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A. R. Gurney
Love Letters

»Love Letters«, das ist die Geschichte von Melissa und Andrew, erzählt in Briefen von der Schulkindzeit bis ins Erwachsenenleben – die Geschichte einer großen Liebe. Intelligent, frech, zuweilen sarkastisch, aber auch gedämpft, zweiflerisch und melancholisch – so reflektieren Melissa und Andrew ihre Erlebnisse, ihre Gedanken, ihre Visionen. Melissa immer eine Spur selbstbewußter, ja aufrührerischer – Andrew vernünftig und ausgleichend. Er ist vielleicht für seine Laufbahn geboren, die eines Politikers; und sie für die einer Künstlerin. Sie ergänzen einander glänzend, in Gedanken und Gefühlen. Aber sie treffen unterschiedliche Lebensentscheidungen; nach der Schulzeit trennen sich ihre Wege unaufhaltsam. Das Hoffen auf den anderen und seine Antworten aber hört nie auf. Für einen Augenblick im Leben kommen Melissa und Andrew sogar zusammen. Doch am nächsten sind sie einander wohl in ihrem Briefwechsel, diesem ruppig-sehnsüchtigen Schlagabtausch zwischen ebenbürtigen Geistern.

Eine Liebesgeschichte in vielen vertrauten Situationen. Sie erzählt auch von ereignisreichen Jahrzehnten und den wechselhaften politischen, sozialen und geschichtlichen Erfahrungen einer amerikanischen Mittelschichtgeneration in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Eine gefühlvolle Erzählung von zwei Menschen, die nicht mit und nicht ohne einander sein können.

Regie Matthias Brenner Bühne und Kostüme Susanne Besser Premiere 7. 06. 2008 Spielort schauspielhaus



George F. Walker
Das Ende der Zivilisation

Schon zwei Jahre lang ist Henry arbeitslos. Die Ersparnisse sind aufgebraucht; nun droht der Verlust des Hauses. Mit Wut und Verachtung quittiert Henry die Demütigungen unzähliger erfolgloser Bewerbungen und Vorstellungsgespräche. Aber aufgeben kann er nicht. Und so geht er auf der Suche nach Arbeit in die Stadt und quartiert sich gemeinsam mit seiner Frau Lily in einem schäbigen Motel ein. Kurz darauf nimmt in der Stadt eine Anschlagserie ihren Anfang: in einer Firma explodiert eine Bombe, drei Arbeitslose werden ermordet. Die Polizei ermittelt. Die Spuren führen in das Motel zu Henry und seiner Frau, die unter Anleitung der Zimmernachbarin, die regelmäßig anschaffen geht, gerade eigene Wege auszuprobieren beginnt …
Wenn mit dem Verlust des Arbeitsplatzes nicht nur materielle Sicherheiten wegbrechen, sondern auch die eigene Identität und Würde antastbar werden, beginnt die Wahrnehmung der Realität sich zu verschieben. Ein brisantes Thema auch hier, in einem Land, in dem sieben Millionen Menschen ALG II beziehen.

Regie Markus Dietz Bühne und Kostüme Ines Nadler Premiere 13. 06. 2008 Spielort schauspielhaus/studio



Ödön von Horvath
Kasimir und Karoline

Ausgerechnet auf dem Oktoberfest, wo das Leben bewegt und bunt und so herrlich ist, brechen Kasimir und Karoline einander das Herz. Aus einem glücklichen Paar werden zwei Königskinder. Denn während Karoline fröhlich sein will, fühlt Kasimir sich traurig und einsam; gerade heute hat er seine Arbeit verloren. Verbittert stößt er seine Karoline von sich, und verbittert wendet die sich anderen Männern zu. Noch einige Male begegnen sich die zwei sehnsuchtsverloren im Getümmel, doch ihre Momente enden ein um das andere Mal in Missverständnissen und Verletzungen. Für die echten Gefühle finden sie nur die falschen Worte. So treiben sie voneinander fort, in die Arme anderer Menschen …

