MAGDEBURGER ENGAGEMENT 1 - Bürgersinn versetzt Berge ...

Kunst im öffentlichen Raum


Auke de Vries - Skulptur "Daphne" an der Friedensbrücke

Am Freitag, 1. Juni 2001, konnten alle Magdeburger und ihre Gäste mit Tanz und heißen Rhythmen die Einweihung des Brückenkunstwerkes des niederländischen Künstlers Auke de Vries feiern.  Kein Kunstwerk hat vor seiner Aufstellung so die Gemüter erhitzt, wie das von Auke de Vries.
Die Skulptur ist 25 Meter hoch und die Stahlflächen sind farbig und neben den vielen anderen Vertikalen der Brücken und Masten nimmt Auke de Vries’ Kunstwerk unversehens eine andere Richtung auf, um dann in einer Kunstform zu münden, die - wie schon der Entstehungsprozess zeigte - kreative Energien freizusetzen vermag. Auke de Vries, dessen Skulpturen in Rotterdam, Den Haag, Haarlem, Barcelona, Ludwigsburg und seit der EXPO 2000 als niederländischer Beitrag auch in Hannover zu sehen sind, beschäftigt sich schon seit 1999 mit dem Entwurf für Magdeburg.

Bürgerschaftliches und kommunales Engagement für Kunst und Kultur führten dazu, dass mit maßgeblicher Unterstützung der Lotto-Toto GmbH und der Kunststiftung der Stadtsparkasse Magdeburg die Metallskulptur von Auke de Vries für den Nordbrückenzug verwirklicht werden konnte.


Halbkugelversuch (Grossplastik)

Klassische Plastik in Bronze oder halbfertiges Denkmal ? - Zwei Ansichten, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten.
Die von Thomas Virnich geschaffene Plastik vereint Tradition und Moderne in einem (nicht unumstrittenen) Kunstwerk.

Vom Standort Ratswaageplatz erblickt der Betrachter in Richtung Süden eine konventionelle Plastik vor dem Hintergrund des Magdeburger Doms. In Richtung Norden, zum Standort der Technischen Universität dagegen wird das technische Innere der Plastik sichtbar - Stahlverstrebungen, die die Standsicherheit gewährleisten.


Magdeburg wird KUGELBUNT

Im Jahr 2002 feierte die Stadt Magdeburg den 400. Geburtstag ihres berühmtesten Bürgermeisters und Wissenschaftlers Otto von Guericke (1602 - 1686). Im Rahmen einer Kunstaktion belebten bunte Halbkugeln das Stadtgebiet von Magdeburg. Sie sollten an den berühmten Vakuum-Versuch Otto von Guerickes erinnern.

Einige Kugelpaare sind auch nach Ende der Kunstaktion an ihren Standorten verblieben.

Die aus glasfaserverstärktem Polyester gefertigten Halbkugelpaare mit einem Durchmesser von 120 cm wurden von Unternehmen und Einrichtungen der Stadt zur Verfügung gestellt - Künstler, Studenten sowie Schüler gaben den mehr als 30 Kugelpaaren ein farbenfrohes Aussehen.


Magdeburger Kristall

Diese technische Grossplastik befindet sich auf dem Gelände des Elbauenparks (BUGA-Gelände 1999).
Der als Magdeburger Kristall bezeichnete Mechanismus fügt sich harmonisch in das BUGA-Gelände ein und erinnert den Betrachter an eine aufblühende Blume.
Die 24 gleichschenkligen Dreiecke, die durch 24 Doppeldrehgelenke und 12 einfache Drehgelenke miteinander verbunden sind, befinden sich in ständiger Bewegung. Die Dreiecke bilden im geschlossenen Zustand eine Kugel mit einem Durchmesser von 2,5 Metern, im geöffneten Zustand von etwa 5 Metern.
Der Mechanismus gehört zu den sogenannten Paradoxen Mechanismen, die nur auf Grund von Sonderabmessungen beweglich sind.

Der Magdeburger Kristall entstand nach einem Vorschlag und unter der Projektierung des Vereins Magdeburger Maschinenbau e.V.


Erdachse, M. 1:1.000.000

Die Erd-Rotationsachse besteht aus einer Säule aus schwarzem Gabbro und einer geschliffenen, rot - schwarzen Kreisscheibe aus Balmoral Granit. Die Säule hat eine Länge von 1271,35 cm und entspricht somit genau dem einmillionsten Teil des Pol-Durchmessers der Erde. Der Durchmesser der Säule beträgt 50 cm. Die Säule ist parallel  und im Abstand von 3923,56099 km zur Erdachse ausgerichtet.
Die Neigung der Erdachse entspricht genau der geografischen Breite des Aufstellungsortes -52° 7`50,02810 nördlicher Breite. Die 30 cm starke Kreisscheibe hat einen Durchmesser von 250 cm und ist parallel zur Äquator-Ebene. Die Skulptur ist auf einer waagerecht, im Zentrum 52,829 m über Normalhöhennull (NHN) liegenden Plattform, 1765 x 1051 cm, mit einem Belag aus sandgestrahlten Tittlinger Granitplatten und einer eingelegten Edelstahl-Schiene in Nord-Süd- Richtung positioniert. Das System rotiert einmal täglich um die eigene Achse in der Funktion eines Zeitmessers, mit der Schiene als Zeiger und der Kreisscheibe als Ziffernblatt. Der Antrieb erfolgt durch einen Elektromotor mit Funkuhrsteuerung.

Künstler: Professor Timm Ulrichs, Münster (1979/1999 aufgestellt) >>> INFO en detail HIER


PFAHLOBJEKT

Ein ungewöhnliches Kunstobjekt befindet sich im Park des Max-Planck-Institutes -
das PFAHLOBJEKT des Magdeburger Künstlers und Hochschuldozenten Thomas Gatzky.

Nicht so sehr die äussere Form soll hier im Mittelpunkt stehen. Vielmehr ist es das verwendete Material - im materiellen Sinne nicht einmal besonders wertvoll - dafür aber geschichtsträchtig:
Bei Sanierungsarbeiten an der Zollbrücke stiess man am Ufergrund auf die Pfahlgründung einer in den Jahren 1825 bis 1828 gebauten Vorläuferbrücke. Einst hatten die Pfähle die Aufgabe, die Last einer Brücke aufzunehmen. Bei der Sanierung jedoch störten sie und mussten entfernt werden. Von den weit über 100 geborgenen Pfählen wurden 23 für das Kunstobjekt, das das Prinzip einer Pfahlgründung sichtbar macht, ausgewählt.
Das Holz der Pfähle ist nach rund 175 Jahren im Wasser noch absolut fest, die handgeschmiedeten vierarmigen Eisenspitzen, mit jeweils vier Nägeln befestigt, sind noch erstaunlich gut erhalten.

Nahe der Anna-Ebert-Brücke, wie die Zollbrücke Teil des Brückenzuges, der die Stadt mit ihren östlichen Stadtteilen verbindet, werden bei Niedrigwasser die Gründungspfähle der ehemaligen Langen Brücke sichtbar, die 1666 unter der Leitung des damaligen Bürgermeisters Otto von Guericke entstand.


 

 

 

 kukma.net 2006