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2006/2007


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regisseure premieren weiter im ... junge zuschauer reihen

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premieren

NEIL LaBUTE Fettes Schwein
Regie Wulf Twiehaus Premiere 13. 10. 2006 schauspielhaus/studio

FRIEDRICH SCHILLER Maria Stuart
Regie Katka Schroth Premiere 14. 10. 2006 schauspielhaus

BILJANA SRBLJANOVIˇC Heuschrecken
Regie Isabel Osthues Premiere 1. 12. 2006 schauspielhaus/studio

JOHANN WOLFGANG GOETHE Die Leiden des jungen Werther
Regie Annette Pullen Premiere 2. 12. 2006 schauspielhaus

Weihnachtsmärchen 2006 schauspiel magdeburg
MATTHIAS BRENNER Das Märchen von der verlorenen Zeit Uraufführung | theater für junge zuschauer
Nach einem Motiv von Jewgeni Schwarz
Regie Matthias Brenner Premiere 3. 12. 2006 opernhaus

ARTHUR MILLER Tod eines Handlungsreisenden
Regie Lukas Langhoff Premiere 26. 01. 2007 schauspielhaus

JOHN MIGHTON Unser halbes Leben [Arbeitstitel] Deutschsprachige Erstaufführung
Regie Tobias Wellemeyer Premiere 28. 01. 2007 schauspielhaus/studio

Alles auf Anfang. Die Generation ’89 recherche I
Eine biografische Recherche von Andreas Kebelmann am theater magdeburg und schauspielhannover
Regie und KünstlerLtg Andreas Kebelmann Premiere Februar 2007 schauspielhaus
Eine Kooperation zwischen theater magdeburg, schauspielhannover und der Bundeszentrale für politische Bildung.

HEINRICH von KLEIST Das Käthchen von Heilbronn
Regie Tobias Wellemeyer Premiere 16. 03. 2007 schauspielhaus

PHILIP RIDLEY Mercury Fur [Originaltitel] Deutschsprachige Erstaufführung
Regie Sascha Hawemann Premiere 18. 03. 2007 schauspielhaus/studio

ANDRES VEIEL/GESINE SCHMIDT Der Kick recherche II | theater für junge zuschauer
Regie Katharina Holler Premiere Mai 2007 schauspielhaus/studio

FRANZ MOLNÁR Liliom
Regie Angelika Waller Premiere 5. 05. 2007 schauspielhaus

JAN JOCHYMSKI ich:planet recherche III | Uraufführung
Regie Jan Jochymski Premiere Mai 2007 schauspielhaus/studio

SOS Familie recherche IV
Das Super-Nanny-Syndrom
Ein musik-theater-pädagogisches Projekt mit dem jugendclub theater magdeburg
zum Thema »Familie«
KünstlerLtg Katrin Richter Premiere 1. 06. 2007 opernhaus

CLAUDE MAGNIER Oscar boulevard im opernhaus
Regie Peter Kube Premiere 15. 06. 2007 opernhaus/boulevardbühne

LUKAS LANGHOFF/KATRIN RICHTER Kinder zur Sonne recherche V
Ein Projekt mit dem jugendclub theater magdeburg zum Thema »Körperutopien«
KünstlerLtg Lukas Langhoff/Katrin Richter Premiere 22. 06. 2007 schauspielhaus

SommerNächte 2007 schauspiel magdeburg
WILLIAM SHAKESPEARE Komödie der Irrungen
Regie Matthias Brenner Premiere 7. 07. 2007 Open Air

NEIL LaBUTE Fettes Schwein

Eines Tages, in der Mittagspause, im Bistro um die Ecke, begegnet Tom einer faszinierenden Frau. Sie ist imposant, sie ist archaisch, sie ist unheimlich dick. Und sie ist die schlagfertigste und charmanteste Gesprächspartnerin, die Tom je getroffen hat. – Er hat sich verliebt!
Doch für einen wie Tom, einen Büroangestellten, der in jeder Hinsicht das mittlere Maß hält, bringt die »Überdurchschnittlichkeit« seiner Liebe ungeahnte Probleme mit sich. Er wird im Kollegenkreis zur Zielscheibe von spöttischen Attacken und boshaften Intrigen. Sein Büroalltag wird zunehmend zum Spießrutenlauf.
Beim Betriebsausflug »mit Partner« muß Toms Liebe sich bewähren oder untergehen …
Der amerikanische Dramatiker, Film- und Theatermann NEIL LaBUTE befaßt sich in seinen Stücken intensiv mit Gruppengemeinschaften – Familien, Liebespaaren, Nachbarn, Arbeitsteams –, ihrem psychologischen Innenleben und ihrem Verhalten unter ökonomischem und sozialem Druck. Er gehört seit Jahren zu den erfolgreichsten und meistgespielten Autoren auf den europäischen Bühnen. Nach unseren erfolgreichen Aufführungen »bash. stücke der letzten tage« und »das maß der dinge« ist »Fettes Schwein« bereits das dritte Stück von Neil LaBute am theater magdeburg.

