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Pia-Monika Nittke

Pia-Monika Nittke - Kurzbiographie

geboren 1934 in Chemnitz
aufgewachsen in Chemnitz und Meißen
schon von Kindheit an pianistische Tätigkeit, erste Kompositionsversuche
Studium und Staatsexamen an der Musikhochschule Dresden
Repetitorin an den Theatern Zittau (1958–1960) und Greiz (1960-1963)
Solorepetitorin, Pianistin und Cembalistin am Magdeburger Theater (1963-1990)
verheiratet mit dem Kunstmaler Willy Jähnig
verwitwet, zwei Kinder und Enkel

Solokonzerte, Kammermusik, Liederabende, eigene Liedkompositionen
Vertonungen nach Texten von Goethe, Shakespeare, Rilke, Hesse und Foster
im letzten Jahrzehnt auch literarisch tätig, vor allem Reiseimpressionen
Nachdichtungen aus dem Englischen ins Deutsche
seit 2000 eigene Lyrik

Veröffentlichungen

1992 „Fünf Lieder nach Texten von Johann Wolfgang von Goethe“
Ebert Musik Verlag, Leipzig
1997 „Das Karussell Jardin du Luxembourg“
nach einem Text von Rainer Maria Rilke, Ebert Musik Verlag, Leipzig
Zweisprachiger Gedicht- und Bildband „Poetic Allegories“,
Nachdichtung und Vertonung der Texte von Claude Foster,
Fotografien von Elisabeth Heinemann,
1999 in West Chester, Pennsylvanien (USA) erschienen
2003 Gedichtband „Trügerische Ruhe“ mit Fotografien
von Elisabeth Heinemann, dr. ziethen verlag
2006 zweiter Lyrikband „zwölf monde“ mit Fotografien von
Elisabeth Heinemann, dr. ziethen verlag

 

Vorwort zum neuen Buch

Ihre Gedanken und Ideen zaubert sie aus der Luft.
Sie wachsen und entwickeln sich, bekommen Flügel.
Mit ihnen fliegt Pia-Monika Nittke in unbekanntes Land, das ihr bald vertraut wird.
Sie kann es auch wieder völlig neu erfinden.
Realität und Träume, Vergangenheit und Zukunft mischen sich. Etwas Neues entsteht.
Das kann ein Gedicht sein, eine Komposition, eine Grafik.
Die Autorin fühlt sich den unterschiedlichsten Künsten verbunden, pendelt zwischen ihnen.
Als Pianistin hat sie das Konzertleben ihrer Heimat in hohem Maße mitgeprägt, sagt in Tönen, mit Worten und Zeichenstift, wie sie denkt und empfindet.

Auch in ihrem dritten Lyrikband begleitet uns Pia-Monika Nittke durch das Jahr.
Sie entdeckt den Schmetterling im Vorgartenidyll, der sich unbeirrt vom straßenlärm seine kleine Welt geschaffen hat. Ein junges Kastanienblatt wird vom Sonnenstrahl berührt, beginnt sich zu dehnen und zu strecken, entfaltet sich zu voller Größe. Leben bricht sich Bahn. Überall.
Wir reisen mit ihr durch den Sommer, der betäubende Düfte verstreut, hören das Rauschen geheimnisvoller Wasserspiele, lassen uns begeistern vom Pas de Deux der Schwäne, genießen die Schönheit kalter Wintertage.
Sie beobachtet die Natur, ist fasziniert von ihrer Vielfalt, sieht aber auch die Bedrohung durch den Menschen. Wie schnell kann die welt aus den fugen geraten!
Aus ihren Ostseeurlauben schöpft sie Kraft. Das Wechselspiel von Wind und Meer, die endlos weite Landschaft beeindrucken sie jedes Mal aufs Neue. Den Horizont vor Augen, beginnt sie zu begreifen, was wichtig ist und zählt.

Unser Sein bewegt sich in der Zeit. Es ist eingebettet in die kurze spanne zwischen vergangenheit und zukunft. Diese Spanne, unser Leben, setzt sich zusammen aus einer Vielzahl
unwiederbringlicher Augenblicke. In ihren Texten bewahrt Pia-Monika Nittke die für sie wichtigen Momente, bringt sie dem Leser nahe. Damit baut sie Brücken. Zu ihren Mitmenschen und zu sich selbst.
Die literarische Reise lässt auch Zeit für Atempausen.
Wir begegnen der Franzensbader Garderobenfrau, die hinter rotem vorhang eine Theaterära mitgeprägt hat, staunen über die Unbefangenheit eines Wunderkindes, lauschen der Chansonette Juliette Gréco, von blumen und l‘amour singend.
Jeder tag wird zur farbe. Selbst das Grau hat viele Schattierungen. Zwischentöne.

Freude und Leid liegen dicht beieinander. In den Erinnerungen verschmelzen sie.
Die Gedanken wandern zurück in die Kindheit, zur Mutter. Eine meißner nachkriegsweihnacht wird lebendig. Nachdem Mutter und Kind gemeinsam den kohlebeladenen Leiterwagen mit verfrorenen Händen ins alte Haus am Schlossberg zogen, begannen die Domglocken zu läuten. Ein stilles glückliches Weihnachtsfest fernab vom heutigen Konsumrausch. Es bleibt im Gedächtnis.

Pia-Monika Nittke schaut auf Vergangenes und blickt nach vorn.
Unbekanntes gilt es zu erforschen. Manches Ziel scheint unerreichbar. Eine welle der begeisterung setzt ungeahnte Kräfte frei. Entferntes rückt plötzlich nahe. So verschiebt sich die Ziellinie. Immer wieder.
Doch die Autorin zieht für sich noch kein fazit.
Natürlich möchte sie wissen, wie alles weitergeht, mitwirken am webteppich leben. Dabei sein.
Sie sucht weiter.

Elisabeth Heinemann
Magdeburg, 4. August 2009

 

noch kein fazit | orphea | unberechenbar

noch kein fazit

gedanken
zu papier gebracht
erfahrungswerte eines lebens
voll von freude
kummer
erfolgen
niederlagen
genutzten und vertanen chancen

gedanken
zu papier gebracht
vielleicht anregungen
denkanstöße für andere
noch kein fazit
von abgeklärtheit weit entfernt

unablässig rinnt lebensstrom
schließt gleiche irrtümer
gleiche fehler
auch in zukunft nicht aus

ich suche weiter...



pia-monika nittke
13. september 2007