»Bilder von faszinierender Stimmigkeit bringen Milieuschilderungen auf einen theatralischen Punkt. Präzise gearbeitete Situationen liefern genaue Beobachtung. Pausen, in denen die Handlung plötzlich anhält, fordern den Zuschauer zu lustvoller Rezeption heraus. Der Abend besticht durch Rhythmus und Choreografie.« (Magdeburger Volksstimme)

Regie Julia Hölscher Bühne Uta Materne Kostüme Mascha Schubert Musik Tobias Vethake Premiere 24. 05. 2008 Spielort schauspielhaus



Lars von Trier
Breaking the Waves
Nach dem gleichnamigen Film

Gegen den Willen der Kirchenältesten heiratet Bess den Bohrinselarbeiter Jan. Ihr gemeinsames Glück währt jedoch nur kurze Zeit, denn schon bald muss Jan wieder zur Arbeit auf die Bohrinsel, und Bess verzweifelt fast darüber. Sie betet um Jans Rückkehr, und Gott erfüllt ihren Wunsch auf die schrecklichste Weise: Jan verletzt sich bei einen Arbeitsunfall schwer und wird querschnittsgelähmt zurücktransportiert. Bess gibt sich selbst die Schuld an dem Unfall und beschließt, jedes Opfer für seine Heilung zu bringen. Jan wünscht sich von ihr, dass sie sich andere Liebhaber sucht und ihm anschließend davon berichtet. Im Glauben, Jan retten zu können, beginnt damit Bess’ Martyrium. Die Geschichte scheint unweigerlich auf ein tragisches Ende zuzusteuern, als es zu einer überraschenden Wendung kommt.

Lars von Trier hat mit der Passionsgeschichte eines jungen Mädchens ein schonungsloses modernes Märchen über den Glauben und die Liebe geschrieben.

»Ein starkes Stück Theater […] betörend und verstörend zugleich.« (Magdeburger Volksstimme)

Regie Jan Jochymski Bühne und Kostüme Thilo Reuther Premiere 16. 05. 2008 Spielort schauspielhaus



Johann Wolfgang Goethe
Iphigenie auf Tauris

Iphigenie soll der Göttin Diana geopfert werden, damit die Griechenflotte in den Krieg um Troja ausfahren kann. Doch Diana versetzt Iphigenie auf die Barbareninsel Tauris. Unter ihrem König Thoas halten die Taurer am uralten Menschenopfer fest: jeder Fremde wird im Tempel der Diana getötet. Iphigenie bekämpft den blutigen Brauch. Als König Thoas, berührt von ihrer Menschlichkeit, ihr jedoch die Heirat anträgt, schreckt Iphigenie zurück; denn noch immer hofft sie auf Heimkehr nach Mykene. Da landet Iphigenies blutbefleckter Bruder Orest auf der Flucht vor den furchtbaren Erinnyen auf der Insel … Zwischen Thoas’ Zorn und Orests Verzweiflung droht Iphigenies Projekt »Zivilisation« zu zerbrechen.

Zwei Gemeinschaften, zwei Kulte, zwei Menschenbilder treffen in Goethes Drama aufeinander. Zwischen ihnen kämpft Iphigenie – mit dem Modell Aufklärung gegen alles Dunkle und die Gewalt. Doch was, wenn die die Liebe zwischen die Konflikte tritt?

Regie Annette Pullen Bühne und Kostüme Iris Kraft Premiere 15. 03. 2008 Spielort schauspielhaus



Rainer Werner Fassbinder
Angst essen Seele auf
Nach dem gleichnamigen Film

35 Jahre nach der Premiere eines der wichtigsten deutschen Filme der Nachkriegszeit erzählt der Regisseur Lukas Langhoff die anrührende Liebesgeschichte der 60jährigen Witwe Emmi und des viel jüngeren Salem. Dabei untersucht er die Sprengkraft einer scheinbar unmöglichen Liebe in einer Gesellschaft, die von Einsamkeit und Isolation geprägt ist. Wie reagiert die heutige Gesellschaft auf die Konfrontation mit dem »Anderen«, dem »Fremden«? Inwiefern betätigen wir immer wieder Mechanismen der Ausgrenzung, wenn unsere Toleranz auf die Probe gestellt wird?

