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Die verlorenen Schritte [AT] Uraufführung
Ballett von GONZALO GALGUERA
Musik von GEORG PHILIPP TELEMANN und Perkussion live
Bietet die moderne Gesellschaft dem Menschen nicht schier endlose Möglichkeiten, sein Leben zu gestalten, zu verändern und mit Sinn zu füllen? Doch nicht immer hält sie tatsächlich Antworten auf die elementaren Lebensfragen bereit. Diese Beobachtung treibt den Protagonisten in »Die verlorenen Schritte [AT]« an. Das Kunstvolle wird ihm zum Künstlichen, die Vielfalt zur Beliebigkeit, und was einst Leidenschaft war, wird zur Routine, aus der es auszubrechen gilt. Unzufrieden mit der Erstarrung seines Daseins wagt er eine abenteuerliche Expedition in die unbekannten, die geheimnisvollen Sphären des Urwalds, in die Landschaften der überquellenden Fruchtbarkeit, der rätselhaften Zivilisationen, der uralten Rituale und einer beinahe unheimlichen Selbsterneuerung des Lebenden aus dem Vergehenden. Er findet ein verloren geglaubtes Paradies – und damit scheinbar einen neuen Lebensentwurf. Doch wo endet die Reise? Kann der moderne Mensch seine Vergangenheit, seine Gefühle, sein Wissen, seine Erwartungen abschütteln? Und wie neu kann solch ein Neuanfang sein?
Kompositionen des Meisters der Barockmusik Georg Philipp Telemann treffen in »Die verlorenen Schritte [AT]« auf die pulsierende Rhythmik afrikanischer Trommeln. Inspiriert durch die Literatur des »Magischen Realismus« eines Gabriel García Márquez und eines Alejo Carpentier gestaltet Ballettdirektor Galguera eine sinnliche Tanz-Performance, die um die Themen Zivilisation und Utopie kreist. Das hochartifizielle Bewegungsrepertoire des neoklassischen Balletts bildet Grundlage und Ausgangspunkt seiner Auseinandersetzung mit Gegensatzpaaren wie »Künstlichkeit und Natürlichkeit«, »Sublimat und Echtheit«, »Kultiviertheit und Urwüchsigkeit«. Galguera stammt aus Kuba und setzt sich in seinen Choreografien immer aufs Neue mit seinen lateinamerikanischen Wurzeln auseinander.
Choreografie und Inszenierung Gonzalo Galguera Bühne Juan León Kostüme Pascale Arndtz Premiere 9. 02. 2008 Spielort opernhaus
Russische Rhapsodie [AT] Uraufführung
Ballett von GONZALO GALGUERA
Musik von DMITRI SCHOSTAKOWITSCH und PETER TSCHAIKOWSKY
Mit »Russische Rhapsodie [AT]« legt Gonzalo Galguera erneut ein Bekenntnis zum kreativen Dialog zwischen Tanz und sinfonischer Musik ab. Nach dem sinfonischen Abend »Credo« zur Musik von Brahms 2. Sinfonie und Werken lateinamerikanischer Komponisten, von der Presse 2005 als »Fest der Sinnlichkeit und Musikalität« gefeiert, setzt sich Galguera in seiner neuen Choreografie mit der Klang- und Weltfantasie zweier großer russischer Komponisten auseinander. Zwei Werke von starker eigenständiger Wirkungsmacht stellt er zueinander: Schostakowitschs 2. Klavierkonzert, ein Werk voller unprätentiöser Musizierfreude und Ausgelassenheit, und Tschaikowskys 5. Sinfonie, in der melancholischer Schmerz und wilde Temperamentsausbrüche einander abwechseln. Es erwartet Sie ein ausdrucksstarker Tanzabend, in dem musikalische und tänzerische Energien aufeinandertreffen, in dem die Möglichkeiten und Techniken des klassischen Balletts neu zum Leben erweckt, erforscht und fantasievoll überschritten werden.
»Die für den Konzertsaal entstandene Musik ist schon immer meine Leidenschaft und ein wichtiger Bezugspunkt meiner kreativen Suche gewesen. Als Choreograf schenkt sie mir die Gelegenheit zu größter schöpferischer Entfaltung – zur Komposition von Bewegung als sichtbar gemachtem Klang.«
Gonzalo Galguera
Musikalische Leitung Rainer Roos Choreografie und Inszenierung Gonzalo Galguera Bühne und Kostüme Jérôme Kaplan Premiere 31. 05. 2008 Spielort opernhaus