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2009/2010


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premieren

Don Giovanni

Wolfgang Amadeus Mozart
Freitag, 25. September 2009, Opernhaus
Oper in zwei Akten
Libretto von Lorenzo da Ponte
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
In Kooperation mit der Opera de Oviedo/Spanien
Der rastlose Don Giovanni ist immer auf der Suche nach neuen Liebschaften. Als ihn der Komtur im Schlafzimmer seiner Tochter Donna Anna überrascht, tötet Giovanni ihn im Zweikampf. Anna, zwischen Schuldgefühlen und Faszination hin- und hergerissen, fordert ihren Verlobten Don Ottavio auf, ihren Vater zu rächen und den Eindringling zu töten. Doch Ottavio ist nicht der einzige, der Giovanni in dieser Nacht Leben und Liebe schwer macht: Giovannis ehemalige Geliebte Donna Elvira, der wegen seiner Braut Zerlina eifersüchtige Masetto sowie der Geist des ermordeten Komturs selbst konfrontieren ihn mit seiner Untreue. Giovanni will jedoch nicht nachgeben und fordert den Toten heraus …

Der überwältigende Erfolg der Prager Aufführung von »Le nozze di Figaro« im Dezember 1786 zog den Auftrag zum Dramma giocoso »Don Giovanni« nach sich, das am 29. Oktober 1787 im Prager Nationaltheater seine erfolgreiche Uraufführung erlebte. Für ihre zweite gemeinsame Arbeit griffen Mozart und Lorenzo da Ponte mit dem Don-Juan-Stoff auf eine zu ihrer Zeit äußerst populäre Titelfigur zurück. Dabei verbanden sie Witz und Groteske so unauflöslich mit Tragik und echtem Ausdruck, dass Don Giovanni zu einem Archetypus des modernen Menschen wird, der auf dem Recht besteht, seinen Lebensentwurf gegen alle moralischen Widerstände ausleben zu können.

Musikalische Leitung Rory Macdonald
Regie Alfred Kirchner
Bühne Alfred Kichner, Ulrich Schulz
Kostüme Maria-Elena Amos
Dramaturgie Ulrike Schröder

Orpheus in der Unterwelt

Jacques Offenbach
Samstag, 14. November 2009, Opernhaus
Operette in zwei Akten
Text von Hector Jonathan Crémieux und Ludovic Halévy
In deutscher Sprache
Orpheus und Eurydike, das vielleicht klassischste Liebespaar der Antike, hat sich nach Jahren des Ehealltags kräftig auseinandergelebt. Und so ist Orpheus heilfroh, als Gott Pluto in Gestalt des Schäfers Aristeus Interesse an seiner Frau bekundet und sie am Ende gar in die Unterwelt entführt. Jetzt könnte sich Orpheus eigentlich ungestört seinen diversen Geliebten widmen, wenn sich nicht die personifizierte »Öffentliche Meinung« einschalten würde: Um die gesellschaftliche Moral fürchtend, überredet sie den widerstrebenden Ehemann mit sanftem Druck, sich seine Gattin um jeden Preis zurückzuholen – und wenn er dabei Gottvater Jupiter höchstselbst um Hilfe bitten müsste! Also macht sich Orpheus missmutig auf zum Olymp, wo es allerdings noch viel sittenloser zugeht als auf der Erde …
Mit der Uraufführung von »Orpheus in der Unterwelt« wurde in Paris am 21. Oktober 1858 mit einem Paukenschlag die Operette geboren. Bis heute zählt das Werk zu den absoluten Höhepunkten des Genres, denn es beinhaltet nicht nur ein wahres Feuerwerk an spritzigen Musiknummern und urkomischen Dialogen, sondern stellt zugleich die griechische Mythologie gekonnt auf den Kopf, übt scharfe Kritik an Gesellschaft und Politik und suhlt sich genüsslich in den allzu menschlichen Schwächen.