Mit »Angst essen Seele auf« gelang Fassbinder das vielschichtige Porträt einer ungleichen Liebe und zugleich eine brillante Analyse von Mechanismen sozialer Unterdrückung. Das Stück entlässt uns mit der Einsicht in eine »Liebe, die eigentlich unmöglich, aber eben doch eine Möglichkeit ist«.

»In jenen wunderbar zarten und stillen Szenen, in denen sich Emmi und der mit Lockenperücke und Schuhcreme-Schminke zum Klischee-Exoten gestylte Salem begegnen, findet der Abend mühelos Höhe.« (Mitteldeutsche Zeitung)

Regie Lukas Langhoff Bühne, Video und Kostüme Alexander Wolf Premiere 14. 03. 2008 Spielort schauspielhaus/studio



Yasmina Reza
Der Gott des Gemetzels

Zwei Elfjährige haben sich geprügelt; zwei Schneidezähne wurden ausgeschlagen. Nun treffen sich die Elternpaare, um den Vorfall zu besprechen, und Yasmina Reza schlägt daraus eine funkensprühende Komödie! Denn nicht nur die pädagogisch korrekten Konsequenzen sollen diskutiert werden; auch die Ursachen des Gewaltausbruchs müssen auf den Tisch … Hat eines der Elternpaare in der Erziehung versagt? Oder ist Gewalt ein Zeichen von Tatkraft? Waren nicht auch die Väter einst junge Rabauken – und gut so?! Hat nicht das linke Modell von Diskurs und Rücksichtnahme zu einer bedenklichen Bevorzugung der Schwachen geführt? Sind in der modernen Welt nicht Durchsetzungsfähigkeit und Stärke gefragt? Elterliche Interessen treffen hier aufeinander, aber schnell kommt auch Privates und Privatestes zur Sprache. Alte Rechnungen werden aufgemacht. Es wird getrunken. Es wird geheult und verlacht. Unter der Oberfläche eines Streits zweier Elternpaare schlagen zwei soziale Welten, zwei Anschauungen gegeneinander los, und unversehens tritt der »Gott des Gemetzels« unter die Kontrahenten …

Angeregt von einer wahren Beobachtung schrieb die französische Dramatikerin Yasmina Reza eine aktionsgeladene Boulevardkomödie und erzählt damit zugleich über ein Europa zwischen linken Träumen und konservativer Wende.

»Eine durchweg bravouröse Leistung.« (Mitteldeutsche Zeitung)

Regie und Bühne Matthias Gehrt Kostüme Ute Noack Premiere 25. 01. 2008 Spielort schauspielhaus/studio



Gotthold Ephraim Lessing
Emilia Galotti

Die Bürgerstochter Emilia Galotti fühlt sich beim Kirchgang vom Prinzen gesehen und als Frau begehrt. Eine Ahnung von Gewalt und Inbesitznahme ergreift sie und setzt sie außer sich. Wenig später wird Emilias Bräutigam gewaltsam aus dem Weg geräumt. Emilia selbst wird auf das fürstliche Lustschloß entführt. Doch ehe der Prinz sich ihr nähern kann, ist sie bereits entschlossen, sich selbst zu töten …

Was ist das Geheimnis Emilias, die ihr Leben unvermeidlich in die Katastrophe rasen läßt? 1772, in vorrevolutionärer Zeit und in Auflehnung gegen die Willkür des Absolutismus, schrieb Lessing sein Trauerspiel. Immer wieder schuf Lessing rätselhafte Frauengestalten. Sie sind reine Mädchenseelen oder messerscharfe Realistinnen. In der Welt geschieht ihnen Gewalt; von Männern werden sie vergöttert und vernutzt – wenn es ihnen nicht gelingt, sich in ihre innere Wahrheit oder in den Tod zu entziehen.

