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2006/2007


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premieren

FRANZ LEHÁR Schön ist die Welt
MusLtg Alexander Steinitz Regie Nico Rabenald Premiere 7. 10. 2006 opernhaus

RICHARD WAGNER Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg
MusLtg GMD Francesco Corti Regie Holger Pototzki Premiere 5. 11. 2006 opernhaus

GAETANO DONIZETTI Der Liebestrank
MusLtg GMD Francesco Corti Regie Holger Pototzki Premiere 13. 01. 2007 opernhaus

EMMERICH KÁLMÁN Die Csárdásfürstin
MusLtg Alexander Steinitz Regie Nico Rabenald Premiere 17. 02. 2007 opernhaus

GERO MERAGNI/JAMES RADO/GALT MacDERMOT Hair – Das Musical
MusLtg Ludger Nowak Regie Matthias Brenner Premiere 17. 03. 2007 opernhaus

ANTONIO VIVALDI Orlando furioso
MusLtg Jan Michael Horstmann Regie Sebastian Hartmann Premiere 5. 04. 2007 opernhaus

GIUSEPPE VERDI Nabucco
MusLtg GMD Francesco Corti Regie Vera Nemirova Premiere 28. 04. 2007 opernhaus

SommerNächte 2007 oper magdeburg
PAUL ABRAHAM Die Blume von Hawaii
MusLtg Rainer Roos Regie Valentina Simeonova Premiere 23. 06. 2007 Seebühne im Elbauenpark

N. N. [Eine Oper für Kinder] theater für junge zuschauer
MusLtg N. N. Regie N. N. Premiere vorauss. November 2006 opernhaus/podium

Frauen.Stimmen [Arbeitstitel] theater für junge zuschauer
Drei Monodramen
MusLtg Tamás Molnár KünstlerLtg Christian Poewe Premiere Februar 2007 opernhaus/podium

OperaMagic theater für junge zuschauer
Ein Projekt des opernjugendclubs und der oper magdeburg
MusLtg N. N. KünstlerGesamtltg Katrin Richter Premiere 2. 03. 2007 opernhaus/podium
In Zusammenarbeit mit dem Konservatorium Georg Philipp Telemann.

N. N. [Eine Oper für Jugendliche] theater für junge zuschauer
MusLtg N. N. Regie N. N. Premiere vorauss. April 2007 opernhaus/podium
In Zusammenarbeit mit der Theaterakademie Hamburg.

RICHARD WAGNER Tannhäuser
Große Romantische Oper in drei Akten
Libretto vom Komponisten

Zwei Menschen auf der Suche nach ihrer Liebe: Tannhäuser hat in Venus die Verkörperung von Sinnlichkeit und Erotik gefunden. Als ihm ihre Liebe nicht mehr genügt, erinnert er sich sehnsüchtig an sein früheres Leben, vor dessen Enge er einst in den Venusberg floh, und verlässt sie. Statt rebellisch in ein neues Leben aufzubrechen, trifft er auf den Landgrafen und seine ehemaligen Freunde und Kollegen, darunter Wolfram, Walther und Biterolf, die ihn zum Bleiben nötigen. Mit einem Sängerwettstreit wollen sie die Heimkehr des »verlorenen Sohnes« Tannhäuser feiern. Im Zentrum des Wettstreites soll Elisabeth, die Nichte des Landgrafen, stehen, die nicht nur von Wolfram schwärmerisch verehrt wird. Elisabeth ihrerseits bewahrt seit Jahren Tannhäuser als ihr Liebesideal und glaubt sich nun dem Ziel ihrer Wünsche nahe. Auch Tannhäuser ist gern bereit, in Elisabeth ein Gegenbild zu Venus und damit seine wahre Liebe zu erkennen. Doch der Sängerwettstreit eskaliert und zeigt nicht nur Elisabeth und Tannhäuser, dass ihre Vorstellungen von Liebe der Realität nicht standhalten …
Zwei Jahre nach dem »Fliegenden Holländer« entwickelte RICHARD WAGNER im »Tannhäuser« zum ersten Mal seinen unverwechselbaren durchkomponierten Theaterstil. Vielleicht gerade deshalb versuchte er bis an sein Lebensende, eine endgültige Fassung der Oper zu erarbeiten: Er sei »der Welt noch den Tannhäuser schuldig«, diktierte er Ehefrau Cosima 1883 ins Tagebuch – 38 Jahre nach der Uraufführung in Dresden. Ohne Zweifel ist die enorme Sinnlichkeit, die Oper und Musik ausstrahlen, nicht nur vielen konservativen Zeitgenossen zum Anstoß geworden, sondern auch der Grund für die bis heute andauernde Faszination des Werkes: Auf radikale und kluge Weise zugleich stellt Wagner die ewig aktuelle Frage, was erfüllte Liebe ist und wie sie gelebt werden kann.

