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ETAT

Magdeburg, 19. Oktober 2004

Presseerklärung
Am 22. September hatte Kultusminister Olbertz den Magdeburger Theatern eine Kürzung der Landeszuschüsse in Höhe von jährlich 523.000 EURO angekündigt. Am 24. September hatte daraufhin der Magdeburger Kulturdezernent nach eingehender Beratung mit den Magdeburger Intendanten in einem Schreiben Personalabbau als unausweichliche Konsequenz dargestellt und um einen sofortigen Gesprächstermin gebeten. Leider konnte der Kultusminister einen Termin erst für den 20. Oktober freistellen. Künstler und Techniker des Theaters Magdeburg sahen diesem Termin mit größter Erwartung entgegen. Der Kulturausschuss des Stadtrates der Landeshauptstadt Magdeburg hatte zur Auswertung dieses Termins eine Sondersitzung auf Samstag, den 23. Oktober, anberaumt.

Mit großem Befremden erfahren wir heute durch das Büro des Kulturdezernenten, dass der festgesetzte Termin vom Kultusminister kurzfristig abgesagt und auf den 27. Oktober verlegt wurde. Wir weisen mit Nachdruck darauf hin, dass die Beantwortung aller anstehenden Fragen im Hinblick auf die Finanzierung eines künstlerisch hochwertigen Theaterprogramms für das Jahr 2005 und auf die Zukunftsperspektive unserer Theatermitarbeiter keinen Aufschub duldet.
Magdeburg, 19. Oktober 2004
Tobias Wellemeyer - Generalintendant - Theater Magdeburg

MD, 23.09.04

Presseinformation des theaters magdeburg

Der Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt ließ gestern durch seinen Beauftragten mitteilen, dass die Zuschüsse des Landes Sachsen-Anhalt für die Magdeburger Theater ab 1.1.2005 um 6 % gesenkt werden sollen. Das entspricht einem jährlichen Minus von
523.000 Euro. Die Landeshauptstadt Magdeburg hat sich in den letzten Jahren erheblicher Konsolidierungsanstrengungen im Theaterbereich unterzogen, immer unter Berücksichtigung des besonderen kulturpolitischen Anspruches einer Landeshauptstadt.

Da sich das Minus lediglich durch eine Einsparung von Personalkosten ausgleichen lässt, wären Entlassungen im künstlerischen und technischen Bereich die unmittelbare Folge. Die Solistenensembles in Oper und Schauspiel sind derzeitig sowohl minimal besetzt als auch unterdurchschnittlich vergütet. Die Chorstärke (Magdeburg 36, Chemnitz 44, Halle 41, Dessau 42) hat die untere Grenze dessen erreicht, was künstlerisch vertretbar ist. Das Mag-deburg Ballett (Magdeburg 18, Chemnitz 24, Halle 20) ist für ein klassisches Ballett ebenfalls minimal besetzt. Theaterleitung und Verwaltung sind infolge der Fusion der Magdeburger Theater verkleinert worden.

Folge der Etatsenkung wäre aus Sicht der Theaterleitung deshalb die Verkleinerung der Magdeburgischen Philharmonie und des Stammes der technischen Arbeitskräfte. Eine Verkleinerung der Magdeburgischen Philharmonie (derzeit 85) würde die Stärke des Orchesters der Landeshauptstadt deutlich unter das Niveau von Städten wie Halle
(Philharmonie und Opernorchester mit beschlossener Fusion und Zielstärkenvorgabe des Landes bis 2007 auf 150) oder Dessau (derzeit 84) absenken.
Eine Verkleinerung der Technik hat zumindest im Augenblick unabsehbare dispositionelle Folgen.

Die Intendanten und der Kulturbeigeordnete der Landeshauptstadt Magdeburg haben das Kultusministerium dringend aufgefordert, die Finanzierung des derzeitigen Niveaus fort-zusetzen. Das Kultusministerium und die CDU-Landesregierung tragen für die kulturelle Ausstrahlung der Landeshauptstadt hohe Verantwortung. Die geplanten Kürzungen stehen dazu in keinem Verhältnis. Der Hinweis auf noch höhere Kürzungen anderer Standorte verschleiert, dass Magdeburg unter den Oberzentren in absoluten Zahlen nach wie vor die geringste Förderung erhält. Im Verhältnis zur Förderung der Stadt Halle erkennen wir beispielsweise unerklärliche Disproportionen (auslaufender Status: Halle 15,1 Mio Euro, Magdeburg 8,7 Mio Euro).

Besteht das Kultusministerium auf der geplanten Kürzung, wären nach einem entsprechenden Stadtratsbeschluss betriebsbedingte Kündigungen mit entsprechenden Abfindungskosten notwendig. Dieser Vorgang wird den Finanzaufwand der Landeshauptstadt Magdeburg und ihrer Steuerzahler zunächst zusätzlich belasten. Zudem ist hervorzuheben, dass das zwischen den Theaterleitungen und der Landeshauptstadt Magdeburg vereinbarte Reform- und Konsolidierungsprogramm empfindlich gestört wird.

Nicht nachvollziehbar ist das Ausbleiben jeglicher fachlicher Erörterung der Sparauflagen und ihrer betriebswirtschaftlichen und künstlerischen Folgen zwischen dem Kultus-ministerium und den Theaterleitern. Insbesondere in der Landeshauptstadt Magdeburg wurden demgegenüber Wege einer beispielhaft engen Zusammenarbeit aufgezeigt, die auch überregional positive Beachtung fanden.

MD, 23.09.04

KÜRZUNGEN FUSION 2004