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Auch im August geht der (THEATER) Sommer weiter ...

Paul Heyse (1830-1914)


Heinrich Heine (1797-1856)


Hochsommer

 

        Im Föhrenwald wie schwüle!

        Kein Vogel singt im Feld.

        Das Reh aus grünen Schatten

        Sieht träumend in die Welt.

 

        Am Waldrand fährt ein Wäglein,

        Hat eben Raum für Zwei.

        Der Kutscher, das Pferd und die Peitsche

        Nicken schläfrig alle drei.

 

        Ein altes verstaubtes Leder

        Ist über den Sitz gespannt,

        Darunter ducken zwei Leutchen

        Geschützt vorm Sonnenbrand.

 

        Sie schaun sich an verstohlen

        Und fragen dem Schlaf nichts nach.

        Sie flüstern und lachen und kosen –

        Ei sage, was hält sie wach?

Buch der Lieder
Lyrisches Intermezzo
XLVIII

 

Es liegt der heiße Sommer

Auf deinen Wängelein;

Es liegt der Winter, der kalte,

In deinem Herzchen klein.

 

Das wird sich bei dir ändern,

Du Vielgeliebte mein!

Der Winter wird auf den Wangen,

Der Sommer im Herzen sein.