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oper – operette – musical

Modest Mussorgsky
Boris Godunow
Oper in sieben Bildern
Libretto vom Komponisten nach Alexander Puschkin

Melancholie der Macht: Nach dem frühen Tod des Nachfolgers von Zar Iwan dem Schrecklichen hat sich Boris Godunow zum russischen Zaren wählen lassen und erweist sich als guter Herrscher. Doch ihn umgibt ein dunkles Geheimnis: Der rechtmäßige Thronfolger – der junge Zarewitsch Dmitri – wurde vor Jahren ermordet, und es gibt Zeugen, die Boris damals als Auftraggeber beschuldigten. Einer dieser Zeugen, der Mönch Pimen, berichtet seinem jungen Mitbruder Grigori von Dmitris Tod. Dieser – mit dem Klosterleben unzufrieden – beschließt zu fliehen, sich als Dmitri auszugeben und den Thron einzufordern. Unter dem Druck dieser politischen Bedrohung steigert sich Boris immer mehr in dunkle Ahnungen hinein, die von seinen politischen Beratern geschickt ausgenutzt werden. Angesichts von Hungersnöten und Katastrophen wendet sich auch das Volk gegen ihn, und seine Angst steigert sich zum Wahnsinn …

»Boris Godunow« gilt als die russische Nationaloper schlechthin – sie ist mit ihrem Schwesterwerk »Chowanschtschina« die einzige, die sich aus dem reichen Genre der russischen Historienoper auf den Spielplänen gehalten hat. Das liegt zum einen sicher an der berühmten Vorlage von Alexander Puschkin. Vor allem aber entfaltet die Musik des Autodidakten Mussorgsky eine urwüchsige Kraft, deren Unmittelbarkeit und rhetorischer Genauigkeit man heute zu Recht den Vorzug gegenüber der romantisierenden Bearbeitung von Nikolai Rimsky-Korsakow gibt. Zum ersten Mal kommt in Magdeburg nun die Fassung von 1869, der so genannte »Ur-Boris«, auf die Bühne, die sich ganz auf die Psychologie der Titelfigur konzentriert. Von den 25 Szenen des Puschkin’schen Theaterstücks wählte der Komponist nur die sieben aus, die unmittelbar mit Boris verbunden sind, sodass ein intensives, differenziertes Porträt des zerrissenen Zaren entsteht – erfolgreicher Herrscher, liebender Vater, gewissensgeplagter Schuldiger und politisches Opfer.

Musikalische Leitung GMD Francesco Corti Regie Vera Nemirova Bühne Tom Musch Kostüme Marie-Luise Strandt Premiere 24. 10. 2008 Spielort opernhaus



Wolfgang Amadeus Mozart
Die Zauberflöte
Deutsche Oper in zwei Aufzügen
Libretto von Emanuel Schikaneder

Sarastro, Priester der Götter Isis und Osiris, hat der Königin der Nacht deren Tochter Pamina geraubt. Doch Hilfe naht in Gestalt des jungen Prinzen Tamino, den es aus fernen Landen in die mysteriöse Märchenwelt verschlagen hat. Er wird Pamina aus den Fängen Sarastros befreien und heil zur Mutter zurück bringen, so hofft die sternflammende Königin. Für den Fall des Erfolgs verspricht sie ihm ihre schöne Tochter zur Frau. Geködert mit diesem Versprechen und ausgestattet mit einem Bildnis Paminas macht sich Tamino auf die abenteuerliche Reise ins Reich des Priesters. Er hat eine magische Flöte dabei, und er wird begleitet von dem munteren Vogelfänger Papageno. Keiner von beiden kann ahnen, welch harte Prüfungen auf sie warten und dass Sarastro einen guten Grund hatte, Pamina zu entführen …

Mozarts letzte und wohl berühmteste Oper fasziniert zwischen unterhaltsamem Kasperlspiel und weisem Welttheater: Auf den ersten Blick erscheint sie wundersam naiv, doch bei näherem Hinsehen sind in ihr unzählige Rätsel zu entdecken: Wer ist gut, und wer ist böse? Welcher Sinn verbirgt sich hinter den Prüfungen, die Tamino und Papageno auf ihrer Reise bestehen müssen? Und was haben all die Mysterien und Symboliken zu bedeuten? Endgültige Antworten gibt die »Zauberflöte« nicht – und zeigt uns dennoch, dass wir uns das wahrhaftige Menschsein durch Worte und Taten Tag für Tag neu erobern müssen. Am 30. September 1791 erlebte die Oper in Emanuel Schikaneders Freihaustheater auf der Wieden ihre Uraufführung. Seitdem lassen sich Generationen von Theaterbesuchern immer aufs Neue vom märchenhaften Geschehen und den eingängigen Melodien, wie »Der Vogelfänger bin ich ja«, »Dies Bildnis ist bezaubernd schön«, »Der Hölle Rache« oder »O Isis und Osiris«, verzaubern.

