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50 Jahre Puppentheater Magdeburg

 

Un)erwartet? – die 50. Spielzeit! Institutionen, die zum täglichen kulturellen Angebot einer Stadt gehören, werden zwar kontinuierlich wahrgenommen, aber es ist dennoch eine un)erwartete Leistung, wenn es ein so kleines Theater erreicht hat, fünfzig Jahre mit nimmermüdem künstlerischen Enthusiasmus und immer wieder neuen Ideen innerhalb und außerhalb des Hauses, national und international zu "bestehen". Gradmesser des Erfolges sind die jährlich bis zu 450 Vorstellungen für 45.000 Zuschauer im eigenen Haus sowie auf nationalen und internationalen Gastspielen.

 

Inzwischen sind wir in der ganzen Welt zu Hause, unser Herz aber schlägt für Magdeburg, der Stadt mit dem nunmehr größten und modernsten Puppentheater und dem letzten eigenständigen Ensemble- und Repertoiretheater dieses Genres in Deutschland. In den Zeiten der Wende erfolgreich behauptet, mit Leistungen überzeugt und nie sein Publikum verloren. Generationen von Zuschauern sind mit den Inszenierungen des Hauses groß und durch unsere Kunst geprägt worden. Sie begleitet sie noch heute, da der umfangreiche Abendspielplan viele Inszenierungen für Erwachsene bereithält. Un)erwartet, dass das Magdeburger Haus in der formalen Entwicklung des Genres nicht nur der Tradition verhaftet ist, sondern mit zu den Wegbereitern der künstlerischen Innovation der Puppen- und Figurentheaterkunst gehört. So ist das Magdeburger Puppentheater eines der wenigen, das die gesamte Breite der Puppenarten im Repertoire hat, als auch eines, das sich dem Material- und Objekttheater widmet. Unsere Liebe gehört ebenso einer der größten Puppensammlungen im mitteldeutschen Raum – mit über 1.000 Figuren aus mehr als zwei Jahrhunderten!

Un)erwartet immer wieder waren und sind die großen internationalen Figurentheaterfestivals "Blickwechsel", die seit 2003 wieder biennal und kontinuierlich stattfinden. Seitdem hat sich das Magdeburger Festival, wie die deutsche Fachzeitschrift "double" schreibt, zu einem der wichtigen und größten Festivals dieses Genres deutschlandweit entwickelt, zu dem bis zu 40 internationale Theater in 60 Vorstellungen mit regelmäßig mehr als 10.000 Besuchern gastieren. Eine bemerkenswerte, für das Genre weltweit einmalige Tradition begründete unser Puppentheater mit der Eröffnungsinszenierung "La notte", die 2003 erstmals im Klosterbergegarten stattfand und seitdem jeweils mehr als 5.000 Besucher an ungewöhnliche Orte der Stadt lockt. Theater im öffentlichen Raum hat mit diesen Inszenierungen eine neue Bedeutung bekommen. Un)erwartet wird dieses Open Air-Projekt 2009 mit neuer Ausrichtung und an einem neuen ungewöhnlichen Ort das Festival beenden und erstmals in einer anschließenden zehntägigen Spielserie Zuschauer anlocken. Un)erwartet überschreiben wir aber auch die Auswahl der Inszenierungsprojekte, mit denen wir unser Publikum einladen, mit uns nicht nur 50 Jahre Vergangenheit, sondern auch eine gemeinsame engagierte und künstlerisch aufregende Zukunft zu erleben. Dabei widmen wir uns in dieser Spielzeit ausschließlich großen Autoren: Charles Dickens, Alexej Tolstoi, Franz Graf von Pocci, George Tabori und Friedrich Wolf werden mit ihren Werken ebenso im Spielplan vertreten sein wie Puppentheaterklassiker. Live-Musik im Puppentheater wird in vielen Inszenierungen eine ganz besondere Rolle spielen. Feiern Sie mit uns gemeinsam den Auftakt unserer Jubiläumsspielzeit mit der Festwoche vom 4. bis 11. Oktober und seien Sie neugierig auf unsere künstlerischen Ideen.

Michael Kempchen, Intendant des Puppentheaters Magdeburg

http://www.puppentheater-magdeburg.de