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2006/2007


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DAVID GIESELMANN Die Plantage Uraufführung
Regie Isabel Osthues Premiere 3. 06. 2006 schauspielhaus

LISA SCHLESINGER Manni und
das Mädchen Charlie Deutschsprachige Erstaufführung | theater für junge zuschauer
Regie Christoph Roos Premiere 2. 06. 2006 schauspielhaus/studio

ELFRIEDE JELINEK Raststätte oder Sie machens alle
Regie Lukas Langhoff Premiere 8. 04. 2006 schauspielhaus

JOHANN WOLFGANG GOETHE Die Wahlverwandtschaften
Regie Karl Georg Kayser Premiere 7. 04. 2006 schauspielhaus/studio

GERHART HAUPTMANN Vor Sonnenaufgang
Regie Jan Jochymski Premiere 18. 02. 2006 schauspielhaus

DAVID S. CRAIG Agent im Spiel theater für junge zuschauer
Regie Stephan Beer Premiere 17. 02. 2006 schauspielhaus/studio

DAVID GREIG San Diego Deutschsprachige Erstaufführung
Regie Tobias Wellemeyer Premiere 10. 02. 2006 schauspielhaus

THERESIA WALSER Wandernutten
Regie Annette Pullen Premiere 16. 12. 2005 schauspielhaus/studio

WILLIAM SHAKESPEARE Macbeth
Regie Sebastian Hartmann Premiere 3. 12. 2005 schauspielhaus

SARAH KANE 4.48 Psychose
Regie Lukas Langhoff Premiere 24. 09. 2005 schauspielhaus/studio

TENNESSEE WILLIAMS Süßer Vogel Jugend
Regie Tobias Wellemeyer Premiere 23. 09. 2005 schauspielhaus

MICHAEL COONEY Cash – Und ewig rauschen die Gelder
Regie Katka Schroth Premiere 4. 06. 2005 neu: schauspielhaus

THEODOR FONTANE Effi Briest
Regie Matthias Brenner Premiere 15. 04. 2005 schauspielhaus

ANTHONY BURGESS A Clockwork Orange 2005
Regie Sascha Hawemann Premiere 1. 04. 2005 opernhaus/hinterbühne

JASON SHERMAN Demut Deutschsprachige Erstaufführung
Regie Annette Pullen Premiere 19. 02. 2005 schauspielhaus

SOPHOKLES Antigone
Regie Enrico Lübbe Premiere 11. 02. 2005 schauspielhaus/studio

STEPHEN SINCLAIR/ANTHONY McCARTEN Ladies Night
Regie Matthias Brenner Premiere 4. 02. 2005 schauspielhaus

DAVID GIESELMANN Die Plantage Uraufführung

Eine gemischte Wohngemeinschaft aus Jungen und Hängengebliebenen überdauert auf einem alten NVA-Gelände mitten in der brandenburgischen Provinz. Im Garten gedeiht »die Plantage«, der gemeinsame Hanfanbau – Lebensmittelpunkt und wirtschaftliches Rückgrat der Mitbewohner. Das Leben ist in den Jahren des Beisammenseins aufregungslos geworden, im halbbekifften Dämmerzustand lassen sich erlahmende Basisdemokratie, zerbröckelnde Lebensentwürfe, halbherzige Beziehungskisten und der Mangel an guten Ideen eigentlich ganz gut ertragen.
Doch das alles ändert sich schlagartig, als Lucie zurückkehrt, Pop-Ikone und Eigentümerin des Hauses. Direkt von Ibiza, pleite, gescheitert und vergessen. Und im Poststapel wartet der Gerichtsbescheid mit dem Auktionstermin für das Haus. – Zeit zu handeln …
DAVID GIESELMANN (»Herr Kolpert«) erzählt in seinem neuen Stück mit Ironie und Sprachwitz, mit Tiefenblick und großer Liebe zu seinen Figuren von einer verlorenen Schar von Träumern, die auf ihre Zukunft warten – über den toten Punkt hinaus. Doch die Hoffnung hört nicht auf, und die bedrohlich einbrechende Realität bringt neue Bewegung ins Spiel.
»Die Plantage« greift auf vergnügliche Weise Motive aus Tschechows komisch-melancholischer Endzeitschilderung »Der Kirschgarten« auf und wendet sie intelligent in die deutsche Gegenwart.

