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Tobias Wellemeyer

Tobias Wellemeyer

wurde 1961 in Dresden geboren. Er begann als Bühnenarbeiter am Staatsschauspiel Dresden, studierte Theaterwissenschaft in Leipzig und gab sein Regiedebüt 1989 in Dresden mit »Der Kampf des Negers und der Hunde« von Bernard-Marie Koltès. Von 1989 bis 2001 war er als Regisseur am Staatsschauspiel Dresden tätig. Gastinszenierungen führten ihn nach Bonn und Mainz. Seit 2001 war Tobias Wellemeyer Intendant der freienkammerspiele magdeburg, seit 2004 ist er Generalintendant des theaters magdeburg. Inszenierungen in Magdeburg: 2001/2002 »Die Nacht singt ihre Lieder« von Jon Fosse (Deutsche Erstaufführung), »Er hat nie jemanden umgebracht: Mein Papa« von Jean-Louis Fournier, »Nathan der Weise« von Lessing »Turandot« von Friedrich Schiller (SommerNächte 2002 der freienkammerspiele), 2002/2003 »stop & go – Ein Liederabend« und »Die Jüdin von Toledo« von Franz Grillparzer, 2003/2004 »Wassa Shelesnowa« von Maxim Gorki und »Wie es euch gefällt« von William Shakespeare, 2004/2005 »La Bohème« von Giacomo Puccini, 2005/2006 »Süßer Vogel Jugend« von Tennessee Williams, »San Diego« von David Greig (Deutschsprachige Erstaufführung) und »Der Streit« von Pierre de Marivaux (SommerNächte 2006 schauspiel magdeburg), 2006/2007 »Unser halbes Leben« von John Mighton (Deutschsprachige Erstaufführung) und »Das Käthchen von Heilbronn« von Heinrich von Kleist.

http://www.theater-magdeburg.de/

PNN online

Der Mutmacher

Der Magdeburger Generalintendant Tobias Wellemeyer wird ab Spielzeit 2009/10 HOT-Intendant (25.3. 2008)

