Franz Schubert
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Winterreise - op. 89, D. 911 (1827)
Franz Schubert |
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1.
Gute Nacht
- 2. Die Wetterfahne
- 3. Gefror'ne Tränen
- 4. Erstarrung
- 5. Der Lindenbaum
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Gute NachtFremd bin ich eingezogen, Die WetterfahneDer Wind spielt mit der Wetterfahne Gefror'ne TränenGefrorne Tropfen fallen ErstarrungIch such' im Schnee vergebens Der LindenbaumAm Brunnen vor dem Tore WasserflutManche Trän' aus meinen Augen Auf dem FlußeDer du so lustig rauschtest, RückblickEs brennt mir unter beiden Sohlen, IrrlichtIn die tiefsten Felsengründe RastNun merk' ich erst wie müd' ich bin, Winterreise von Schubert im Theater inszeniert Am Brunnen vor dem Tore...... Ingeburg Friedrich
Eine Folge „schauerlicher Lieder“ nannte Schubert selbst seinen letzten Liederzyklus nach Texten des Dessauer Dichters Wilhelm Müller. Dies entsprach seinem Seelenzustand am Ende seines Lebens, das mit 32 Jahren vollendet war. In seinen letzten Jahren, 1827 und 1828 entstand die korrigierte Reinschrift des Zyklus von zweimal zwölf Liedern, und kaum waren Teile davon zu Papier gebracht, schickte Schubert einen seiner Freunde damit zum Verleger mit der dringenden Aufforderung, dafür Bares für Arznei und Suppe zu bringen. Einsamkeit und Todessehnsucht, dazwischen noch verirrte Hoffnung, als Trugbild erkannt, sprechen aus den Versen Müllers, die Schubert auf einzigartig geniale Weise vertonte. Die Winterreise gehört zum Erschütternsten, das je in Musik ausgedrückt wurde. Für einen Sänger ist sie ein Markstein , ein einmaliger Höhepunkt der künstlerischen Gestaltung. Den Stimmungsgehalt des Werkes optisch zu verstärken, das Werk zu inszenieren, gab es in jüngerer Zeit mehrfache Versuche. Am
Magdeburger Theater war eine Version der jungen Regisseurin Sabine
Bergk am Wochenende auf der Kleinen Bühne zu erleben. Sie hatte
die Besonderheit, dass hier die Winterreise von einer Frau gesungen
wurde, was noch immer zu den Seltenheiten gehört. Undine Dreißig
mit ihrer bewegenden Sangeskunst stand im Mittelpunkt des Abends.
Nuanciert, alle Mittel ihres großen Stimmumfangs einsetzend
und mit ihrem wunderschönen Timbre überaus einnehmend, brachte sie
alle Stimmungen der so überaus schwierig dazustellenden Lieder zum
Ausdruck. Dabei fand sie noch die Kraft, die Beweglichkeit, die
die Inszenierung von ihr forderte, unverkrampft und voller Eindringlichkeit
auszuspielen. Undine Dreißig, die auf Magdeburgs Opernbühne in vielen Rollen zu überzeugen wusste, hat mit dieser Winterreise zu einem bemerkenswerten künstlerischen Höhepunkt gefunden, hat ein musikalisches Erlebnis gestaltet, das für alle, die es aufnehmen konnten, kaum vergesslich sein wird. Dazu trug die Pianistin Anna Grinberg Wesentliches bei. Ihr souveränes Spiel, das von unanfechtbarem musikalischen Geschmack, von technischer Brillanz ganz zu schweigen, geprägt wurde, trug die Aufführung. Um diesen, von Schuberts Meisterwerk festgelegten musikalischen Kern hatte die Inszenierung einen in allen Phasen beeindruckenden Mantel gelegt. Unentrinnbar in der Einsamkeit des geschlossenen Raumes gefangen, zeigten sich die Darsteller, die Sängerin und ihr abgespaltenes, von dem Tänzer Alfredo Mena dargestelltes zweites Ich. Mit sparsamer Gestik unterstrich er den Stimmungsgehalt aller Lieder und brachte die hoffnungsvolle Unruhe, der die Vergeblichkeit von vornherein innewohnt, in dem Lied „Die Post“ , ebenso zum Ausdruck, wie das geisternde Irrlicht und die Müdigkeit des unsteten Wanderers. Die kluge und eindringliche Inszenierung, mit der sich die junge Sabine Bergk vorstellte, kam mit sparsamen , dem Werk angemessenen Mitteln aus. Sie wirkte nicht als Fremdkörper, sondern beschränkte sich auf das Unterstreichen dessen , was im Text steht und in der Musik ausgedrückt wurde. Dabei hatte die Regisseurin interessante Ideen der Vermischung der Geschlechter. Der Tänzer trug zeitweilig das Ballkleid der ungetreuen Geliebten, die Sängerin den roten Frack des Liebhabers, Erinnerung an bessere, hoffnungsvollere Tage. Im letzten Lied, „Der Leiermann“ waren Vereinzelung und Hoffnungslosigkeit auf die Spitze getrieben. Weit getrennt auf zwei Stühlen stehen beide in Dunkel gehüllte Gestalten : „ Keiner mag ihn sehen, keiner sieht ihn an..... und er lässt es gehen, alles , wie es will“ , heißt es im Text. Erschütternd und eindringlich. Schade, dass ein vorzeitiger Klatscher die Stimmung störte.
Musikalische Leitung: Anna Grinberg
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FrühlingstraumIch träumte von bunten Blumen, EinsamkeitWie eine trübe Wolke Die PostVon der Straße her ein Posthorn klingt. Der Reif hatt' einen weißen Schein Die KräheEine Krähe war mit mir Letzte HoffnungHie und da ist an den Bäumen Im DorfeEs bellen die Hunde, es rasseln die Ketten; Der stürmische MorgenWie hat der Sturm zerrissen TäuschungEin Licht tanzt freundlich vor mir her, Der WegweiserWas vermeid' ich denn die Wege, Das WirtshausAuf einen Totenacker MutFliegt der Schnee mir ins Gesicht, Die NebensonnenDrei Sonnen sah ich am Himmel steh'n,
Besonderer Dank an dieser Stelle noch einmal dem Fotografen dieser treffenden Szenenfotos - Frank Möller aus Magdeburg |
Der LeiermannDrüben hinterm Dorfe |
Barfuß auf dem Eise Keiner mag ihn hören, |
Und er läßt es gehen, Wunderlicher Alter ! |
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