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REPUBLIK DER PHANTASIE

Republik der Phantasie

Theater in der Zivilgesellschaft – eine Initiative aus Sachsen-Anhalt

Eine Republik, das ist die Gemeinschaft Vieler, die in den Dialog treten und sich über die Werte verständigen, die sie teilen. In einer Republik kommen Menschen mit verschiedenen Biografien und Erfahrungen zu Wort, entsteht aus all ihren unterschiedlichen Ansichten ein Bild von der Wirklichkeit.
Das Theater ist in seinem Wesen ein republikanisches Forum.
Es ist ein Ort des Austauschs und des lauten Denkens, eine vielstimmige Zusammenschau von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Eine "Republik der Phantasie" - das ist das Theater. Das Spiel denkt das Undenkbare, macht das Unbewusste bewusst.
Es kann in einer Stadt ein Ort der Selbstvergewisserung, der Identität und der Gesellschaftlichkeit sein. Und während es seine eigenen Welten schafft, lehrt es uns sehen, hören, begreifen- und sprechen.
Im Juni 2007 schlugen in Halberstadt ortsbekannte rechtsradikale junge Männer eine Gruppe von Tänzern und Schauspielern des Nordharzer Städtebundtheaters krankenhausreif. Leider ist unser Bundesland in den letzten Jahren immer häufiger zum Schauplatz menschenverachtender Angriffe geworden.
Kleinparteien mit einer extremistischen Weltanschauung haben es leicht, den Zorn der Ohnmächtigen politisch zu instrumentalisieren. Der gesellschaftliche Wandel in Ostdeutschland ist auch sechzehn Jahre nach der Wende, im Zusammenfall mit der Globalisierung in Europa, eine nicht nur ökonomische, sondern vor allem eine sozialpsychologische und kulturelle Herausforderung. Die Fragen nach der eigenen Zugehörigkeit, nach dem eigenen Wert, nach einer gerechten Verteilung des Reichtums stellen sich sehr neu und sehr scharf. Das bewirkt nicht nur soziale Initiative und gestalterische Phantasie - es bewirkt auch persönliche Verunsicherung. Sie kann sich in der Suche nach Konformität, in der Ablehnung alles Nichtkonformen und in zunehmender Bereitschaft zur Gewalt gegen die verachteten Anderen äußern.
Die Theater in Sachsen-Anhalt stehen in ihrem künstlerischen und sozialen Engagement vor Ort für ein reiches und differenziertes Menschenbild. Sie sind Kommunikationszentren, die zum freien Meinungsaustausch einladen. Mit der Initiative "Republik der Phantasie" stellen die Theater unseres Landes ausgewählte Teile ihres Gesamtprogramms vor, die sich ganz bewusst mit historischer Erinnerung, sozialen Mythen und zeitgenössischen Konfliktpotentialen auseinandersetzen.
Das dazu publizierte Projektheft im taschengerechten A6 Format präsentiert sich mit dem Logo der Republik der Phantasie auf einem strahlend weißen Cover und liegt in allen Theatern Sachsen-Anhalts sowie den benachbarten kulturellen Institutionen aus.
Die Initiative "Republik der Phantasie" erstreckt sich über die gesamte Spielzeit 2007/2008.

http://www.operundtanz.de/archiv/2007/05/kupo-fantasie.shtml