»Ein hochgradig aufgeheizter, zischender, kantiger, stellenweise absurd-komischer bis grotesker Lessing-Abend.« (Leipziger Volkszeitung)

Regie und Bühne Andreas Kriegenburg Kostüme Irene Ip Premiere 7. 12. 2007 Spielort schauspielhaus



Thomas Mann/John von Düffel
Buddenbrooks

Lübeck, Ende des 19. Jahrhunderts: Die Kaufmannsfamilie der Buddenbrooks steht im Zenit ihres Ansehens. Ordnung, Disziplin und Leistungsbereitschaft – das sind die Werte, auf denen Geschäft und Familie gründen. Nach dem Tod des alten Konsuls übernimmt der älteste Sohn Thomas die Verantwortung im Familienunternehmen. Mit kaufmännischem Geschick gelingt es ihm zunächst, die Firma unter den sich Bedingungen eines sich rasant verändernden Welthandels zu neuen Erfolgen zu führen – doch der innere Auflösungsprozess der Familie ist nicht aufzuhalten. Thomas zerbricht an dem Konflikt zwischen eigenem Anspruch und real sich abzeichnendem Niedergang. Bruder Christian erweist sich als anhaltend geschäftsuntüchtig. Schwester Tony versagt in zwei Ehen. Und auch der lang ersehnte Stammhalter Hanno vermag die in ihn gesetzten Hoffnungen nicht einzulösen.
Mit dem Blick auf das Scheitern der Buddenbrooks an der Schwelle zur Moderne eröffnet sich zugleich auch eine faszinierende Sicht auf die Umbrüche unserer Gegenwart.

»Besonders beeindruckend ist, mit welch minimalistischen, fast verblüffend einfachen und doch unglaublich wirkungsvollen Mitteln Regisseur Wulf Twiehaus die großen Brüche in der Geschichte, wie Tod und Abschied, darzustellen weiß. Fazit des Abends: Wirklich großes Theater!« (Magdeburger Sonntag)

Regie Wulf Twiehaus Bühne Katrin Hieronimus Kostüme Katharina Beth Premiere 1. 12. 2007 Spielort schauspielhaus



Anton Tschechow
Die Möwe

Jeden Sommer kehrt die Schauspielerin Arkadina aus der Großstadtwelt zurück auf das Familiengut auf dem Lande; diesmal bringt sie den Moskauer Schriftsteller Trigorin mit. Arkadinas Sohn Kostja hat die Mutter bereits sehnlich erwartet – mit einem eigenen Theaterstück möchte er ihr sein Talent als junger Künstler beweisen. Doch er verfehlt ihre Zustimmung. Und er verliert seine Freundin Nina: Wie seine Mutter schließt auch sie sich seinem Nebenbuhler Trigorin an. – Zwei Jahre später treffen alle wieder aufeinander. Doch für Kostja hat das Leben seine Verheißung verloren …
Der große Erzähler Tschechow läßt uns zwei Sommer miterleben, in denen eine Handvoll Menschen auf Liebe, Glück und Erfolg hofft, in denen sich für sie alle scheinbar nichts und doch alles ändert.

Der Arzt und Dramatiker Tschechow untersucht in der Zeit der großen politischen und sozialen Umbrüche der russischen Jahrhundertwende in seinen Stücken mit der Liebe und dem analytischen Blick des Mediziners die komplizierten Bewegungen und Lebensversuche der Menschen einer Wendezeit. »Die Möwe« gehört zu den meistgespielten Werken Tschechows, der dieses wie alle seine Stücke als Komödie verstand.

»Eine sensible, unaufgeregte und spannende ›Möwe‹«. (Kunststoff)

Regie Tobias Wellemeyer Bühne Iris Kraft Kostüme Ute Noack Premiere 19. 10. 2007 Spielort schauspielhaus



Claude Magnier
Oscar

Eine rasante Verwechslungskomödie, die tausend Haken schlägt und dabei ihre Figuren in irre Lebensnöte stürzt – besonders den schwerreichen Seifenfabrikanten und Familienvater Barnier, den sein Mitarbeiter Leroi geradewegs in die Katastrophe zu treiben droht. Denn Leroi hält um die Hand von Barniers Tochter an. Die aber ist in Oscar, den Chauffeur, verliebt und bringt damit die ersten schlimmen Verwicklungen ins Haus. Bald überstürzen sich die Ereignisse – reichlich Anlaß für alle Beteiligten, wechselweise aneinander vorbeizureden, zu lügen, zu feilschen, Verrat zu üben, in Deckung zu gehen, fast ohnmächtig zu werden und bei alldem doch unterschütterlich an eines zu glauben: ein glückliches Ende!