Regie Wulf Twiehaus Bühne Katrin Hieronimus Kostüme Katharina Beth Premiere 13. 10. 2006 Spielort schauspielhaus/studio



FRIEDRICH SCHILLER Maria Stuart

Maria aus dem Haus der Stuart, Königin von Schottland, die nach dem gewaltsamen Tod ihres königlichen Gatten einen der Mordverschwörer heiratete, vom eigenen Volk zur Abdankung gezwungen wurde und in einem Fischerboot an Englands Küste Zuflucht suchte, ist von der englischen Königin Elisabeth, ihrer Großkusine aus dem Haus Tudor, unmittelbar nach ihrer Landung festgesetzt worden. Auf Schloß Fotheringhay lebt Maria seither in entbehrungsreicher Festungshaft. Maria ist eine Gefahr für Elisabeth: In den Augen der Katholikin Maria ist Elisabeth, Tochter des protestantischen Heinrich VIII. aus zweiter Ehe, nicht mehr als ein Bastard. Nach dieser Logik darf Maria den Thron Englands für sich beanspruchen. Eine englische Königin Maria aber würde auch den endgültigen Sieg des Papsttums in der gesamten bekannten Welt bedeuten. Denn im Konflikt der zwei Königinnen streitet die alte Religion der sündenlösenden Beichte und des fröhlichen Jenseits gegen die moderne Religion der selbstverleugnenden Pflichterfüllung im herben Diesseits. So versammeln sich hinter Maria nicht nur alle inländischen Feinde der Elisabeth, sondern sämtliche Kräfte des europäischen katholischen Fundamentalismus.
Die schöne, unglückliche Maria zieht die Sympathien eines ganzen Hofstaates aus ehrgeizigen Männern aus aller Herren Länder an. Sie verstehen es, selbst die Mauern des Gefängnisses zu durchdringen und Maria Hoffnung auf Freiheit und eine baldige Thronbesteigung zu machen. Der junge Mortimer wird im Namen der alten Religion für sie zum Märtyrer. Elisabeth muß handeln. Sie entledigt sich der Feindin und sichert die Zukunft des Neuen – aber sie muß ohnmächtig erleben, wie Maria ihre eigene Hinrichtung in ein Fest der Erlösung verwandelt …
FRIEDRICH SCHILLERs Trauerspiel aus dem Jahr 1800 ist ein Politkrimi von aktueller Brisanz. Im Zusammenprall zweier Glaubensrichtungen, unter deren Flaggen politische Interessengruppen einander auf Leben und Tod bekriegen, auf dem Minenfeld eines Thronsaales voller Spitzel, auf dem ehrgeizige Machtfiguren mit von der Herrscherin geborgter Autorität schonungslos aufeinander einschlagen, im unerklärten Krieg der subordinierten Männer gegen die privilegierten Frauen und im Kampf der Alphafrauen gegeneinander zeichnet sich das Schachbrett moderner Machtpolitik ab.
Regie Katka Schroth Bühne Johanna Pfau Kostüme Hildegard Altmeyer Premiere 14. 10. 2006 Spielort schauspielhaus



BILJANA SRBLJANOVIˇC Heuschrecken

Gestern, jetzt und morgen; wie man war, was man ist und wer man werden will – all das ist schier unlösbar verknäuelt und verknüpft in diesem großen Reigen aus vielen Menschenleben.
Maksim, der mächtige TV-Anchorman, ist von der jüngeren Nadežda fasziniert. Er wird alt und spürt schon den Tod; sie gibt ihm jeden Abend als Maskenbildnerin ein makelloses Gesicht. Außerdem hat sie etwas Geheimnis- und Ahnungsvolles, und sie kann anderen die Gedanken von den Lippen ablesen. Der 35jährige Milan hätte in der zerbrochenen Zeit Karriere gemacht – sein Vater Herr Ignjatović war Parteikommunist und Führungskader. Noch heute ist der Vater mit seinen 75 Jahren ein mächtiger Mann und kann als Akademiemitglied Posten vergeben – für seinen bettelarmen alten Genossen Herrn Simić hat er allerdings keinen übrig. Seinem nichtnutzigen Sohn Milan kann Ignjatović heutzutage kein Amt mehr verschaffen, und das haben auch Milans schöne blonde Frau Dada und sogar seine 12jährige Tochter Alegra schon herausgefunden. Sie wissen, daß er ein Versager ist, und lassen es ihn täglich spüren. Dadas Bruder Fredi kämpft derweil gegen den Verfall seiner Jugendlichkeit. Seinen 80jährigen, zuckerkranken Vater setzt er an einer Autobahnraststätte aus. Die alte Frau Petrović ist einsam und quartiert sich mit ihrem Koffer bei ihrer Tochter Žana ein. Die ist Ärztin, in den Wechseljahren und ganz allein, seit ihr Mann Maksim, der Fernsehmann, sie verlassen hat. Sie setzt ihre Mutter empört vor die Tür, die stürzt die Treppe hinab und bricht sich die Hüfte – und Žana ist wieder allein.
Alle diese komischen, verlorenen Seelen wandern ohne Orientierung in einem Niemandsland zwischen dem Alten und dem Neuen umher. Sie wollen wissen, wer sie sind, aber sie wollen sich nicht erinnern. Nur Nadežda, die Unbedarfte, die krude vermischte Erinnerungen aus vielen Leben erzählt, als paßten sie zusammen und als gehörten sie alle zu ihr, scheint mehr zu sehen …
Diese Lebensläufe werden unversehens unsere eigenen: komische, leicht erzählte Geschichten aus dem alten Europa, das unterwegs ist aus der erfahrungssatten Dimension Vergangenheit in die erfahrungshungrige Dimension Zukunft.
Die 1970 in Belgrad geborene Autorin BILJANA SRBLJANOVIĆ gehört zu den wichtigsten Dramatikern Serbiens. Ihre Stücke (darunter »Belgrader Trilogie«, »Familiengeschichten Belgrad«) sind weltweit bereits an mehr als 100 Bühnen inszeniert worden. Ihr neuestes Stück »Heuschrecken« führt wie in einem Kaleidoskop Lebensepisoden ganz verschiedener Figuren zu einer vielschichtigen Komödie zusammen. Es geht um das Miteinander der Generationen, um das Altwerden, den Jugendwahn und die Narben der Vergangenheit, es geht um Schönheit, Beachtetwerden, Einsamkeit und Tod.

