überhaupt den Massenmörder und Lebensverächter zu einer Identifikationsfigur zu machen. Dies alles sind inszenatorische Ideen mit schwer auszuhaltender Spannung. Shakespeare hat sie angelegt, und Hartmann setzt seine Schauspieler dieser Spannung
aus – auf Gedeih und Verderb, was nichts anderes heißt als auf Leben und Tod.« Berliner Zeitung

Regie und Bühne Sebastian Hartmann Kostüme Kristin Hassel Premiere 3. 12. 2005 Spielort schauspielhaus



MICHAEL COONEY Cash – Und ewig rauschen die Gelder

Eric steckt in einer heiklen Situation. Seit zwei Jahren hat er keinen Job mehr, und seine Frau Linda weiß nichts davon. Dabei geht es ihm finanziell durchaus blendend, nachdem er in seiner Not zufällig eine einträgliche Lücke im Sozialsystem entdeckt hat: In schöner Regelmäßigkeit trifft ein Scheck vom Arbeitsamt für seinen früheren Untermieter ein, obwohl dieser längst nach Kanada ausgewandert ist. Eric kommt auf den Geschmack und erfindet zahllose weitere Hausbewohner mit unterschiedlichen Ansprüchen an das Sozialsystem. Während Linda glaubt, ihr Mann ginge jeden Morgen zur Arbeit wie sie, füllt Eric Antragsformulare aus: Für ein fiktives Heer der Hilfebedürftigen unter seinem Dach kassiert er Alters-, Invaliden-, Unfall- und Frührente, Schlechtwetter-, Kranken-, Wohn- und Kindergeld. – Schließlich droht ihm sein ausgetüfteltes System über den Kopf zu wachsen, und so beschließt Eric, seine Karriere als Sozialgangster zu beenden. Doch es ist bereits zu spät, denn vor der Tür steht der Außenprüfer des Sozialamtes. Es beginnt eine aberwitzige Verwechslungs- und Verwandlungskomödie voll von schwarzem Humor, turbulenter Situationskomik und den unglaublichsten Wendungen.

»Die Zuschauer [waren] vom vielen Lachen am Ende genauso schweißgebadet wie die Schauspieler auf der Bühne.« Magdeburger Volksstimme

Regie Katka Schroth Bühne und Kostüme Alexander Wolf Premiere 4. 06. 2005 Spielort schauspielhaus



STEPHEN SINCLAIR/ANTHONY McCARTEN Ladies Night
In der Bearbeitung von GUNNAR DRESSLER

Eine Männer-Strip-Show gastiert in der Stadt, im ausverkauften Saal jubeln die Frauen, und die Männer müssen draußen bleiben. Harte Zeiten für Dave, Barry und Norman und ihr männliches Selbstwertgefühl – zumal sie, seit das Werk geschlossen hat, ihre Tage nutzlos in der Warteschlange auf dem Arbeitsamt verbringen und die finanziellen und familiären Probleme allmählich katastrophale Ausmaße annehmen. Da hat Dave die rettende Idee: Was eben noch empörend und abwegig erschien, kann die große Chance sein! Warum sich nicht selbständig machen und mit einer eigenen Striptease-Show richtig Geld verdienen?! – Die drei Freunde gewinnen ihren früheren Vorarbeiter als Tanzlehrer, veranstalten ein Casting und starten in die Proben. Doch damit fangen die Probleme erst so richtig an …

»Ein anrührendes Fest des Normalen, eine hinreißende Hommage an die Stehaufmänner des Alltags.« Mitteldeutsche Zeitung

Regie Matthias Brenner Bühne und Kostüme Nicolaus-Johannes Heyse Choreografie Sibylle Uttikal Premiere 4. 02. 2005 Spielort schauspielhaus



theater für junge zuschauer
JAN SOBRIE Titus Deutschsprachige Erstaufführung
Mitarbeit CHRISTINA VANDEKERCKHOVE und KOPERGIETERY

Titus wohnt in einem Zimmer über der Fleischerei seines Vaters. Den ganzen Tag ärgert er sich mit Doktor Tiefenthal und Jonas, Moritz und Lukas, den größten Losern der Schule, herum – bis er es endlich wagt, Tina anzusprechen. Mit Tina kann man mit den Augen tanzen, prächtige Brausebäder aus Aspirinbrausetabletten nehmen und Japanisch beim Chinesen bestellen. Auf einmal gibt es Ansichtskarten aus Ländern, die nicht existieren, Tickets nach Mexiko und fliegende Fische …

Ein leichtes, freches und auch trauriges Stück, das von den Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens erzählt. Die Inszenierung des theaters magdeburg wurde als eine der sechs bemerkenswertesten
Jugendtheaterproduktionen der letzten zwei Jahre zum 9. Deutschen Kinder- und Jugendtheatertreffen »Augenblick mal!« 2007 in Berlin eingeladen.