Musikalische Leitung Alexander Steinitz Regie Holger Pototzki Bühne und Kostüme Tanja Hofmann Premiere 22. 11. 2008 Spielort opernhaus



Frederick Loewe
My Fair Lady
Musical in zwei Akten
Buch und Liedtexte von Alan Jay Lerner nach Bernard Shaw
Deutsch von Robert Gilbert

Was macht den Menschen aus? Seine Herkunft, sein Vermögen, seine Sprache? Phonetik-Professor Henry Higgins ist zutiefst vom Letzteren überzeugt. Niemand kann Higgins’ Sprachgespür entgehen: Wer aus der Gosse kommt, bleibt für Higgins’ Ohren Gosse, auch wenn er es »zu etwas gebracht« hat. Ganz im Gegensatz zur feinen Londoner Gesellschaft wird Higgins niemals auf einen solchen Parvenü hereinfallen. Als er vor der Londoner Oper wieder einmal Dialektstudien betreibt, begegnet ihm das Blumenmädchen Eliza Doolittle, ein ganz besonders interessantes Exemplar des fürchterlichen Cockney-Slangs – und schon ist sein Ehrgeiz angestachelt! Mit Kollege Oberst Pickering wettet Higgins, dass er innerhalb von sechs Monaten aus der verlotterten Straßengöre eine Lady machen könne, die vor der vornehmen Welt Londons besteht – und das allein durch Unterricht im Englisch der Oberen Zehntausend! So wird er ihnen allen den Spiegel vorhalten. Pickering fürchtet um die Seele des Mädchens: Wie wird es ihr ergehen, wenn sie so hoch erhoben und dann wieder in ihr altes Leben herabgestoßen wird? Doch Higgins zweifelt daran, dass jemand wie Eliza überhaupt fühlt oder denkt. Die arme, aber aufgeweckte Eliza jedenfalls ist von Higgins’ Angebot fasziniert und willigt in die Sprach-Dressur ein. Und nach einigen Start-Schwierigkeiten scheint das Experiment auch tatsächlich zu glücken. Doch dann ergeht es Higgins wie Pygmalion in der griechischen Sage: Er verliebt sich in seine eigene Schöpfung …

Wer kennt sie nicht, die berühmten Schlager von »Es grünt so grün« über »Wäre det nich wundascheen« bis »Hei, heute morgen mach’ ich Hochzeit!«?! »My Fair Lady« ist wohl der Inbegriff des »klassischen« Musicals, mit Sicherheit aber eines der meistgespielten Stücke aller Zeiten. Der Erfolg förderte den Durchbruch der Kunstform Musical in Deutschland maßgeblich. Dabei war es bis dahin ein steiniger Weg: Bernhard Shaw wollte seine Komödie »Pygmalion« zu Lebzeiten partout nicht für eine Vertonung freigeben. Erst zähe Verhandlungen mit den Erben führten schließlich zum Erfolg. Am 15. März 1956 hob sich erstmalig im Mark Hellinger Theatre am Broadway der Vorhang zu »My Fair Lady«, 2.716 Vorstellungen folgten allein an diesem Theater!