Regie Isabel Osthues Bühne und Kostüme Sigi Colpe Premiere 1. 12. 2006 Spielort schauspielhaus/studio



JOHANN WOLFGANG GOETHE
Die Leiden des jungen Werther
Nach dem gleichnamigen Roman

Der junge Werther glaubt, in Lotte die Liebe seines Lebens gefunden zu haben. Leidenschaftlich, ja terroristisch stürzt er sich in eine schwärmende Traumwelt. Er lebt den Traum der Jugend vom Aufstand: gegen die Lethargie, das Mittelmaß, die Konvention, die Moral – absolute Liebe gegen halben Kompromiß. Totale Selbstbezogenheit gegen Unterordnung. Heiße Leidenschaft gegen kalte Vernunft. Doch dem Sommer der Sehnsüchte und Hoffnungen folgt der Herbst der Enttäuschungen und des Todes. Immer verzweifelter versucht Werther, sich von dieser aussichtslosen Liebe zu befreien. Selbstmordphantasien, eine »Krankheit zum Tode«, gewinnen Macht über ihn. Briefe an einen Jugendfreund dokumentieren Werthers letzte Lebensmonate.
JOHANN WOLFGANG GOETHEs Erstlingsroman von 1774 ist ein grenzenloser Rausch der Gefühle. »Die Leiden des jungen Werther« offenbart 230 Jahre später noch immer die Zerbrechlichkeit unserer Träume und die schmerzvollen Widersprüche, denen wir uns immer wieder aufs Neue stellen müssen.

Regie Annette Pullen Bühne und Kostüme Iris Kraft Premiere 2. 12. 2006 Spielort schauspielhaus



MATTHIAS BRENNER Das Märchen von der verlorenen Zeit Uraufführung | theater für junge zuschauer
Nach einem Motiv von JEWGENI SCHWARZ

Ab 6 Jahren.

Es ist still geworden um die Figuren aus den Märchen der Gebrüder Grimm. Haben sie sich etwa zurückgezogen, um ihren Lebensabend unter ihresgleichen zu verbringen? Tatsächlich – anstatt böse Taten auszuhecken, treffen sich Rumpelstilzchen, die Hexe aus »Hänsel und Gretel« und die böse Fee aus »Dornröschen« lieber zum Skatspielen im Märchenwald. Doch da bringt die Eule Hedwig einen ungeheuerlichen Brief vom Europaministerium für Zauberei und Hexerei: wenn es den uralten Märchenfiguren nicht innerhalb eines Tages gelingt, durch neue Geschichten die Phantasie der Menschen zu beleben, werden sie aus dem Märchenwald gestrichen! Erschrocken und empört beschließen die drei nicht etwa, künftig »fleißiger« zu sein, sondern sich zu verjüngen, um so die angekündigte Streichung zu umgehen! Die wichtigste Zutat für einen Hexenkessel voller »Bouillon der Jugend« aber ist verplemperte Zeit, die sie unter den Menschen reichlich zu finden hoffen …
So beobachten sie, wie die draufgängerische Lisa geschickt Zeit vertrödelt, um die Mathearbeit zu schwänzen, und wie der Musterschüler Phillip aus Angst vor dem Sportunterricht seine Zeit lieber auf der Toilette verbringt. Außerdem ertappen sie in der Agentur für Arbeit die Sachbearbeiterin Fräulein Hübschmann beim privaten Telefonieren – derweil der kleine Paul und sein arbeitsloser Vater wartend vor ihr sitzen. Blitzschnell haben Rumpelstilzchen, die Hexe und die Fee ihr Säckchen mit verlorener Zeit gefüllt und fliegen zurück in ihren Wald. Natürlich bleibt solch ein Zeit-Diebstahl nicht ohne Folgen: er verwandelt Lisa, Phillip und Fräulein Hübschmann auf der Stelle in alte Menschen! Niemand will sie mehr erkennen, und so müssen die drei die irrwitzigsten Situationen ihres Lebens überstehen. Als dann auch noch die Märchenfiguren wieder auftauchen und vom Zaubertrank zu Kindern verjüngt sind, wird die allgemeine Verwirrung schier grenzenlos … Ob das ein gutes Ende geben kann?
Unser Regisseur MATTHIAS BRENNER hat ein packendes Märchen geschrieben, das lustig und voller Zaubertricks den Bogen von der alten Märchenwelt direkt bis in unsere Gegenwart spannt.