Tobias Wellemeyer ist ein Mutmacher. Im Jahre 2003 soll er in einem Gespräch den Magdeburgern zugerufen haben: „Mensch, Eure Stadt ist doch Klasse! Was jammert ihr denn ständig? Ihr seid okay! Ihr seid schön! Versucht, Kraft zu haben!“ Solche Aufmunterungen haben zwar etwas mit den Ausführungen eines Predigers zu tun. Doch auch im Theater werden viele Worte gesprochen, gibt es manche Rituale. Darin sind sich Theater und sakrale Räume nahe. Tobias Wellemeyer, ein Optimist, ist Generalintendant des Theaters Magdeburg, seit 2004. Vorher leitete er drei Jahre die Freien Kammerspiele der Stadt an der Elbe. Er kennt die Menschen Magdeburgs ganz gut, weil er auf sie zugeht, mit seinen künstlerischen Absichten und vor allem mit den Ergebnissen.
Aber er wird nicht mehr lange Generalintendant des Theaters der anhaltinischen Landeshauptstadt sein. Der Oberbürgermeister Potsdams, Jann Jakobs, hat Tobias Wellemeyer als Nachfolger Uwe Eric Laufenbergs, der künftig das Kölner Opernhaus leiten wird, als Intendant des Hans Otto Theaters berufen, der zehnte Intendant seit 1949. „Ich bin überzeugt, dass wir mit Tobias Wellemeyer, der langjährige Erfahrungen als Intendant und Manager hat, die richtige Wahl für Potsdam getroffen haben. Er ist ein Intendant, auf dessen ideenvolle Handschrift sich Potsdam freuen kann“, sagte Jann Jakobs zur Entscheidung der Findungskommission. In der Spielzeit 2009/10 tritt der Magdeburger sein Amt in Potsdam an.
Tobias Wellemeyer ist jemand, der Herausforderungen sucht und annimmt, der auch das Publikum versucht, nicht zu unterfordern. Der vielseitige Magdeburger Spielplan und die meisten der Inszenierungen sind dafür ein beredtes Beispiel. Der Generalintendant leitet ein Vier-Sparten-Haus mit Oper, Philharmonie, Ballett und Schauspiel. In zwei repräsentativen und modernen Häusern wird gespielt, im Opern- sowie im Schauspielhaus. Wellemeyer führt in der Regel zwei Mal in der Saison selbst Regie. Es fällt auf, dass ansonsten viele unterschiedliche Regisseure in Magdeburg arbeiten, darunter Stars wie Andreas Kriegenburg oder Vera Nemirowa. „Wir wollen mit Leuten zusammenarbeiten, die besser sind als wir, von denen wir lernen können, die vielleicht ganz andere Fragen stellen“, sagt Tobias Wellemeyer gegenüber den PNN. „Die Vielgestaltigkeit verschiedenster Handschriften ist uns wichtig“. Der Generalintendant betont im Gespräch das „Wir“. Und er meint damit die Chefdramaturgin des Magdeburger Theaters, Dr. Ute Scharfenberg – eine seine wichtigsten Mitarbeiterinnen, die er nach Potsdam mitbringen wird.
Wellemeyer, der aus Dresden kommt, sich dort in einem Klima von altehrwürdigen Kulturtraditionen befand, hat in Magdeburg eine Zeit der Brüche und Umbrüche erlebt. Das Theater schrieb nach manch negativen Schlagzeilen positive. Und die Magdeburger haben wieder sagen können: „Es ist unser Theater“. So sehen es die Potsdamer seit Laufenbergs Ära ähnlich. Wellemeyer zieht vor dem Noch-Intendanten des Hans Otto Theaters den Hut. Er habe in Potsdam hervorragendes Theater mit großartigen Leuten gemacht. Der Magdeburger war in den vergangenen Wochen des öfteren in der Havelstadt. „Ich habe mir die schöne Stadt angesehen, auch einige Inszenierungen im Theater: ,Veronika beschließt zu sterben’, ,Der Menschenfeind’, ,Effi Briest’ und ,Die Jüdin von Toledo’.“
Auch im „roten Segelschiff“ von Potsdam, wie Tobias Wellemeyer das neue Haus am Tiefen See nennt, möchte er viele unterschiedliche Regie-Handschriften und Theaterformen vorstellen. „In Potsdam findet man ein heterogenes Publikum, das ich ohne Anbiederung bedienen will. Ich möchte das Augenmerk auf das Geschichtsträchtige in Potsdam lenken, natürlich mit aller erforderlichen Kritik. Außerdem will ich das Leben in den verschiedenen Kiezen mit der Theaterarbeit begleiten“, stellt Tobias Wellemeyer in wenigen Umrissen sein Konzept für das Hans Otto Theater vor, das zudem den europäischen Gedanken verfolgt. Auch vor der Berlin-Nähe fürchte er sich nicht. „Das dortige Theaterleben kann nur Ansporn für Potsdam sein.“ Besonders freue er sich auf die Zusammenarbeit mit den anderen Kulturträgern in der Schiffbauergasse. „Ich möchte mich so schnell wie möglich mit den Verantwortlichen an einen Tisch setzen, um das Gemeinsame herauszuarbeiten“, sagt Tobias Wellemeyer. Natürlich wird er in Potsdam die Oper vermissen, die in Magdeburg mit manch innovativen und diskussionsfreudigen Inszenierungen aufwartet. „Aber die Potsdamer Winteroper im Schlosstheater im Neuen Palais sollte unbedingt fortgeführt werden. Für dieses sehr wichtige Projekt werde ich in den kommenden Tagen die ersten Gespräche mit Stadt- und Landespolitikern führen.“
Der designierte HOT-Intendant scheut sich nicht, den Politikern auch mal die Meinung unumwunden mitzuteilen. Wie erst unlängst dem Magdeburger Stadtrat. Zwar war der Ton etwas derb, doch wie man aus Magdeburgs Kulturkreisen vernahm, habe er gegen die Ablehnung der Aufstellung einer Skulptur von Tony Cragg auf dem Universitätsplatz in der Ratskulturpolitik mit Recht provinzielle Züge gesehen. Manche Politiker möchten sogar, dass er noch vor seinem Weggang nach Potsdam seinen Intendantenstuhl räumt.
Tobias Wellemeyer ist ein Intendant, der Herausforderungen liebt, gute Leute ans Theater holt, ein Mensch, der viel Optimismus ausstrahlt und ein Mutmacher ist.

Klaus Büstrin

http://www.pnn.de/Pubs/kultur/pageviewer.asp?TextID=16039

Die Welt ... schreibt

http://www.welt.de/welt_print/article2302309/Aufbau-Ost-mit-Poesie.html

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