Musikalische Leitung Alexander Steinitz Regie Nico Rabenald Bühne Heike Scheele Kostüme N. N. Choreografie N. N. Premiere 24. 01. 2009 Spielort opernhaus



Giacomo Puccini
Turandot
Dramma lirico in drei Akten
Libretto von Giuseppe Adami und Renato Simoni nach Carlo Gozzis Märchen
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Liebe als grausames Spiel: Die chinesische Prinzessin Turandot lebt ihre Angst vor der Liebe und ihre Lust an Grausamkeit in einem gefährlichen Rätselspiel aus. Sie hat sich von ihrem Vater versprechen lassen, nur den Mann heiraten zu müssen, der ihr drei Fragen richtig beantwortet. Wer die Probe nicht besteht, muss sterben. Während das Volk zwischen mörderischer Schaulust und Mitleid mit Turandots Opfern hin und her gerissen ist, fasziniert ihr Anblick den fremden Prinzen Calaf dermaßen, dass er die Probe versuchen will. Selbst Liù, die ihn liebt, kann Calaf nicht von seinem Entschluss abbringen. Als unbekannter Prinz stellt er sich der Prinzessin, und das Unerwartete geschieht: Er löst ihre Rätsel, Turandot verzweifelt. Da Calaf nicht ihren Stolz brechen, sondern ihre Liebe gewinnen will, stellt er ihr seinerseits eine Frage: Sollte es Turandot bis zum Sonnenaufgang gelingen, seinen Namen herauszufinden, will er freiwillig in den Tod gehen. Diese Aufgabe konfrontiert Turandot mit der zentralen Frage ihres Lebens: Wie hoch ist der Preis der Liebe?

Puccinis letzte Oper aus dem Jahr 1924 geht in jeder Beziehung über ihre Vorgänger hinaus:
Die exotische Szenerie gestattete es dem Komponisten, avancierte kompositorische Mittel, wie Pentatonik, Bitonalität und rhythmische Verschiebungen sowie eine ausgesprochen farbige Instrumentation, einzusetzen. Vor allem aber stellt die Geschichte aus Carlo Gozzis tragikomischem Märchendrama, das auf persische und arabische Quellen zurückgeht, eine faszinierende und für Puccini einmalige Frauenfigur ins Zentrum, in deren Seele der Komponist eindringen wollte. Dies gelang ihm mit einer solchen Intensität, dass er selbst die Liebesgeschichte zwischen der grausam-faszinierenden, fremdartig-rätselhaften Turandot und dem sie liebend überwältigenden Calaf nicht zu Ende komponieren konnte: Seine Partitur bricht nach der Sterbeszene Liùs, die sich für Calaf opfert, ab. So stellt Puccinis Tod immer neu in Frage, ob eine der schönsten Tenor-Arien der Operngeschichte –
»Nessun dorma«–, in der Calaf seine Liebe zu Turandot besingt, wirklich zur Vereinigung zweier so unterschiedlicher Menschen führen kann.

Musikalische Leitung GMD Francesco Corti Regie Holger Pototzki Bühne Andreas Jander Kostüme Alrune Sera Premiere 7. 03. 2009 Spielort opernhaus



Niclas Ramdohr
Pettersson und Findus Uraufführung
Kinderoper nach Sven Nordqvist
Libretto von Holger Pototzki

Kater Findus liebt das Hühnererschrecken. Er könnte es den ganzen Tag tun, und auch die Hühner haben ihren Spaß dabei. Doch plötzlich taucht ein Hahn auf, der aus Nachbar Gustavssons Suppentopf geflohen ist. Jetzt stolziert er – ein Gockel vom Kamm bis zur Kralle – auf dem Hof herum, kräht markerschütternd, und die Hühner sind schwer begeistert von ihm. Schnell ist der Hahn der Star in der Hühnerschar, und Findus ist abgemeldet. Der kleine Kater ist entsetzt. Warum lassen sich »seine« Hennen von diesem Wichtigtuer nur so blenden? Was hat dieser Möchtegern bloß, was er nicht hat? Und dann auch noch dieses nervtötende Gekrähe den ganzen Tag! Dieser Gockel muss schnellstmöglich in Gustavssons Suppentopf zurück – das ist Findus’ feste Meinung. Aber Pettersson spielt nicht mit: Er versteckt den Hahn und tauft ihn auch noch »Caruso«. Findus ist am Boden zerstört. Es muss etwas geschehen, und so fasst er einen Entschluss: Entweder der Hahn oder er!