Regie Isabel Osthues Bühne und Kostüme Sigi Colpe Premiere 3. 06. 2006 Spielort schauspielhaus



ELFRIEDE JELINEK Raststätte oder Sie machens alle

Claudia und Isolde wollen mal die Sau rauslassen, und zwar richtig. Frustriert von den öden Hausaufgaben im Ehebett suchen sie den ultimativen Sexkick. Dazu haben sie sich per Kontaktanzeige zum Blind Date mit zwei tierisch guten Stechern verabredet, einem Elch und einem Bären. Von ihren ahnungslosen Gatten werden sie zu ihrem Rendezvous mit dem Tier im Manne kutschiert. Während die beiden turbogeilen Hausfrauen zum schmutzigen und harten Sex im Autobahnklo verschwinden, sind sich die selbstgefälligen Ehemänner als stolze Konto- und Penisinhaber ihrer Besitzstandsrechte auf das Fleisch ihrer Frauen allzu sicher. Erst ein kupplerischer Kellner öffnet ihnen die Augen. Also borgen sie sich die Maskierung von den verabredungsgemäß auftauchenden Tieren, und ab geht’s auf die Toilette. Dort kommt es zu einem Kopulationsgerangel, das die hochfliegenden Erwartungen der Ehefrauen naturgemäß nicht befriedigen kann …
Die Sex-Farce der Literaturnobelpreisträgerin ELFRIEDE JELINEK ist eine bitterbös-komische Abrechnung mit den kleinbürgerlichen Träumen vom großen Exzess. Auf dem Schlachtfeld der Geschlechter beherrschen latente Gewalt und radikaler Egoismus die Szene, wenn Körper zum bloßen Konsumartikel werden. Nachdem sich die Figuren in Körperteilen, Sexkostümierungen, medialen Klischees, Sprachschablonen und den eigenen Sehnsüchten vollkommen verheddert haben, geben sie am Ende ein ziemlich trostloses Bild ab.

Regie Lukas Langhoff Bühne Alexander Wolf Kostüme Sara Mine Korn Premiere 8. 04. 2006 Spielort schauspielhaus



JOHANN WOLFGANG GOETHE Die Wahlverwandtschaften
Nach dem gleichnamigen Roman

»Freiwillige Abhängigkeit ist der schönste Zustand, und wie wäre der möglich ohne Liebe.« – 1809 schockierte Goethe seine Zeitgenossen mit einem Roman über Liebe, Ehe und Moral, der in seiner Offenheit höchst modern und revolutionär war: Eduard und Charlotte sind spät und glücklich verheiratet. Ihr Leben auf einem abgeschiedenen Landgut verläuft nach Plan. Sie haben sich eingerichtet. Als jedoch Eduards Freund Otto und Charlottes Nichte Ottilie den Sommer bei dem Ehepaar verbringen, entstehen rasch emotionale Verwicklungen. Aufkeimende Liebe erschafft zwei Wahlpaare, denen die Ehe Charlottes und Eduards bald im Wege steht.
Was als ein kühles Experiment begonnen hat, zwingt alle in einen verzehrenden Kampf gegen Liebesbegehren und aufbrechende Leidenschaft. Gefühl und Verstand geraten aus den Fugen …

Regie Karl Georg Kayser Bühne und Kostüme Michael Heinrich Premiere 7. 04. 2006 Spielort schauspielhaus/studio