Regie Matthias Brenner Bühne Nicolaus-Johannes Heyse Kostüme Cäcilia Müller Premiere 3. 12. 2006 Spielort opernhaus



ARTHUR MILLER Tod eines Handlungsreisenden

»Das einzige was zählt in der Welt ist, was du verkaufen kannst.« Erfolgreich zu sein, ganz oben zu stehen – darum hat Willy Loman sein Leben lang gekämpft. Er träumt den amerikanischen Traum: Armut + Fleiß + Tugend = Reichtum. Aber dieser Traum ist eine Schimäre. Viele Jahre war Willy Tausende von Kilometern auf den Straßen als Vertreter unterwegs, hat sich aufgerieben für seinen Traum und konnte gerade mal die Raten für sein Haus abzahlen. Jetzt wird er gefeuert. Wenn ein Mann verbraucht ist, setzt man ihn vor die Tür, denn er verspricht keine hohen Profitraten mehr. Geschäft ist Geschäft. Das sind die Gesetze des Marktes.
Willys ganze Hoffnung liegt auf seinen Söhnen Biff und Happy. Mit ihnen hatte er Großes vor, sie sollten das erreichen, was er nicht schaffen konnte. Aber die beiden sind an den hochfliegenden Erwartungen des Vaters gescheitert. Biff, einstmals umschwärmter Sport-Star seiner Schule, schlägt sich als Gelegenheitsjobber und Kleinkrimineller durch. Happy führt ein klägliches Dasein als kleiner Angestellter und tröstet sich mit Frauengeschichten. Als die beiden jungen Männer zu Besuch in ihr Elternhaus zurückkehren, weigert sich Willy, der Wirklichkeit ins Gesicht zu blicken. Er zwingt die gesamte Familie, das Lügengebäude seines Lebens aufrecht zu erhalten und eine heile Welt vorzuspielen, in der alle Erfolgsmenschen nach seinen Kriterien sind. Eine Katastrophe zieht herauf …
Das Stück, für das ARTHUR MILLER den Pulitzer-Preis erhielt, gilt als Theaterklassiker der Moderne. Berühmt wurde die Verfilmung mit Dustin Hoffman in der Titelrolle. In unserer Zeit, da der Kapitalismus wieder zunehmend seine kalte und unbarmherzige Seite zeigt, erscheint das Stück von beklemmender Aktualität. Denn es stellt die Frage nach dem Wert, der Würde eines Menschen jenseits der marktwirtschaftlichen Leistungsideologie.

Regie Lukas Langhoff Bühne Susanne Schwieter Kostüme N. N. Premiere 26. 01. 2007 Spielort schauspielhaus



JOHN MIGHTON
Unser halbes Leben [Arbeitstitel] Deutschsprachige Erstaufführung
Deutsch von Ute Scharfenberg

Als Clara und Patrick einander begegnen, ist das der Beginn einer späten Liebe. Clara und Patrick sind über Achtzig, und ihr Zuhause ist ein Pflegeheim. Das große Gefühl läßt die zwei Alten ihre Gegenwart und auch ihre Vergangenheit ganz neu erleben. Auch Claras Sohn Donald und Patricks Tochter Anna entwickeln Sympathien füreinander. Mit Mitte Vierzig haben sie ihre hochfliegenden Lebenspläne gegen bescheidenere Entwürfe eingetauscht. Als Clara und Patrick ihre Liebe legalisieren lassen und heiraten wollen, verhindert Sohn Donald mit seinem vormundschaftlichen Veto die Verbindung und löst damit eine Kette von Ereignissen aus, die alle Beteiligten voneinander zu entfernen drohen.
Feinfühlig und psychologisch genau erzählt das Stück vom Leben seiner Protagonisten. Es mischt sich in den auf dringliche Weise aktuell gewordenen Generationendiskurs ein und stellt zugleich die Frage nach dem Zweck des einzelnen Lebens. Darüber hinaus setzt es sich mit der einzigartigen menschlichen Fähigkeit des Vergessens auseinander.
JOHN MIGHTON, geboren 1957, ist Dramatiker und promovierter Mathematiker. Er lebt und arbeitet in Toronto, Kanada. In seinen Theaterstücken vereint Mighton seine Faszination für die Wissenschaften und ihre Fähigkeit, fremde Welten kreativ zu beschreiben, mit einfühlsamen Porträts zeitgenössischer Menschen. Seine Stücke gewannen in Kanada zwei Mal den Dora Mavor Moore Award (»Scientific Americans« und »A Short History of Night«) und zwei Mal den prestigereichen Governor General‘s Award (»A Short History of Night« und »Possible Worlds«). »A Short History of Night« erhielt außerdem den Chalmers Award. Für sein Stück »Half Life« in Verbindung mit seinem bisherigen Werk wurde John Mighton im Oktober 2005 mit dem Siminovitch Prize, dem höchstdotierten kanadischen Theaterpreis, ausgezeichnet. »Possible Worlds« wurde 2000 vom kanadischen Theater- und Filmemacher Robert Lepage verfilmt. Weitere Stücke: »The Little Years«, »Body and Soul«.