Musikalische Leitung GMD Francesco Corti Regie Holger Pototzki Bühne Andreas Jander Kostüme N. N. Premiere 5. 11. 2006 Spielort opernhaus
>Vorstellungen 2006 5. 11. | 11. 11. | 26. 11. | 21. 12.
>Vorstellungen 2007 19. 01. | 3. 02. | 24. 03.| 8. 04.



FRANZ LEHÁR Schön ist die Welt
Operette in drei Akten
Libretto von LUDWIG HERZER und FRITZ LÖHNER

Es ist nicht einfach, eine von den Eltern bestimmte Verlobte zu akzeptieren, ohne sie zu kennen. Und so ist es nur allzu verständlich, dass einer sich gegen das Elternhaus auflehnt, wenn ihm »die Richtige« begegnet: Kronprinz Georg fährt in die Schweizer Berge, um dort seine ihm unbekannte Verlobte, Prinzessin Elisabeth, kennen zu lernen. Auf dem Weg trifft er auf eine junge Frau mit einer Reifenpanne. Auch wenn sie ihm ihren Namen nicht verraten will, hilft er ihr − und verliebt sich in die schöne Fremde. Seinem Vater teilt er mit, dass er Elisabeth nicht heiraten könne, da sein Herz einer anderen Frau gehöre. Ein Ausflug in die Berge, der mit einer niedergehenden Lawine endet, verhilft dem ahnungslosen Georg schließlich zu neuen Erkenntnissen über seine Angebetete und ihre Identität …
FRANZ LEHÁR überarbeitete Ende der 20er Jahre seine Operette »Endlich allein«, die 1914 ihre Uraufführung erlebt hatte: Die Handlung änderte er hierfür ein wenig ab, doch der Ort − die herrliche Schweizer Bergwelt − und eine abgehende Lawine führten auch hier schon dazu, dass das Liebespaar »endlich allein« sein konnte. Die überarbeitete Fassung, »Schön ist die Welt«, wurde schließlich am 3. Dezember 1930 am Metropol-Theater in Berlin aufgeführt, bevor sie am Theater an der Wien in Lehárs österreichischer Heimat ein gutes Jahr später, im Dezember 1931, in Szene ging. »Schön ist die Welt« ist eine zu Unrecht verkannte Perle der Operetten-Literatur, die eine Wiederentdeckung unbedingt verdient hat.

Musikalische Leitung Alexander Steinitz Regie Nico Rabenald Bühne Heike Scheele Kostüme Karin Alberti Premiere 7. 10. 2006 Spielort opernhaus
>Vorstellungen 2006 7. 10. | 14. 10. | 22. 10. | 15. 11. | 8. 12. | 31. 12.
>Vorstellungen 2007 31. 01.



GAETANO DONIZETTI Der Liebestrank
Melodramma giocoso in zwei Akten
Libretto von FELICE ROMANI nach AUGUSTE EUGÈNE SCRIBE

Den Liebestrank, nach dem die Oper benannt ist, gibt es gar nicht! Denn das Wundermittel, das der Quacksalber Dulcamara anpreist, ist nichts anderes als Rotwein. Der bleibt allerdings auch nicht ohne Wirkung: Nemorino ist in Adina verliebt. Doch sie hat nur Augen für Belcore, der ihr einen Heiratsantrag macht. So kauft Nemorino Dulcamara jenen ominösen Liebestrank ab und leert die Flasche in einem Zug. In seinem angeheiterten Zustand erregt Nemorino plötzlich Adinas Aufmerksamkeit. Und als bekannt wird, dass er eine Erbschaft gemacht hat, ist er auf einmal der umschwärmteste aller Männer. Eine Träne in Adinas Auge zeigt Nemorino, dass seine Angebetete endlich ihre Liebe zu ihm entdeckt hat − wenn da nur nicht die versprochene Hochzeit mit Belcore wäre …
GAETANO DONIZETTI benötigte gerade einmal zwei Wochen, um seinen »Liebestrank« zusammenzubrauen, der nicht nur das Mailänder Uraufführungspublikum 1832 zu Begeisterungsstürmen hinriss. Die Mischung aus Burleske und Liebesgeschichte hatte und hat eine berauschende Wirkung. Auch heute noch schmilzt jeder Zuschauer spätestens bei der berühmten Tenor-Arie »Una furtiva lagrima« (»Eine verstohlene Träne«) dahin. Denn Donizettis liebevoll gezeichnete Protagonisten verfallen niemals in profanes Possenspiel; sie vermögen es, durch ihre Seelenqualen und Leidenschaften unser Herz zu rühren.