GERHART HAUPTMANN Vor Sonnenaufgang

Der Journalist und Sozialreformer Alfred Loth besucht seinen alten Jugendfreund Hoffmann im Haus der neureichen Familie Krause. Der Dritte im alten Freundschaftsbund, Schimmelpfennig, ist jetzt Arzt und arbeitet für die Familien Hoffmann-Krause. Früher verband die drei eine gemeinsame Utopie. Doch inzwischen ist aus Loth ein fanatischer Idealist geworden, Hoffmann hat sich in einen skrupellosen Geschäftemacher verwandelt, und Schimmelpfennig hat sich angepaßt. Nicht nur die veränderten Auffassungen und ein früherer Verrat der zwei anderen an Loth stellen die alte Freundschaft auf eine harte Probe: auch der alkoholgeschwängerte Überdruß im Hause der Krauses, der sich in besinnungslosem Luxusleben und sexuellen Übergriffen entlädt, bedroht den alten Bund. In letzter Hoffnung auf einen Ausweg aus ihrer Tristesse sucht die Tochter des Hauses, Helene, Loths Liebe – und ihre Sehnsucht bleibt zunächst nicht unbeantwortet …
GERHART HAUPTMANNs Erstling »Vor Sonnenaufgang« war ein hellsichtiges Stück über die sozialen Mißstände seiner Zeit, mit dem für die deutsche Dramatik eine neue Epoche begann. Er schildert Menschen, die zu Wirtschaftsgewinnlern geworden sind, aber mit der Sinnleere ihrer neuen Existenz nicht zurecht kommen und trotz des materiellen Wohlstandes ihrem Untergang entgegentaumeln.
Der Regisseur Jan Jochymski hat untersucht, ob sich die soziale Brisanz des Textes in unsere Wirklichkeit übertragen läßt, und die Handlung aus der schlesischen Bergbauregion in eine deutsche Stadt der Gegenwart verlegt. – Eine Reise in die Abgründe unserer Konsumgesellschaft.

Regie Jan Jochymski Bühne und Kostüme Thilo Reuther Premiere 18. 02. 2006 Spielort schauspielhaus



DAVID GREIG San Diego Deutschsprachige Erstaufführung

In diesem berührenden Stück treffen und überschneiden sich für Momente die Lebensreisen ganz unterschiedlicher Menschen – allesamt Zeitgenossen auf der Suche nach Kontakt, Heimat, Zugehörigkeit. Sie sind Pilot oder Callgirl, Nonne oder Illegaler, Schauspieler oder Patientin. Als ihr vorläufiges Sehnsuchtsziel setzt der Autor David Greig, der sich auch selber als Figur unter seine Geschöpfe mischt, die kalifornische Traummetropole San Diego. San Diego, das ist auch Sankt Jakob, der Patron aller Pilger, Sucher und Erfahrungshungrigen. – Ein träumerisches Stück, eine Geschichtenverflechtung, eine große Erzählung über das Menschsein.
Die Stücke von DAVID GREIG erzählen von der Suche nach Kontakt, nach Heimat, Zugehörigkeit und Verstandenwerden. Sie kreisen um Unschuld und ihre Zerstörung, um Existenz und ihre Verletzlichkeit, um Identität und ihren Verlust, um Selbsterkenntnis und den Weg dorthin.

»… eine große und dichte Ensembleleistung« Theater der Zeit

»… ein grandioser, oft nur schwer erträglicher Theaterabend, der einmal mehr eine Entdeckung wagt.« Mitteldeutsche Zeitung

Regie Tobias Wellemeyer Bühne Iris Kraft Kostüme Ute Noack Premiere 10. 02. 2006 Spielort schauspielhaus



THERESIA WALSER Wandernutten

Auf einer Parkbank am Waldrand sitzen, scheinbar für immer, Ronni und Ute, das Pornopärchen. Wenn sie die »schönste Nebensache der Welt« treiben, was sieht man dann eigentlich von ihnen, und wer hat hat das größere Vergnügen dabei – Ronni und Ute oder der Betrachter? Eine Verliebte kommt vorüber, mit einem großen Ast im Schlepptau. Den hat sie ihrem Liebsten aus dem Weg geräumt. War das richtig, wo man doch niemals etwas tun darf, was sich nicht rückgängig machen läßt? Vier Männer schwatzen über Frauen, den Verzicht und die ständige Angst vor der verpaßten Gelegenheit – und der einzige Verheiratete hat nur die eine Frage: können die anderen »es« sich mit seiner Frau vorstellen? Vier Business-Frauen warten an der Bar auf »die Fusion«. Das Geschäftliche und das Geschlechtliche – wo endet das eine, wo beginnt das andere? Während sie Erfahrungen austauschen, sitzt der Feind schon unter ihnen. – Ist es wirklich nur der Wind, der Baumkronen und Menschen plötzlich hilflos rudern läßt?
Die vielfach ausgezeichnete Dramatikerin THERESIA WALSER hat mit »Wandernutten« ein virtuoses Beziehungs- und Sprachspiel entworfen. Mit Leichtigkeit und Komik kreisen die Dialoge um Liebe, Verrat und unseren Umgang mit den eigenen Träumen.