Regie Tobias Wellemeyer Bühne und Kostüme Iris Kraft Premiere 28. 01. 2007 Spielort schauspielhaus/studio

Mit freundlicher Unterstützung der Botschaft von Kanada.



Alles auf Anfang. Die Generation ’89 recherche I
Eine biografische Recherche von Andreas Kebelmann
am theater magdeburg und schauspielhannover

Wenn man Mitte der 70er Jahre als Magdeburger Kind zur Welt kam, wenn man 1980 mit Zuckertüte und blankgeputzten Schuhen in Olvenstedt oder Stadtfeld das erste Mal zur Schule ging, wenn man 1989 im Fernsehen den »antifaschistischen Schutzwall« auf einmal unter Menschentrauben sah – wie ging das Leben dann weiter? Was lag zwischen gestern und heute, und was liegt in der Zukunft? – Und wenn man nicht in Magdeburg, sondern in Hannover aufgewachsen ist …? Was war/ist dann ganz anders, was so ähnlich, und was haben wir alle gemeinsam?
Welche Gedanken und Gefühle, Erfahrungen und Taten machen die »Generation ’89« zu dem, was sie heute ist? Und wohin bricht sie auf?
Zwei deutsche Theater – theater magdeburg im Osten und schauspielhannover im Westen – werden unter der Leitung des Regisseurs Andreas Kebelmann mit jungen Menschen aus ihren Städten über ihr Leben sprechen und mit ihnen ein Ost-West-Theaterprojekt erarbeiten, das an beiden Theatern gezeigt wird.
Das theater magdeburg und das schauspielhannover verbindet ihr Bekenntnis zur eigenen Stadt, ihr großes künstlerisches Spektrum – und ihre Freude am Erforschen von Wirklichkeit.
ANDREAS KEBELMANN studierte Theaterwissenschaft in Berlin und Regie in Hamburg. Seit 1996 war er an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin als Regieassistent, u. a. bei Frank Castorf, Martin Kušej, Michael Talke, René Pollesch und Stefan Otteni, tätig. Im schottischen Glasgow sammelte er Erfahrungen bei Robert David MacDonald und dem Citizens Theatre. Eigene Inszenierungen und Projekte erarbeitete er in Hamburg (Kammerspiele, Zeisehallen, Kampnagel, Thalia Theater, Schauspielhaus), Glasgow und Berlin (Festival Freischwimmer, HAU, Schaubühne, Volksbühne).

Künstlerische Leitung/Regie Andreas Kebelmann Premiere Februar 2007
Spielort schauspielhaus
Eine Kooperation zwischen theater magdeburg, schauspielhannover und der Bundeszentrale für politische Bildung.



HEINRICH von KLEIST Das Käthchen von Heilbronn

Der Waffenschmied Theobald versteht die Welt nicht mehr: Ein Graf, ein Ritter ohne Fehl und Tadel, ist in die Stadt gekommen, zufällig erblickt seine Tochter Käthchen – ein Kind noch – den fremden Mann und ist wie vom Blitz getroffen. Von einem Augenblick auf den anderen scheint sie wie besessen, stürzt aus dem Fenster dem Grafen hinterher und weicht nicht mehr von seiner Seite. Nichts und niemand können sie von der Gewissheit ihres Herzens abbringen, dass sie und er zusammen gehören. Dabei sprechen alle Tatsachen dagegen. Zwar fühlt sich auch der Graf auf unerklärliche Weise zu Käthchen hingezogen, doch nach den Regeln der Welt darf eine Liebe zwischen den beiden nicht sein. Außerdem hatte ihm in einem verwirrenden Traum einst ein Engel verheißen, er werde die Tochter eines Kaisers heiraten. Alles deutet darauf hin, dass die reiche, schöne Kunigunde von Thurneck die für ihn Auserwählte ist. Angesichts dieser Beziehung mit den besten Erfolgsaussichten stört das Käthchen und wird fortgejagt. Doch gegen alle Widerstände folgt sie der Stimme ihres Herzens und bleibt ihrem Ritter nahe. Als auf Kunigundes Burg ein Feuer ausbricht, begibt sich Käthchen mitten hinein in die lodernden Flammen, rettet das Bildnis des Grafen – und eine höchst wundersame Wahrheit kommt ans Licht. Am Ende bringt ein Gottesgericht die Entscheidung.
Im Gewand des historischen Märchens trifft HEINRICH VON KLEISTs Ritterschauspiel ins Zentrum der Konflikte unserer modernen Welt. Es entwirft einerseits eine Wirklichkeit, in der sich alle Gewissheiten auflösen, sich verflüchtigen in das Spiel trügerischer Bilder und virtueller Simulationen. Haltlos und zutiefst verunsichert ringen die Figuren darin um Orientierung. Käthchen, auf der anderen Seite, weiß sich in dieser Welt mit traumwandlerischer Sicherheit zu bewegen. Denn sie lebt ganz aus der Mitte ihres Gefühls, ihr unbeirrbarer Glaube verleiht ihr eine Kraft, die von Gott zu kommen scheint.