Generationen von Kindern lieben die Geschichten vom kauzigen alten Herrn Pettersson und seinem frechen Kater, und auch viele Junggebliebene haben ihren Spaß an den ebenso skurrilen wie lehrreichen Geschichten von »Pettersson und Findus«. Aus der weltbekannten Kinderbuchreihe des Schweden Sven Nordqvist haben sich Komponist Niclas Ramdohr und Librettist Holger Pototzki mit »Findus und der Hahn im Korb« eine der schönsten Episoden herausgegriffen und daraus im Auftrag des theaters magdeburg eine Kinderoper gemacht, die reich ist an Melodien, Phantasie und Humor. Niclas Ramdohr komponierte bereits für die unterschiedlichsten Bühnen, wie den Friedrichstadtpalast Berlin, die Neuköllner Oper oder die Berliner Schaubühne. Aus seiner Feder stammen Magdeburger Theatererfolge der letzten Jahre wie »Nero Kaiserkind« und »No Sex«.

Ab 5 Jahren.

Musikalische Leitung N. N. Regie N. N. Bühne N. N. Kostüme N. N. Premiere 15. 03. 2009 Spielort opernhaus/hinterbühne



Frank Wildhorn
Jekyll & Hyde
Musical
Für die Bühne konzipiert von Steve Cuden und Frank Wildhorn
Buch und Liedtexte von Leslie Bricusse
Deutsch von Susanne Dengler und Eberhard Storz

»In jedem von uns wohnen zwei Seelen – Gut und Böse. Wenn es nun gelänge, jede dieser beiden Naturen in gesonderte Persönlichkeiten zu verpflanzen, wäre das Leben von jeder Unerträglichkeit befreit«, so die Theorie des jungen Wissenschaftlers Dr. Henry Jekyll. Doch es fehlen ihm die Beweise! Der Vorstand des Londoner St.-Jude-Hospitals verweigert ihm jegliche Unterstützung, also wagt Jekyll das riskante Selbstexperiment. Mit Hilfe einer Droge spaltet er die böse Seite von sich ab und erschafft so das Monster Edward Hyde. In Hyde entdeckt er voller Faszination seine dunklen Seiten: Tagsüber ist er der angesehene Wissenschaftler, der die Hochzeit mit seiner braven Verlobten Lisa vorantreibt, des Nachts lebt er seine brutalen sexuellen Fantasien mit der Prostituierten Lucy aus. Doch als Hyde seinen ersten Mord begeht, gerät die Sache außer Kontrolle. Jekyll will das Experiment abbrechen, doch das Böse ist nicht mehr zu stoppen …

Mit dem Musical-Thriller »Jekyll & Hyde« ist Frank Wildhorn und Leslie Bricusse die spektakuläre Bühnenfassung eines der spannendsten Werke der Weltliteratur gelungen. Das Musical nach Robert Louis Stevensons düsterer Novelle »The Strange Case of Dr. Jekyll and Mr. Hyde« feierte am 28. April 1997 seine umjubelte Broadway-Premiere, lief dort in über 1.500 Vorstellungen und eroberte seitdem die Bühnen in aller Welt. Die Musical-Version des Grusel-Klassikers ergänzt die Geschichte um zwei starke Frauenfiguren, zwischen denen der Protagonist hin- und hergerissen ist, und stattet das Drama um Gut und Böse mit vielen eingängigen Songs (darunter »Dies ist die Stunde«, »Nur sein Blick« und »Jemand wie Du«) und groß dimensionierten Ensemblenummern (»Fassade«, »Mörder«) aus. Starke Gefühle und Hochspannung sind garantiert!

Musikalische Leitung Rainer Roos Regie Andreas Gergen und Christian Struppeck Bühne N. N. Kostüme N. N. Choreografie N. N. Premiere 18. 04. 2009 Spielort opernhaus



Aus Anlass des 250. Todestages von Georg Friedrich Händel 2009
Georg Friedrich Händel
Tamerlano
Oper in drei Akten
Libretto von Nicola Francesco Haym
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Die Frage, ob und wie die Läuterung eines Tyrannen möglich sei, faszinierte die barocke Oper immer wieder aufs Neue: Der Tatarenherrscher Tamerlano hat den türkischen Sultan Bajazete besiegt und gefangen genommen. Er ist eigentlich mit Irene verlobt, verliebt sich aber in Asteria, die Tochter Bajazetes. Diese allerdings ist die Geliebte des griechischen Generals Andronico, eines Verbündeten von Tamerlano. Als der Herrscher von Andronico verlangt, bei Asteria für ihn zu werben, und ihm dafür die Hand Irenes verspricht, beginnt das Verhängnis: Asteria geht zum Schein auf Tamerlanos Werbung ein, was Andronico zutiefst verletzt und Bajazete entsetzt. Sie dagegen will Tamerlano töten. Ein erster Mordversuch misslingt. Auch Andronico bringt Tamerlano gegen sich auf, indem er seine eigene Liebe zu Asteria gesteht. Bei einem Festmahl versucht die zur Sklavin erniedrigte Asteria den Herrscher erneut zu töten, was von Irene verhindert wird. Die daraus resultierende Verurteilung Asterias treibt Bajazete in den Selbstmord. Der sterbende Sultan ruft die Furien an, ihn an Tamerlano zu rächen …