Regie Annette Pullen Bühne und Kostüme Iris Kraft Premiere 16. 12. 2005 Spielort schauspielhaus/studio



WILLIAM SHAKESPEARE Macbeth

Nach der Schlacht ist vor der Schlacht. Für seinen König Duncan hat der starke Krieger Macbeth einen entscheidenden Sieg erkämpft und dem Rebellenführer den Kopf abgeschlagen. Doch dunkle Wünsche und seine Lady treiben ihn weiter an: Er muss noch mächtiger werden. Er soll selbst König sein. Das ist sein Schicksal, glaubt er. Vor diesem Schicksal und den Erwartungen seiner Frau will Macbeth nicht als Versager dastehen. Er muss zeigen, dass er ein ganzer Mann ist, und ermordet in finsterster Nacht meuchlings seinen König. Damit ist ein Bann gebrochen. Für Macbeth gibt es jetzt kein Zurück und kein Halten mehr. Der Kreislauf des Schreckens, in den er sich begeben hat, kennt nur ein Gebot: Das Morden muss weitergehen. Alle, die Verdacht schöpfen oder ihm den Thron streitig machen könnten, werden weggeräumt. Immer tiefer versinkt Macbeth in einem Strudel von Gewalt, Angst und Mord. Als sich ein Heer formiert, seine Tyrannenherrschaft zu beenden, steht er einsam vor den Trümmern seines Kampfes um Macht und Liebe. Am Ende wird auch ihm der Kopf abgeschlagen.
WILLIAM SHAKESPEAREs letzte große Tragödie ist ein wüster Alptraum, eine tour de force ins Herz der Finsternis. Sie erzählt von einer apokalyptischen Welt, die aus dem Lot geraten ist. Die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Illusion, Tag und Nacht, gut und böse, zwischen gestern, heute und morgen lösen sich auf. Die Figuren erscheinen wie gefangen in ihrem eigenen Alptraum, unfähig dem ewigen Kreislauf des Fressens und Gefressenwerdens zu entkommen.

Regie und Bühne Sebastian Hartmann Kostüme Kristin Hassel Premiere 3. 12. 2005 Spielort schauspielhaus



SARAH KANE 4.48 Psychose

»4.48 Psychose« ist eine Reise durch eine zersplitterte Seele. Mit ungeheurer Präzision, dunkler Poesie, bitterem Witz, schonungsloser Konsequenz und sprachlichem Furor dringt die Autorin ein in die seelischen Abgründe unserer Existenz. Das Stück ist das Dokument einer extremen psychischen Krise und zugleich ein dramatisches Gedicht. Auch wenn sich immer wieder ein trotziges Bekenntnis zum Leben und die übergroße Sehnsucht nach Liebe artikulieren – der Text ist Ausdruck einer Krankheit zum Tode. 4.48 Uhr ist jene Zeit zwischen Nacht und Morgen, in der der Kopf von Dämonen heimgesucht wird und zugleich am klarsten ist: »Ein Moment von Klarheit vor der ewigen Nacht.«
SARAH KANE war die vielleicht eindringlichste und radikalste Stimme des britischen Gegenwartstheaters. Ihr Debütstück »Zerbombt« verursachte wegen seiner radikalen Darstellung einer gewalt-geprägten Wirklichkeit 1995 den größten Skandal der jüngeren englischen Theatergeschichte – und wurde weltweit nachgespielt. »4.48 Psychose« ist Kanes letztes Stück und zugleich ein Vermächtnis: Sie schrieb das Stück in einer Zeit schwerer Depressionen und zahlreicher Klinikaufenthalte und beendete es eine Woche vor ihrem Freitod am 20. 02. 1999.