Regie Tobias Wellemeyer Bühne Iris Kraft Kostüme N. N. Premiere 16. 03. 2007 Spielort schauspielhaus



ANDRES VEIEL/GESINE SCHMIDT
Der Kick recherche II | theater für junge zuschauer

Am 13. Juli 2002 wird der siebzehnjährige Marinus Schöberl im brandenburgischen Potzlow von seinem Freund Marcel, dessen älterem Bruder Marco und einem weiteren Gleichaltrigen stundenlang misshandelt und anschließend brutal hingerichtet. Dem Mord voraus gehen ein geselliges Beisammensein auf Gartenstühlen und die Leerung von wenigstens einem Kasten Bier. Marinus Schöberl wird bereits in der Trinkrunde zur Zielscheibe verbaler und körperlicher Angriffe. Er wird bewusstlos geschlagen. Die Freunde flößen ihm Schnaps ein, bis er sich erbricht, urinieren auf ihn und traktieren ihn solange, bis er zugibt, »ein Jude« zu sein.
Schließlich schieben die Freunde ihr Opfer auf einem Fahrrad zu einem verlassenen LPG-Gelände. In einem leeren Stallgebäude quälen sie ihn weiter. Zuletzt fordern sie ihn auf, in die Betonkante einer Futterrinne zu beißen, und springen ihm auf den Kopf. Danach erschlagen sie den immer noch Lebenden mit einem Gasbetonstein und werfen seinen Körper in eine Jauchegrube.
Niemand im Dorf sucht nach dem verschwundenen Marinus, auch nicht, als sein herrenloser Rucksack gefunden wird. Das Dorf schweigt.
Der Dokumentarfilmer ANDRES VEIEL suchte zusammen mit der Dramaturgin GESINE SCHMIDT nach den Spuren, die der Tod von Marinus Schöberl bei den Tätern und den Einwohnern des Dorfes hinterlassen hat. Die Uraufführung des Stückes am Maxim Gorki Theater Berlin in Veiels eigener Regie wurde 2006 mit Einladungen zum Berliner Theatertreffen und zum Wettbewerb der Mülheimer Theatertage ausgezeichnet.

Ab 14 Jahren.

Regie Katharina Holler Bühne und Kostüme Sven Nahrstedt Premiere Mai 2007 Spielort schauspielhaus/studio



FRANZ MOLNÁR Liliom

Andreas Zavoczki, der Liliom, ist der ungekrönte König des Budapester Stadtwäldchens – der fescheste Rummelplatzausrufer, der wildeste Prügler und frechste Schürzenjäger. Die einzige, die ihm gewachsen ist, ist das Mädchen Julie. Wie Liliom hört auch Julie allein auf sich selbst. Aber anders als Liliom ist Julie klar und stark. Durch sie verliert Liliom seine Arbeit und gewinnt ein Leben – mit dem er wenig anzufangen weiß. Unruhig wie er lebte, kommt Liliom zu Tode. Doch an der Himmelspforte bekommt er eine zweite Chance: Nach gemessener Zeit darf er für einen Tag zurück nach Budapest und seine Julie erneut aufsuchen. Sechzehn Jahre nach seinem Tod kehrt Liliom also zurück – mit einem Stern in der Hand, den er am Himmel gestohlen hat …
FRANZ MOLNÁRs märchenhafte »Vorstadtlegende« aus dem k. u. k. Budapest der vorletzten Jahrhundertwende vereint wie in einem farbenfrohen Bilderbogen Rummelplatzkünstler und Kleinbürger, Diebsgesindel und Polizeitypen, Dienstmädchen und Fußsoldaten, ja sogar Himmelsvorsteher und Engelsseelen. Klarsichtig erzählt Molnár von den einfachen Lebensläufen seiner Protagonisten, ihren Hoffnungen, Versuchen und Passionen, und verdichtet sie mit den lebensprühenden Alltagsbildern und -klängen seiner österreichisch-ungarischen Heimat zu großem Theater.

Regie Angelika Waller Bühne N. N. Kostüme N. N. Premiere 5. 05. 2007 Spielort schauspielhaus



JAN JOCHYMSKI ich:planet recherche III | Uraufführung
Egoistische Studien der Selbsterhaltung