Regie Peter Kube Bühne Jens Büttner Kostüme Ute Noack Premiere 15. 06. 2007 Spielort neu: schauspielhaus



Andres Veiel/Gesine Schmidt
Der Kick

2002 wurde der junge Marinus Schöberl im Dorf Potzlow/Brandenburg von Gleichaltrigen grausam hingerichtet. Der Dokumentarfilmer Andres Veiel suchte nach den Spuren des Geschehens. Das dokumentarische Material aus Interviews, Akten, Verhörprotokollen und Urteilen des Gerichtsprozesses verdichtete er zu einem Stück, das differenziert nach den Hintergründen der Tat fragt.

»Solche Art Theater, so überzeugend und genau auf die Bühne gebracht, muss weh tun, damit Kunst etwas bewegt. Nachdenken ist dabei das Wenigste.« (Magdeburger Volksstimme)

Ab 14 Jahren.

Regie Katharina Holler Bühne und Kostüme Sven Nahrstedt Premiere 4. 05. 2007 Spielort schauspielhaus/studio



John Mighton
Unser halbes Leben [Half Life] Deutschsprachige Erstaufführung

Als Clara und Patrick einander begegnen, ist das der Beginn einer späten Liebe. Sie sind über Siebzig, und ihr Zuhause ist ein Pflegeheim. Die wiederentdeckten Gefühle lassen die zwei Alten ihre Gegenwart und auch ihre Vergangenheit ganz neu erleben. Zugleich entwickeln auch Claras Sohn Donald und Patricks Tochter Anna Sympathien füreinander. Beide sind in den Vierzigern und haben ihre hochfliegenden Lebenspläne bereits gegen bescheidenere Entwürfe eingetauscht. Als Clara und Patrick ihre Liebe legalisieren lassen und heiraten wollen, legt Donald sein vormundschaftliches Veto ein und löst damit eine Kette von Ereignissen aus, die alle Beteiligten voneinander zu entfernen drohen.
Feinfühlig und psychologisch genau erzählt das Stück von den Lebensentwürfen und Träumen seiner Protagonisten. Es reflektiert über das Älterwerden, über Erinnern und Vergessen, über den Zweck des einzelnen Lebens – und über den Umgang unserer Gesellschaft mit dem Alter.

»Gisela Hess spielt das hinreißend, souverän, zart, hart und herzergreifend unter der subtilen Regie von Tobias Wellemeyer. Ihre Clara gibt ein faszinierendes Beispiel, wie die innere Freiheit einer Demenz-Behinderten nunmehr – von Konventionen erlöst – ungeniert leuchtet.« (Die Welt)

Regie Tobias Wellemeyer Bühne Iris Kraft Kostüme Ute Noack Musik Alexander Nemitz Premiere 28. 01. 2007 Spielort schauspielhaus/studio

Mit freundlicher Unterstützung der Botschaft von Kanada.



Johann Wolfgang Goethe
Die Leiden des jungen Werther
Nach dem gleichnamigen Roman

Der junge Werther glaubt, in Lotte die Liebe seines Lebens gefunden zu haben. Leidenschaftlich, ja terroristisch stürzt er sich in eine schwärmende Traumwelt. Er lebt den Traum der Jugend vom Aufstand: gegen die Lethargie, das Mittelmaß, die Konvention, die Moral – absolute Liebe gegen halben Kompromiss. Totale Selbstbezogenheit gegen Unterordnung. Heiße Leidenschaft gegen kalte Vernunft. Doch dem Sommer der Sehnsüchte und Hoffnungen folgt der Herbst der Enttäuschungen und des Todes. Immer verzweifelter versucht Werther, sich von dieser aussichtslosen Liebe zu befreien. Selbstmordphantasien, eine »Krankheit zum Tode«, gewinnen Macht über ihn. Briefe an einen Jugendfreund dokumentieren Werthers letzte Lebensmonate.