Regie Lukas Langhoff Bühne und Kostüme Alexander Wolf Premiere 24. 09. 2005 Spielort schauspielhaus/studio



TENNESSEE WILLIAMS Süßer Vogel Jugend

Nach langen Irrungen kehrt Chance Wayne in seine Heimatstadt St. Cloud zurück, das er auf dem Weg zum ersehnten Ruhm vor Jahren hoffnungsvoll verlassen hatte. Inzwischen ist aus Wayne ein Damenbegleiter geworden. Derzeitig läßt er sich von Alexandra de Lago aushalten, einer alternden Hollywooddiva, die nach einem versuchten Comeback auf der Flucht vor dem Alter und dem unvermeidlichen Abstieg ziellos Amerika durchreist. Chance Wayne hat sie nach St. Cloud gelotst, denn hier will er seine Jugendliebe, das Mädchen Heavenly, von ihrer Familie befreien und gemeinsam mit ihr endlich einen triumphalen Neuanfang starten. Alexandra del Lago soll ihm das Startkapital und die notwendigen Verbindungen ins Showbusiness garantieren.
Doch der Empfang, den ihm St. Cloud bereitet, ist wenig vielversprechend. Wayne ist hier verhaßt, und Heavenlys Vater Boss Finley, ein machtsüchtiger Lokalpolitiker in selbstgewählter göttlicher Mission, setzt alles daran, ihn von Heavenly fernzuhalten – und ihn in wahrhaft biblischer Weise für die Blutschuld seiner Jugendsünden bezahlen zu lassen …
»Ein hoffnungsloses Stück mit famosen Hauptdarstellern – selbstironisch, bissig, laut – und einer beunruhigenden Sicht auf das Leben in der Kleinstadt.« Landsberger Zeitung, Landsberg/Lech

Regie Tobias Wellemeyer Bühne Jens Büttner Kostüme Ute Noack Premiere 23. 09. 2005 Spielort schauspielhaus



MICHAEL COONEY Cash – Und ewig rauschen die Gelder

Eric steckt in einer heiklen Situation. Seit zwei Jahren hat er keinen Job mehr, und seine Frau Linda weiß nichts davon. Dabei geht es ihm finanziell durchaus blendend, nachdem er in seiner Not zufällig eine einträgliche Lücke im Sozialsystem entdeckt hat: In schöner Regelmäßigkeit trifft ein Scheck vom Arbeitsamt für seinen früheren Untermieter ein, obwohl dieser längst nach Kanada ausgewandert ist. Eric kommt auf den Geschmack und erfindet zahllose weitere Hausbewohner mit unterschiedlichen Ansprüchen an das Sozialsystem. Für ein fiktives Heer Hilfebedürftiger unter seinem Dach kassiert er Alters-, Invaliden-, Unfall- und Frührente, Schlechtwetter-, Kranken-, Wohn- und Kindergeld. – Schließlich droht ihm sein ausgetüfteltes System über den Kopf zu wachsen, und so beschließt Eric, seine Karriere als Sozialgangster zu beenden. Doch es ist bereits zu spät, denn vor der Tür steht der Außenprüfer des Sozialamtes. Nun gilt es, das Lügengebäude vor dem Einsturz zu retten. Es beginnt eine aberwitzige Verwechslungs- und Verwandlungskomödie voll von schwarzem Humor, turbulenter Situationskomik und den unglaublichsten Wendungen.
MICHAEL COONEY hat mit »Cash« ein furios komisches Erfolgsstück und zugleich eine bissige Farce über den Sozialstaat geschrieben.