Eines Tages, als wir aufwachten, waren wir Teil eines deprimierenden Zahlenwerks und ein Teil dessen, was in Deutschland als Grundübel unserer schrumpfenden, überalternden Gesellschaft erkannt wird. Plötzlich war klar: Wir waren schuld. Aber wie das?
Hatten wir nicht alles richtig gemacht? Studieren, arbeiten, Beziehungen führen, Beziehungen beenden, umziehen, Job wechseln, das Leben genießen, manchmal an die Zukunft denken und das Ganze immer wieder von vorn. Gefangen in den unendlichen Möglichkeiten. Wir hatten uns eingerichtet im Egoismus, schließlich ist ein erfolgreiches Leben im kapitalistischen System ohne Egoismus nicht möglich. Wollen wir weiter voran kommen, müssen wir Freunde fallen lassen, dürfen wir keine Kinder bekommen, müssen wir uns von unseren Familien lossagen. Soziale Netzwerke kosten Zeit und bringen nur etwas, wenn wir auf Menschen treffen, die uns weiterbringen. Egoismus bündelt den Charakter und die Vorgehensweise des Einzelkämpfers und macht klar, dass unser Ego eine selbstbezogene Schlange ist, die ständig neue Nahrung braucht. Doch nun stoßen wir Einzelkämpfer an Grenzen und sollen angesichts düsterer Prognosen umdenken? Da wir ausgebrannt, kinder- und beschäftigungslos zu vereinsamen drohen, sollen wir die Gründe für die Misere bei uns selbst suchen? Lag unsere Gesellschaft tatsächlich so falsch mit ihren Werten und den Errungenschaften der Freiheit des Individuums?
»ich:planet« kreist um die Frage, was die Gemeinschaft und das Individuum zukünftig zum Überleben brauchen werden. Dem Publikum eröffnet sich ein Blick in den Motor, der unsere Gesellschaft antreibt – den Lebensentwurf Egoismus. Dabei zeigt sich das Bild einer Generation, deren Welt- und Selbstwahrnehmung ohne jede moralische Selbstrestriktion zu funktionieren schien. Der Regisseur JAN JOCHYMSKI wagt zusammen mit den Schauspielern aber auch Ausblicke in die nicht allzuferne Zukunft. Beobachtungen, Begegnungen und Ausflüge in die Phantasie vermischen sich mit Recherchen und Improvisationen zu einem Theaterabend, in dem unsere Handlungsmöglich- keiten ausgelotet und neue Entwürfe und Perspektiven erprobt werden – jenseits trüber Statistiken.

Regie Jan Jochymski Bühne und Kostüme Jan Freese Premiere Mai 2007 Spielort schauspielhaus/studio



KATRIN RICHTER SOS Familie recherche IV | theater für junge zuschauer
Das Super-Nanny-Syndrom
Ein musik-theater-pädagogisches Projekt mit dem jugendclub theater magdeburg
zum Thema »Familie«

Was ist die Urgewalt der Familie?
Warum brauchen wir Familie?
Warum hassen wir Familie?
Wie sehen die perfekte Mutter, der perfekte Vater, die perfekte Familie aus?
Wie wirkt sich die Kontaktarmut der Eltern, Kinder und Großeltern auf unsere Gesellschaft aus?
Warum reden wir so wenig, wovor haben wir Angst?
Wie reden wir in der Familie miteinander? Und worüber?
Was würde passieren, wenn es keine Familie mehr gäbe?
Wie leben Familien in Magdeburg?
Wie leben Familien in Magdeburg, die anderer Herkunft sind?
Warum muß uns das Fernsehen beibringen, wie wir miteinander reden sollen?
Wie sieht die glückliche Fernsehfamilie aus?
Welche Normen und Werte gelten in einer Familie?
Wissen wir heute den Wert der Familie zu schätzen? Kennen wir ihn?
Diesen Fragen werden sich Menschen unterschiedlicher Generationen und unterschiedlicher Nationalität aus Mageburg annehmen. Sie werden aus ihrem Leben erzählen – mit Musik, Bewegung, Tanz, Gesang, HipHop und Texten – und den Versuch wagen, Antworten zu formulieren.
Neben Mitgliedern des jugendclubs theater magdeburg laden wir Vereine, Gruppen, Chöre, Musiker, DJs ein, ihre Antworten und Geschichten auf der Bühne zu präsentieren.

Künstlerische Leitung Katrin Richter Premiere 1. 06. 2007 Spielort opernhaus
Mit freundlicher Unterstützung der Deutschen Union der Soroptimistinnen



CLAUDE MAGNIER Oscar

Eine rasante Verwechslungskomödie, die tausend Haken schlägt und dabei ihre Figuren in irre Lebensnöte stürzt – besonders den Protagonisten, den schwerreichen Seifenfabrikanten und Familienvater Barnier. Er muß sich seines Mitarbeiters Albert Leroi erwehren, der ihn mit seinem unbedingten Heiratswillen geradewegs in die Katastrophe zu treiben droht. Denn Leroi hält um die Hand von Barniers Tochter an. Zuvor hat er sich, um eine bessere Partie zu sein, ausgiebig an Barniers Geschäftsgewinnen bedient – die er allerdings durch seine herausragende Neuerungs- und Marketingarbeit erst herausgewirtschaftet hat.
Was der ehrgeizige Leroi nicht weiß: die Tochter von Barnier, die er so gern heiraten will, ist gar nicht Barniers Tochter, sondern eine junge Fremde, die arm ist und sich den Namen des Seifenmoguls nur zugelegt hat, um Leroi zu imponieren. Wer sie wirklich ist, das stellt sich natürlich erst ganz zuletzt heraus. Die andere, die legitime Tochter von Barnier, ist in Oscar, den Chauffeur, verliebt; mit ihren eigenen Heiratsabsichten ist sie es, die die ersten wirklich schlimmen Verwicklungen in die Geschichte bringt.
Außerdem mit von der Partie: drei identische Koffer, die, bestückt mit Schmuck bzw. Geldbündeln bzw. Damenunterwäsche, immerzu in falschen Händen landen, weggetragen und wieder errettet werden … Ausreichend Anlässe für Barnier und Familie, wechselweise aneinander vorbeizureden, einander falschzuverstehen, zu lügen, zu feilschen, Verrat zu üben, in Deckung zu gehen, nahezu ohnmächtig zu werden und bei alldem dennoch unerschütterlich an ein glückliches Ende zu glauben.