Goethes Erstlingsroman von 1774 ist ein grenzenloser Rausch der Gefühle. »Die Leiden des jungen Werther« offenbart zweihundertdreißig Jahre später noch immer die Zerbrechlichkeit unserer Träume und die schmerzvollen Widersprüche, denen wir uns immer wieder aufs Neue stellen müssen.

»Ein beeindruckender Abend.« (Leipziger Volkszeitung)

Regie Annette Pullen Bühne und Kostüme Iris Kraft Premiere 2. 12. 2006 Spielort schauspielhaus



Stephen Sinclair/Anthony McCarten
Ladies Night
In der Bearbeitung von Gunnar Dressler

Eine Männer-Strip-Show gastiert in der Stadt, im ausverkauften Saal jubeln die Frauen, und die Männer müssen draußen bleiben. Harte Zeiten für Dave, Barry und Norman und ihr männliches Selbstwertgefühl – zumal sie, seit das Werk geschlossen hat, ihre Tage nutzlos in der Warteschlange auf dem Arbeitsamt verbringen und die finanziellen und familiären Probleme allmählich katastrophale Ausmaße annehmen. Da hat Dave die rettende Idee: Was eben noch empörend und abwegig erschien, kann die große Chance sein! Warum sich nicht selbständig machen und mit einer eigenen Striptease-Show richtig Geld verdienen?! – Die drei Freunde gewinnen ihren früheren Vorarbeiter als Tanzlehrer, veranstalten ein Casting und starten in die Proben. Doch damit fangen die Probleme erst so richtig an …

»Die sechs Herren tanzen und strippen, dass es vor allem dem femininen Teil des Publikums so richtig warm um Herz, Seele und Körper wird. Die Vorstellung aber vermittelt Mann und Frau Lebensmut und unterhält blendend.« (Magdeburger Volksstimme)

Regie Matthias Brenner Bühne und Kostüme Nicolaus-Johannes Heyse Choreografie Sibylle Uttikal Premiere 4. 02. 2005 Spielort schauspielhaus



Rex Deverell
Voll abgedreht! Deutschsprachige Erstaufführung

Ein Klassenzimmer ist verwüstet worden. Jemand hat seine ganze Wut losgelassen, auf den Raum, die Stühle und das Mobiliar. Vier Freunde – zwei Mädchen, zwei Jungen – werden vom Schulleiter verantwortlich gemacht. Sie sollen sich beraten und den Schuldigen ausliefern. Doch der Schuldige ist nicht unter ihnen. Stattdessen versuchen die vier, den am meisten Verdächtigen unter ihren Mitschülern zu ermitteln. Allen ist schnell klar: Babs muß es gewesen sein, die Neue in der Klasse, die keiner mag, weil sie merkwürdig ist.
Die Freunde beginnen, Situationen durchzuspielen, in denen Babs auffällig reagiert hat, »merkwürdig« eben – in denen sie selber Babs verletzt, verraten, provoziert oder benutzt haben …

Das Stück des kanadischen Autors Rex Deverell erzählt von Mobbing, von Außenseitertum und Anderssein und von individuellem Verhalten in »ganz normalen« Ausgrenzungssituationen. »Voll abgedreht!« ist eine weitere Entdeckung in unserer erfolgreichen kanadischen Erstaufführungsreihe.

»Es wurde zu einem sehr spannenden Spiel, dem die Zuschauer fast atemlos zuhörten und zusahen.« (Magdeburger Volksstimme)

Für Schüler ab 12 Jahren.

Regie Katharina Holler Bühne und Kostüme Sven Nahrstedt Premiere 29. 02. 2008 Spielort schauspielhaus/studio