Musikalische Leitung Michael Lloyd
Regie Uwe Hergenröder
Bühne/Kostüme Ulrich Schulz
Dramaturgie Michael Otto

Der Mann, der seine Frau

mit einem Hut verwechselte
Michael Nyman
Freitag, 15. Januar 2010, Schauspielhaus/Bühne
Kammeroper in zwei Teilen
Libretto von Oliver Sacks, Christopher Rawlence und Michael Morris
Deutsch von Bertram Dippel und Florian Kaplick

Ist es nur eine Sehschwäche? Von seinem Hausarzt wurde der renommierte Sänger und Musikprofessor Dr. P. zum Neurologen geschickt, nachdem sich in seinem Alltag die Merkwürdigkeiten häuften: Mal spricht er mit dem Armknauf seines Stuhls, mal fragt er eine Parkuhr nach dem Weg. Jetzt sitzt P. vor Dr. S., der ihn diverser Tests unterzieht:
Linien und geometrische Körper beschreibt P. tadellos, aber alltägliche Gegenstände ihrem Nutzen nach einzuordnen, misslingt ihm. Wozu eine Krawatte gut ist, weiß er nicht, ein Handschuh ist für ihn nicht mehr als ein Behälter. Wie kann er so den Alltag meistern? Ohne seine Frau, die ihm Sicherheit durch Rituale gibt, und ohne die Musik Robert Schumanns, mit deren Hilfe er Zusammenhänge erkennt, wäre er aufgeschmissen! Als er versucht, den Kopf seiner Frau anstatt eines Hutes aufzusetzen, ist die Gattin mit ihrem Latein am Ende – und Dr. S. kommt seiner Diagnose immer näher …

Hinter dem absurd-witzigen Titel verbirgt sich ein Bestseller des Neurologen Oliver Sacks aus dem Jahr 1985. Dieser faszinierte den britischen Komponisten Michael Nyman, weltbekannt durch seine Musiken zu Filmen Peter Greenaways und zu Jane Campions »Das Piano«, so sehr, dass er daraus eine gut einstündige Kammeroper machte, die weit mehr ist als eine nüchterne Darstellung der medizi-nischen »Seelenblindheit«.

Musikalische Leitung N. N.
Regie Holger Pototzki
Bühne Andreas Jander
Kostüme Alrune Sera
Dramaturgie Michael Otto

Carmen

Georges Bizet
Samstag, 23. Januar 2010, Opernhaus
Oper in vier Akten
Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy
nach der Novelle von Prosper Merimée
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Die Zigeunerin Carmen hat ihre eigenen Vorstellungen von der Liebe. Sie verliebt sich in den Sergeanten Don José und gewährt ihm eine Liebesnacht, weil er sie nach einer Schlägerei freilässt, anstatt sie ins Gefängnis zu bringen. José gibt daraufhin sein bisheriges Leben auf und schließt sich den Zigeunern an. Doch Carmens Freiheitsdrang lässt sich mit seiner Eifersucht nicht in Einklang bringen. Während sie sich dem Stierkämpfer Escamillo zuwendet, besteht José auf der Dauerhaftigkeit ihrer Liebe. Auch Micaela, die ihn liebt, kann ihn nicht von Carmen abbringen. Vor der Stierkampfarena fordert José Carmen ein letztes Mal heraus …

»Carmen« ist nicht nur Georges Bizets letzte Oper, sondern sein letztes Werk überhaupt. Den ungeheuren Erfolg der packenden Geschichte nach der Novelle von Prosper Merimée erlebte der Komponist selbst nicht mehr: Er verstarb 1875, kurz nachdem die Uraufführung nur gedämpfte Reaktionen hervorgerufen hatte. Die eigenwillige Titel heldin, die unbeirrbar ihren Lebens- und Liebeswillen auslebt, gilt seitdem als Inbegriff der Femme fatale – und als eine der faszinierendsten Opernfiguren überhaupt.