»Die Zuschauer [waren] vom vielen Lachen am Ende genauso schweißgebadet wie die Schauspieler auf der Bühne.« Magdeburger Volksstimme

Regie Katka Schroth Bühne und Kostüme Alexander Wolf Premiere 4. 06. 2005 Spielort neu: schauspielhaus



JASON SHERMAN Demut Deutschsprachige Erstaufführung

Reuben, 35, erfolgreicher Geschäftsmann, Ehegatte und Familienvater, trifft abends im Restaurant auf seinen alten Freund Paul. Paul hat seine profitable Computerfirma aufgegeben und erfüllt sich einen Jugendtraum: Er will nach Vancouver ziehen und Filmemacher werden. Reuben ist beeindruckt, zunächst aber sicher, daß es für ihn selber keinen Grund für einen solchen Aufbruch gibt. Er hat alles, was er braucht. – Aber braucht er auch alles, was er hat? Als Reuben noch am gleichen Abend erfährt, daß sein Freund Paul bereits vor zwei Jahren auf dem Flug nach Vancouver umgekommen ist, beginnt sein Leben an allen Enden auseinanderzubrechen. Schnell ist nichts mehr sicher, bis auf eines: Er muß ganz von vorn beginnen.
JASON SHERMAN, Jahrgang 1962, lebt im kanadischen Toronto. Er gilt als einer der wichtigsten zeitgenössischen Dramatiker Kanadas. Sein Stück »Demut« (»Patience«) erhielt 1998 den angesehenen Chalmers Award.

Regie Annette Pullen Bühne und Kostüme Iris Kraft Premiere 19. 02. 2005 Spielort schauspielhaus

Mit freundlicher Unterstützung der Botschaft von Kanada.



THEODOR FONTANE Effi Briest
In der Bearbeitung von MATTHIAS BRENNER

Früher und anders als erwartet beginnt für die siebzehnjährige Effi das Leben als Ehefrau: sie heiratet den zwanzig Jahre älteren Baron von Innstetten, einen Jugendfreund ihrer Mutter, und folgt ihm als Landratsgattin in das provinzielle Kessin. Doch dort widerspricht einfach alles dem, was sie ist und was sie will. Die düstere Atmosphäre des Landratshauses ängstigt sie, die engstirnige und in Konventionen erstarrte Kessiner Gesellschaft langweilt sie. Ihr karrierebewusster Ehemann begegnet ihrem Lebensdrang und ihrer tiefen Verunsicherung mit kühler Strenge. Effi fühlt sich in jeglicher Hinsicht fremd in ihrem neuen Leben. Verständnis und Zerstreuung findet sie erst bei dem neuen Bezirkskommandanten Crampas, mit dem sie für eine Weile ein Verhältnis eingeht. Erst Jahre später findet Innstetten den heimlichen Briefwechsel. Obwohl er weder Hass- noch Rachegefühle empfindet, gehorcht er den gesellschaftlichen Spielregeln: Er tötet Crampas im Duell und zwingt Effi zu einem Leben außerhalb von Familie und Gesellschaft. »Man ist nicht bloß ein einzelner Mensch, man gehört einem Ganzen an, und auf das Ganze haben wir beständig Rücksicht zu nehmen, wir sind durchaus abhängig von ihm«.
»Die Tragödie einer jungen Frau als modernes, heutiges Theater.« Magdeburger Volksstimme

Regie Matthias Brenner Bühne Nicolaus-Johannes Heyse Kostüme Cäcilia Müller Premiere 15. 04. 2005 Spielort schauspielhaus



SOPHOKLES Antigone
In der Übertragung von WALTER JENS

Die Brüder Polyneikes und Eteokles, Söhne des verfluchten Königs Ödipus, töten sich im Streit um die Herrschaft in Theben gegenseitig. Eteokles stirbt als Verteidiger der Stadt – Polyneikes als Angreifer. Kreon tritt ihre Nachfolge an und übernimmt die Regierung. In einem ersten Dekret bestimmt er für Eteokles das Staatsbegräbnis, verbietet jedoch die Bestattung des Vaterlandsverräters Polyneikes. Die Hunde und die wilden Tiere sollen ihn fressen. Antigone, die Schwester der beiden Toten, kann das nicht akzeptieren. Die Würde eines jeden Toten zu wahren, habe er als Freund oder Feind gehandelt, ist für sie göttliches Recht und hat Vorrang vor Menschengesetz. Antigone versucht, Polyneikes zu begraben, doch sie wird ergriffen und vor Kreon gebracht. Der verurteilt sie zum Tode und läßt sie wie eine Kriminelle lebendig einmauern. In der Stadt erheben sich Stimmen gegen sein Vorgehen, der uralte Seher Teiresias und sogar sein eigener Sohn Haimon treten gegen Kreon auf. Doch dieser bleibt unbelehrt und ruft damit die heiligen Götter auf den Plan …

