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Ostern und Frühling ...

Ostern

 

Joseph Freiherr von Eichendorff (1788-1857)


Schneeglöckchen -

zum schneeigen Frühlingsanfang

Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)


Vom Münster Trauerglocken klingen,

vom Tal ein Jauchzen schallt herauf.

Zur Ruh sie dort dem Toten singen,

die Lerchen jubeln: Wache auf!

Mit Erde sie ihn still bedecken,

das Grün aus allen Gräbern bricht,

die Ströme hell durchs Land sich strecken,

der Wald ernst wie in Träumen spricht,

und bei den Klängen, Jauchzen, Trauern,

soweit ins Land man schauen mag,

es ist ein tiefes Frühlingsschauern

als wie ein Auferstehungstag.

Was soll den das bedeuten,

Schneeglöckchen hübsch und fein? -

Wir wollen nichts, wir läuten

Ja nur den Frühling ein.

 

Bald wird es Sonntag werden,

Und vor des Herrn Altar

Steigt aus dem Schoß der Erden

Der Blumen bunte Schar.

 

Die grünen Augen brechen

Dann auf in Busch und Hag,

Und alle Blüten sprechen:

Willkommen, Ostertag!


Geboren am 10.3.1788 auf Schloß Lubowitz bei Ratibor/Oberschlesien; gestorben am 26.11.1857 Neisse/Schlesien - 1813-1815 nahm er an den Befreiungskriegen teil. 1816 trat er in den preußischen Staatsdienst  in Breslau,  Danzig und Königsberg. Ab 1831 war er in Berliner Ministerien beschäftigt, bis er 1841 zum Geh. Regierungsrat ernannt wurde; 1844 ging er in Pension.



August Heinrich Hoffmann wird am 2. April 1798 in Fallersleben, heute ein Stadtteil von Wolfsburg,  im ehemaligen Kurfürstentum und späteren Königreich Hannover als drittes von fünf Kindern des Kaufmanns, Gastwirts und Bürgermeisters Heinrich Wilhem Hoffmann und dessen Frau Dorothee geb. Balthasar geboren. Er stirbt am 19. Januar 1874 in Corvey, wo er auch begraben liegt.