Musikalische Leitung GMD Francesco Corti Regie Holger Pototzki Bühne Harald Thor Kostüme N. N. Premiere 13. 01. 2007 Spielort opernhaus
>Vorstellungen 2007 13. 01. | 20. 01. | 28. 01. | 14. 02. | 8. 03. | 7. 04. | 17. 05.



EMMERICH KÁLMÁN Die Csárdásfürstin
Operette in drei Akten
Libretto von LEO STEIN und BÉLA JENBACH

Die Liebe zu einer Varietésängerin ist nicht der einzige Skandal hinter wohlanständiger Familien-kulisse: Edwin Ronald – Sohn des Fürsten Leopold Maria von und zu Lippert-Weylersheim – liebt die Varietésängerin Sylva Varescu. Doch der Vater möchte ihn lieber mit Komtesse Stasi verheiraten, sodass er den Sohn flugs in die Armee »hinwegmobilisiert«, worauf die stolze Künstlerin zu einer Amerika-Tournee aufbricht. Auch Edwins Freund Graf Boni Káncsiánu, der selbst ein Auge auf die Komtesse geworfen hat, kann zunächst nichts ausrichten, bis man einen Fleck auf der hochfeudalen weißen Weste der Fürstengattin selbst entdeckt …
Im Spannungsfeld von Csárdás und Walzer – zwischen Budapest und Wien – entfaltet sich die Zugkraft von vielen Operetten EMMERICH KÁLMÁNs seit dem »Zigeunerprimas« von 1912. Mit szenischem Einfallsreichtum sowie mit satztechnischem und orchestralem Kunstsinn verarbeitete der Komponist seine unverwechselbaren musikalischen Einfälle – zumeist ausgehend von ungarischer und zigeunerischer Folklore, deren Impulse er eigenständig abwandelte. Anders als die meisten zeitgenössischen Kollegen seines Genres war Kálmán kein Vielschreiber. Er komponierte kaum für den Film, auch fast keine Einzelschlager, sondern konzentrierte sich ganz auf seine Operetten, die er sorgfältig ausfeilte. Das zeigt sich auch in seinem weltweit populärsten Werk – der zu Beginn des 1. Weltkrieges komponierten »Csárdásfürstin« –, in dem es gerade die »leichten«, tänzerischen Nummern sind, die die handelnden Personen unvergesslich machen: »Heia, heia, in den Bergen ist mein Heimatland«, »Nimm, Zigeuner, deine Geige« und »Tanzen möcht’ ich, jauchzen möcht’ ich, in die Welt es schrein.«

Musikalische Leitung Alexander Steinitz Regie Nico Rabenald Bühne und Kostüme Heike Scheele Premiere 17. 02. 2007 Spielort opernhaus
>Vorstellungen 2007 17. 02. | 24. 02. | 1. 03. | 18. 03. | 1. 04. | 21. 04. | 27. 04. | 18. 05.



Hair – Das Musical
Buch und Songtexte von GEROME RAGNI und JAMES RADO
Musik von GALT MacDERMOT