Im Jahre 1724 zwischen »Giulio Cesare« und »Rodelinda« komponiert, gehört »Tamerlano« zu einer der besten und eigentümlichsten Opern Händels, der im Londoner Opernwesen auf dem Gipfel seines Erfolges stand. So ist der Stoff weder der antiken Geschichte noch der Mythologie entnommen, sondern beruht auf einem historischen Ereignis jüngeren Datums – der Gefangennahme des Sultans Bajazit I. durch Tamerlano in der Schlacht bei Ankara und dessen Tod 1402. Zum ersten Mal vertraute Händel zudem mit der Figur des Bajazete eine der Hauptrollen einem Tenor an, dem Italiener Francesco Borosini. Dieser machte ihn mit der Vertonung des Stoffes durch Francesco Gasparini bekannt, was Händel kurzfristig zu einigen Umarbeitungen bewog. Vor allem betonte er mit dem Tod Bajazetes auf offener Bühne den tragischen Charakter der Handlung. So verbindet sich mit Händels virtuoser Musik, für die ihm neben dem berühmten Kastraten Senesino einige der besten Sänger seiner Zeit zu Verfügung standen, die bis heute aktuelle Auseinandersetzung um die Möglichkeit gerechter Herrschaft.

Musikalische Leitung Rainer Roos Regie, Bühne und Kostüme Peer Boysen Premiere 30. 05. 2009
Spielort opernhaus



Camille Saint-Saëns
Samson und Dalila Konzertante Aufführung
Oper in drei Akten
Libretto von Ferdinand Lemaire
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Nach dem Auszug aus Ägypten ist das Volk Israel um das Jahr 1150 v. Chr. in die Knechtschaft der Philister gefallen. Befreiung aus der Sklaverei verspricht der hebräische Freiheitskämpfer Samson, der über gigantische Kräfte verfügt. Als der Satrap von Gaza den Gott Israels lästert, tötet Samson ihn. Der Oberpriester des Gottes Dagon schwört Rache und bedient sich dazu der Verführungskünste der schönen Priesterin Dalila. Tatsächlich gelingt es ihr, den Helden zu umgarnen und wehrlos zu machen. Die Philister blenden ihn, rauben ihm sein Haar, Sitz seiner Kraft, und verlangen von ihm, ihrem Gott ein Siegesopfer darzubringen. Samson bittet den Gott Israels zunächst vergeblich, ihm seine alte Stärke wiederzugeben – doch im Tempel des Dagon findet sein Hilferuf schließlich Gehör: Er packt die Säulen, auf denen der Tempel ruht, und bringt sie zum Einsturz, sich und die Feinde Israels unter den Trümmern begrabend.

Camille Saint-Saëns wollte die biblische Samson-Thematik zunächst zu einem Oratorium verarbeiten, doch sein Librettist Ferdinand Lemaire überredete ihn, aus dem Stoff eine Oper zu machen. Bis heute erinnert insbesondere der 1. Akt mit seinen wuchtigen Chören an das ursprüngliche Vorhaben. In Frankreich stieß das Werk zunächst auf Ablehnung. Erst Franz Liszt konnte Saint-Saëns überreden, die Komposition zu vollenden, indem er ihm eine Uraufführung in Weimar in Aussicht stellte. Die Oper verhalf Saint-Saëns zum internationalen Durchbruch. Heute ist »Samson und Dalila« eine der meistgespielten französischen Opern. Die prachtvollen Arien der beiden Titelrollen schmücken das Repertoire der dramatischen Mezzosopranistinnen und der jugendlichen Heldentenöre.

Mit Undine Dreißig (Dalila) und Iago Ramos (Samson)

Musikalische Leitung Alexander Steinitz Chor Martin Wagner Premiere 12. 06. 2009 Spielort opernhaus