Regie und Bühne Enrico Lübbe Kostüme Sabine Blickenstorfer Premiere 11. 02. 2005 Spielort schauspielhaus/studio



STEPHEN SINCLAIR/ANTHONY McCARTEN Ladies Night
In der Bearbeitung von GUNNAR DREßLER

Eine Männer-Strip-Show gastiert in der Stadt, im ausverkauften Saal jubeln die Frauen, und die Männer müssen draußen bleiben. Harte Zeiten für Dave, Barry und Norman und ihr männliches Selbstwertgefühl – zumal sie, seit das Werk geschlossen hat, ihre Tage nutzlos in der Warteschlange auf dem Arbeitsamt verbringen und die finanziellen und familiären Probleme allmählich katastrophale Ausmaße annehmen. Da hat Dave die rettende Idee: Was eben noch empörend und abwegig erschien, kann die große Chance sein! Warum sich nicht selbständig machen und mit einer eigenen Striptease-Show richtig Geld verdienen?! – Die drei Freunde gewinnen ihren früheren Vorarbeiter als Tanzlehrer, veranstalten ein Casting und starten in die Proben. Doch damit fangen die Probleme erst so richtig an …
»Ein anrührendes Fest des Normalen, eine hinreißende Hommage an die Stehaufmänner des Alltags.« Mitteldeutsche Zeitung

Regie Matthias Brenner Bühne und Kostüme Nicolaus-Johannes Heyse Choreografie Sibylle Uttikal Premiere 4. 02. 2005 Spielort schauspielhaus



ANTHONY BURGESS A Clockwork Orange 2005
Bühnenversion in Zusammenarbeit mit der ROYAL SHAKESPEARE COMPANY

Aufgeputscht mit »Molokoplus« ziehen Alex und seine »Droogs« Nacht für Nacht hinaus in die Stadt, um mit Spaß und bösem Witz »Vecks« zusammenzuschlagen oder das brutale »Reinraus« zu spielen. Zwischen den nächtlichen Blutorgien schließt sich Alex in sein Zimmer ein und dröhnt sich mit Beethoven zu. Als er und seine Droogs beginnen, auf ihren Touren Tote zu hinterlassen, landet Alex im Gefängnis. Dort stellt er sich einem medizinischen Experiment zur Verfügung: mittels einer mentalen Umpolung soll der Trieb zu Gewalt und Sex unterdrückt werden. Das Experiment gelingt, Alex wird »clean«, aber die Freiheit zur eigenen Entscheidung ist ihm genommen. Doch dann erfährt die Story eine unerwartete Wende …
ANTHONY BURGESS‘ Roman und die Verfilmung von Stanley Kubrick sind Kult. Wo sind die Grenzen von Sozialität und Ordnung? Was haben Asozialität und Kreativität miteinander zu tun? Wann schlägt Freiheit in Destruktivität um? – Diese Fragen stellt Sascha Hawemanns Pop-Inszenierung mit einem Dreigestirn aus bösen Clown-»Droogs«, allabendlich unterstützt vom Horrorshow-Soundtrack der Live-Band »Die Droogies« mit Leadsänger Robert Beckmann von den »Inchtabokatables«.

»Atemberaubend schnelles, bilderreiches, clowneskes und blitzgescheites Theater.« Magdeburger Volksstimme

Regie Sascha Hawemann Bühne und Kostüme Wolf Gutjahr Band Robert Beckmann, Ben Lauber, Kurt Schmidt Premiere 1. 04. 2005 Spielort opernhaus/hinterbühne