Seit dem Aufbruch der 68er, seit Flower-Power und langhaarigem Hippiekult, freier Liebe und freiem Drogenrausch, seit den Studentenunruhen und Straßenschlachten im Kampf für Frieden und Gerechtigkeit sind neue Ideale in der Welt. »Hair« erzählt eine Geschichte aus der Zeit, in der alles begann.
Als der junge Claude den Einberufungsbefehl nach Vietnam erhält, steht er vor einer schweren Entscheidung – soll er sein Leben riskieren in einem Krieg, der nicht der seine ist? Verunsichert schließt er sich dem »Tribe« an, einer Gruppe junger Leute, die sich einig ist in der Ablehnung der Lebensart ihrer Eltern und des gesellschaftlichen Establishments. »Make Love Not War« – im Glauben an den Anbruch des neuen Zeitalters im Zeichen des Wassermanns sind sie bereit, mit der Waffe eines ganz neuen Bewusstseins gegen Krieg, Rassismus und soziale Ungleichheit anzutreten. Unermüdlich wird diskutiert, gestritten und zu Demonstrationen aufgerufen, es werden Drogen konsumiert und die freie Liebe praktiziert – ein provokanter Lebensstil, der zu Konfrontationen nicht nur mit den »Etablierten«, sondern auch mit der staatlichen Ordnung führt. Der anarchistische Anführer des »Tribe«, Berger, ist deshalb bereits von der Highschool geflogen, und Woof, dessen großes Vorbild Mick Jagger ist, musste den Christlichen Verein Junger Männer verlassen. Zur Kerngruppe gehören auch Hud, der sich in der Black-Power-Bewegung engagiert, Sheila, die für die Gewerkschaften auf die Straße geht, und Jeanie, die gegen Umweltzerstörung kämpft. Auch innerhalb der Gruppe läuft nicht alles konfliktfrei, denn Sheila ist in Berger verliebt und erwartet ein Kind von ihm, Jeanie ist in Claude verliebt und erwartet ein Kind von einem Unbekannten. Claude ist rundum fasziniert – als es dann aber bei einer großen Zusammenkunft zur rituellen Verbrennung der Einberufungsbefehle kommen soll, zögert er …
Das 1967 in New York uraufgeführte Rock-Musical »Hair« trat einen unvergleichlichen Siegeszug durch die Theater an und wurde spätestens mit der Verfilmung durch Milos Forman von 1979 zu einer Legende. Hits wie »Aquarius«, »Let the Sunshine In« oder »Hair« gingen um den Erdball – und wurden »die« Songs eines ganzen Zeitalters. Sie garantieren, jung wie immer, temperamentvolle Tanznummern und eine faszinierende Bühnenshow.

Musikalische Leitung Ludger Nowak Regie Matthias Brenner Choreografie Alexandre Tourinho Bühne Nicolaus-Johannes Heyse Kostüme N. N. Premiere 17. 03. 2007 Spielort opernhaus
>Vorstellungen 2007 17. 03. | 25. 03. | 29. 03. | 4. 04. | 19. 04. | 12. 05.



ANTONIO VIVALDI Orlando furioso
Dramma per musica in drei Akten
Nach dem Libretto von GRAZI BRACCIOLI basierend auf ARIOSTs Epos »Orlando furioso«
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Wahnsinnig verliebt − das ist die Bereitschaft, das Äußerste auf sich zu nehmen und das eigene Leben zu riskieren, um die große Liebe des Lebens für sich zu gewinnen – bis die Erkenntnis kommt, dass Liebe immer nur auf Gegenseitigkeit beruhen kann … Orlando liebt Angelica. Doch sie möchte nichts von ihm wissen: Ihr Herz gehört allein Medoro. Eine Prophezeiung verspricht Orlando, dass er Glück in der Liebe fände, wenn er die Urne des Zauberers Merlin aus dem Zauberreich der Hexe Alcina befreie. Und so reist er auf die Zauberinsel, um gegen Alcina und deren böse Mächte zu kämpfen. Als Orlando dort Angelicas Hochzeit mit seinem Nebenbuhler Medoro erleben muss und eine Höhle über ihm zusammenstürzt, wird er wahnsinnig. Trotzdem gelingt es ihm, sich der Urne zu bemächtigen und Alcinas Macht zu zerstören. Eine gute Fee heilt Orlando schließlich vom Irrsinn, und er erkennt, dass das wahre Glück der Liebe darin besteht, ihr nicht verfallen zu sein …
1727 brachte ANTONIO VIVALDI als »direttore« des Teatro Sant’Angelo in Venedig seine Oper »Orlando furioso« heraus. Mit dem Stoff, der auf Ariosts Epos »Orlando furioso« (»Der rasende Roland«) basiert, hatte sich der italienische Barockkomponist bereits etliche Jahre zuvor beschäftigt und einige Einlagen für eine ältere »Orlando«-Oper von Giovanni Ristoro komponiert. Vivaldis »Orlando« zeichnet sich vor allem durch herrliche Arien aus, deren Inhalte von unheimlicher Naturschilderung über intensive Affektdarstellung bis zur außergewöhnlichen Gestaltung des Wahnsinnigwerdens der Titelfigur reichen: Vivaldi komponierte dazu keine Bravourarie, sondern ein Rezitativ und Arioso, in dem Orlando Zwiesprache mit dem Orchester hält. Für den Autor und Musikwissenschaftler Ulrich Schreiber »gehört diese Oper zum Besten, was das italienische Musiktheater in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts hervorgebracht hat.«

Musikalische Leitung Jan Michael Horstmann Regie und Bühne Sebastian Hartmann Kostüme Kristin Hassel Premiere 5. 04. 2007 Spielort opernhaus
>Vorstellungen 2007 5. 04. | 14. 04. | 22. 04. | 25. 05.