Regie Peter Kube Bühne Jens Büttner Kostüme Ute Noack Premiere 15. 06. 2007 Spielort opernhaus/boulevardbühne



LUKAS LANGHOFF/KATRIN RICHTER
Kinder zur Sonne recherche V | theater für junge zuschauer
Ein Projekt mit dem jugendclub theater magdeburg zum Thema »Körperutopien«

Wer schön, reich und berühmt ist, steht im Licht und wird gesehen. Darauf kommt es an im Leben: gesehen zu werden, der Welt zu zeigen: Schaut her, ich bin da, es gibt mich. Aber der Platz an der Sonne ist hart umkämpft, die Aufmerksamkeit der anderen ein kostbares Gut. Wer nicht reich und berühmt ist, kann wenigstens schön sein. Also gilt es, den eigenen Körper aufzurüsten. Das besondere Outfit und Styling sind die Turbolader, die einen aus der grauen Masse herausbefördern. Schon bei den alten Griechen war der schöne Leib Ausdruck einer schönen Seele. Wer den eigenen optischen Marktwert testen will, kann sein Foto ins Internet stellen und unter www.binichsexy.de über seine Attraktivität abstimmen lassen. Für diejenigen, die von Natur aus keine makellose Schönheit zu bieten haben, präsentiert die moderne Beauty-Industrie alle Möglichkeiten. »Aus meinem Körper kann ich machen, was ich will« (Arnold Schwarzenegger). Nirgendwo in Deutschland gibt es so viele Sonnen- und Nagelstudios wie in Magdeburg, nirgendwo sind die Frauen so hübsch wie hier. Der Magdeburger Look ist eigenständig und fraglos attraktiv. Fitnessstudiogestählt, ganzkörperrasiert, bauchfrei und gut gebräunt signalisiert man der Welt: Wir sind bereit für den Platz an der Sonne. – Die Welt muss das nur noch erkennen.
Ausgehend von ihren eigenen Erfahrungen begeben sich in diesem Rechercheprojekt Magdeburger Jugendliche auf die Suche nach den verbreiteten Bildern vom schönen Körper. Es geht um die Hoffnungen und Träume, die sich mit diesen Körperutopien verbinden, und um die Frage, wie diese Bilder in den Köpfen der Menschen entstehen. Es geht um die Opfer, die zu bringen sind, bis man dem Ideal vom erträumten Körper entspricht, und um die seelischen Verletzungen derjenigen, die durchfallen beim allgemeinen Schönheitsranking.

Künstlerische Leitung Lukas Langhoff/Katrin Richter Bühne und Kostüme Sven Nahrstedt Premiere 22. 06. 2007 Spielort schauspielhaus



WILLIAM SHAKESPEARE Komödie der Irrungen

Der Kaufmann Egeon aus Syrakus hat Zwillingssöhne, die aufgrund ihrer verblüffenden Ähnlichkeit beide den Namen Antipholus erhalten haben. Die Brüder sind mit zwei Dienern aufgewachsen, die ebenfalls Zwillinge sind und beide den Namen Dromio tragen. Durch einen Schiffbruch jedoch wird die Familie auseinander gerissen und die Zwillinge – gemeinsam mit ihren Dienern – bereits in der Kindheit voneinander getrennt. Kaum volljährig geworden, macht sich der in Syrakus beim Vater aufgewachsene Antipholus gemeinsam mit seinem Diener auf die Suche nach dem verschollenen Bruder. So gelangt er nach Ephesus, in eben die Stadt, in der sein Bruder als angesehener Bürger und Ehemann lebt – und damit beginnt ein irrwitziges Verwechslungschaos, das ausgerechnet von Adriana, der eifersüchtigen Ehefrau seines gesuchten Bruders, ausgelöst wird. Als sie den Diener Dromio ausschickt, den Ehemann zum Essen zu holen, gerät dieser natürlich an den Falschen, und für den richtigen Antipholus bleibt daraufhin die eigene Haustür verschlossen. Während dem verwirrten Syrakuser Antipholus unvermutet Angebote für eine bodenständige bürgerliche Existenz gemacht werden, erfährt sein einheimischer Zwilling eine beunruhigende Entwurzelung in seinen eigenen Kreisen. Die Missverständnisse und auch die Zahl der Betroffenen und Beteiligten wachsen beständig an, und die Härte der Kämpfe erreicht bedrohliche Ausmaße …
»Schein und Sein« – ihre Diskrepanz verwandelte WILLIAM SHAKESPEARE mit seiner 1594 uraufgeführten »Komödie der Irrungen« in pure Komik. Ein so fröhliches und romantisches Theaterkleinod ist wie geschaffen für sommerliche Nächte unter freiem Himmel!

Regie Matthias Brenner Bühne N. N. Kostüme N. N. Premiere 7. 07. 2007 Spielort Open Air