Ab 13 Jahren.

Regie Stephan Beer Bühne und Kostüme Dorothee Neuling Premiere 12. 10. 2006 Spielort opernhaus/podium



theater für junge zuschauer
DAVID S. GREIG Agent im Spiel

Danny ist ein »Umzugskönig«. Immer, wenn bei seiner arbeitslosen Mutter eine Beziehung in die Brüche geht, muss er schnell seine Sachen packen und sich an ein neues Zuhause gewöhnen. Um mit diesem unsicheren und unbeständigen Leben umgehen zu können, hat Danny ein fantasievolles Agentenspiel entwickelt. Als Agent muss er ständig alles beobachten und mit anderen in Kontakt treten. So kann er innerhalb eines einzigen Tages Freunde finden und sich all das ausdenken, was ihm im Leben fehlt. Das Rollenspiel ist für Danny auch Tarnung und Versteck; es hilft ihm dabei, die realen Verhältnisse nicht allzu bedrohlich nah an sich heranzulassen. Doch dieses Mal scheint alles etwas anders zu laufen: seine Mutter findet einen festen Job, und die beiden Nachbarskinder, denen er hilft, die eigenen Familienprobleme zu bewältigen, werden wirkliche Freunde. Bald kann Dannys spielerische Gegenwelt ihm keinen Rückzugsort mehr bieten …

»Stephan Beer hat in dieser Inszenierung einen wunderbaren Ton getroffen.« Magdeburger Volksstimme

Ein fantasievolles, sensibles und humorvolles Stück für Kinder ab 8 Jahren.

Regie Stephan Beer Bühne und Kostüme Georg Burger Premiere 17. 02. 2006 Spielort schauspielhaus/studio



theater für junge zuschauer
LUKAS LANGHOFF/KATRIN RICHTER Kinder zur Sonne recherche
Ein Projekt mit Magdeburger Jugendlichen über Körper, Liebe, Tod und Gott

Oberflächlich, selbstverliebt und vergnügungssüchtig sollen sie angeblich sein, die jungen Menschen von heute – und perspektivlos, sofern sie aus Magdeburg kommen. Im Kopf hätten sie nur Dinge wie Komasaufen, Speed-Dating und Konsum total. So die gängigen Klischees und Vorurteile. In dem Rechercheprojekt »Kinder zur Sonne« interessieren wir uns für die Wirklichkeit hinter diesen medienwirksamen Stereotypen. Junge Magdeburger aus ganz verschiedenen Milieus und Zusammenhängen werden selbst auf der Bühne stehen und ihre eigenen Geschichten spielen – zornig, verletzlich, sehnsuchtsvoll, eigenwillig und mutig. Es geht um die Zeit im Leben, da die Kraft der ersten Liebe so stark sein kann, die Hoffnung so groß und die Enttäuschung so schmerzhaft. Und darum, wie die Mitwirkenden angesichts von Turbokapitalismus, Globalisierung, Arbeitslosigkeit und sozialer Verunsicherung ihre Jugend erfahren. Angesiedelt ist die Inszenierung in einem großen Einkaufszentrum. An diesem heiligen Ort des Konsums erzählen unsere Akteure davon, was ihnen heilig ist, wofür sie sterben würden, was ihnen ihr Körper bedeutet, wovor sie Angst haben und woran sie glauben. Sie erzählen aus ihrem Alltag und von Grenzerfahrungen, von Narben und Verletzungen, von der Liebe und dem Tod.

Künstlerische Leitung Lukas Langhoff/Katrin Richter Bühne und Kostüme Sven Nahrstedt Premiere 22. 06. 2007 Spielort schauspielhaus