GIUSEPPE VERDI Nabucco
Dramma lirico in vier Teilen
Libretto von TEMISTOCLE SOLERA
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Eine Frau kämpft um die Macht – gegen ihren Vater, den babylonischen König Nabucco, und gegen den Gott des unterworfenen jüdischen Volkes. Die babylonische Gefangenschaft des Volkes Israel gehört zu den großen Mythen der jüdischen Geschichte: Ein kleines Volk wird vom übermächtigen Nachbarn Babylon unterworfen, doch am Ende siegt der Gott der Juden über den heidnischen Gott Baal, und das Volk kann in seine Heimat zurückkehren. Wie man aus diesen weltpolitischen Ereignissen eine menschlich packende Oper machen kann, beweist GIUSEPPE VERDIs »Nabucco«. In vier Teilen – »Jerusalem«, »Der Frevler«, »Die Prophezeiung« und »Das zerbrochene Götzenbild« – liefern sich die handelnden Personen – der babylonische König Nabucco, seine angebliche Thronerbin Abigaille, die wirkliche Thronerbin Fenena, der jüdische Thronerbe Ismaele, der Oberpriester Zaccaria sowie dessen Schwester Anna – einen Kampf um Liebe, Politik, Eifersucht und Ehrgeiz …
VERDI war gerade mit einer komischen Oper an der Mailänder Scala gescheitert, als er dennoch 1840 einen Folgeauftrag über drei Opern für dasselbe Haus erhielt. Die musikalische Struktur des neuen Werkes ist – mit seiner deutlichen Gliederung in Rezitativ, Arie und Ensemble – zwar noch dem Prinzip des italienischen Belcanto verhaftet, weist jedoch in seiner Geschlossenheit bereits auf die spätere Entwicklung zum Musikdrama Verdis hin. Außerdem traf es den Nerv der Zeit: Man interpretierte die Geschichte vor allem als politisches Fanal, als Aufruf zur Befreiung von der Fremdherrschaft der Habsburger und Bourbonen. Verdi stieg so zum führenden Komponisten des Risorgimento auf, jener Freiheitsbewegung, die für einen italienischen Nationalstaat kämpfte. Und der Chor der gefangenen Israeliten »Va pensiero, sull’ali dorate« wurde zur inoffiziellen Nationalhymne Italiens.

Musikalische Leitung GMD Francesco Corti Regie Vera Nemirova Bühne N. N. Kostüme Marie-Luise Strandt Premiere 28. 04. 2007 Spielort opernhaus
>Vorstellungen 2007 28. 04. | 5. 05. | 13. 05. | 27. 05.



PAUL ABRAHAM Die Blume von Hawaii
Operette in drei Akten
Libretto von ALFRED GRÜNWALD und FRITZ LÖHNER

Nach jahrelangem Europa-Aufenthalt kehrt die Südseeprinzessin Laya inkognito nach Hawaii, »das Paradies am Meeresstrand«, zurück. Einst wurde Laya dem hawaiianischen Prinzen Lilo-Taro versprochen. Als sich die beiden wieder treffen und Lilo-Taro bemerkt, dass Laya Liebesneigungen für einen amerikanischen Privatdetektiv verspürt, lüftet er ihr Inkognito. Die »Hawaiische Liga« − monarchistische Untergrundbewegung gegen die amerikanischen Besatzer − kürt Laya daraufhin zur Galionsfigur im Freiheitskampf. Fortan ist die Prinzessin zwischen dem amerikanischen Detektiv und dem hawaiianischen Prinzen hin- und hergerissen …
Hawaiianischer Südseezauber, tanzende Hula-Girls, heiße Liebesschwüre unter Palmen und das unvermeidbare Happy-End verbindet PAUL ABRAHAM in seiner 1931 in Leipzig uraufgeführten »Kolonial- operette«. Nicht nur in den 30er Jahren, zur Zeit der untergehenden Weimarer Republik, war der Spagat zwischen politischem Hintergrund und den operettenüblichen Liebes- und Verwechslungsgeschichten beliebt. Auch heute vermag der Südseezauber, der Handlung und Musik innewohnt, zu interessieren und zu begeistern. Und außerdem: Welcher Stoff wäre passender für laue SommerNächte auf der Seebühne?

Musikalische Leitung Rainer Roos Regie Valentina Simeonova Bühne N. N. Kostüme N. N. Premiere 23. 06. 2007 Spielort Seebühne im Elbauenpark
>Vorstellungen 2007 23. 06. | 24. 06. | 26. 06. | 27. 06. | 28. 06. | 29. 06. | 30. 06. | 3. 06. | 4. 07. | 5. 07. | 6. 07. | 7. 07.