Musikalische Leitung Anu Tali
Regie Kristina Wuss
Bühne/Kostüme Lukas Noll
Dramaturgie Ulrike Schröder

Nacht der Ängste/Gianni Schicchi

La notte di un nevrastenico/Gianni Schicchi
Nino Rota/Giacomo Puccini
Samstag, 27. Februar 2010, Opernhaus
Zwei komische Opern
Libretti von Riccardo Bacchelli und Giovacchino Forzano
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Im Mittelpunkt des vergnüglichen Doppel-Opernabends steht ein Bett:
Im ersten Teil ist es ein Hotelbett, in dem sich ein Neurastheniker krampfhaft bemüht, zur Ruhe zu kommen, während gerade in der Stadt eine Messe stattfindet. Vorausdenkend hat der Ruhebedürftige die neben seinem Zimmer gelegenen Räumlichkeiten gleich mitgemietet. Dumm nur, dass der geschäftstüchtige Portier diese Zimmer heimlich vergibt, und der Neurastheniker eine »Nacht der Ängste« auszustehen hat! Im zweiten Teil ist unser Bett ein Sterbebett, darin liegt ein Toter und um ihn herum steht die heuchlerisch trauernde Verwandtschaft.
Spannend wird es, als es an die Testamentseröffnung geht. Mit Entsetzen müssen die »lieben« Verwandten feststellen, dass ihnen die Verteilung des Erbes nun so ganz und gar nicht passt. Aber vielleicht kann der gewiefte Gianni Schicchi helfen?!

Dass Nino Rota, Komponist der Filmmusik zu so berühmten Streifen wie »Der Pate«, »La dolce vita«, »La strada« oder »Der Tod auf dem Nil«, auch Opern wie die spritzige Komödie »La notte di un nevrastenico« (1960 in Mailand uraufgeführt) schrieb, ist nur Wenigen bekannt.
Als der italienische Opernkomponist schlechthin gilt – neben Verdi – dagegen Giacomo Puccini. Seine turbulente Erbschleicherkomödie »Gianni Schicchi« schrieb er 1918 eigentlich als Abschluss des »Trittico«, heute zählt sie – auch allein – zu den humoristischen Glanzpunkten des Operntheaters.

Musikalische Leitung Johannes Stert
Regie Aron Stiehl
Bühne/Kostüme Simon Lima Holdsworth
Dramaturgie Michael Otto

Orpheus

Georg Philipp Telemann
Samstag, 13. März 2010, Opernhaus
Oper in drei Akten
In Koproduktion mit der Opera Fuoco Paris und den 20. Magdeburger Telemann-Festtagen

Orasia, die Königin von Thrakien, liebt den Sänger Orpheus, doch der hat nur Augen für seine junge Frau Eurydice. Um Eurydice aus dem Weg zu räumen, verzaubert Orasia den Ort, an dem sie Eurydice erwartet:
Diese stirbt durch einen Schlangenbiss. Orasia glaubt sich am Ziel ihrer Wünsche, doch Orpheus bricht in die Unterwelt auf, um Eurydice zurückzuholen. Er bezwingt den Tod durch seinen Gesang und erhält die Erlaubnis, Eurydice wieder mit in die Menschenwelt zu nehmen. Aber er scheitert an der Bedingung: Er blickt Eurydice an und verliert sie ein zweites Mal. Am Eingang der Unterwelt wartet Orasia auf den Unglücklichen …
Georg Philipp Telemann weitet in seiner Version des bekanntesten Stoffes der Opernliteratur den Blick auf den antiken Mythos, den vor ihm Monteverdi und nach ihm Gluck und Offenbach vertonten. Dabei führt er nicht nur mit Orasia eine beeindruckende dämonische Frauenfigur ein, sondern erzählt die Geschichte bis zum Tod des Orpheus zu Ende.
Diese umfassende Darstellung korrespondiert mit der äußerst vielfältigen musikalischen Gestaltung des 1726 in Hamburg uraufgeführten Werks. Als Opernfachmann und Vertreter des so genannten »vermischten Geschmacks« verbindet Telemann das Beste aus italienischer, französischer und deutscher Musik zu einem faszinierenden Kaleidoskop – in drei Sprachen ein wahrhaft europäisches Musiktheatererlebnis.

Musikalische Leitung David Stern
Regie Jakob Peters-Messer
Bühne/Kostüme Markus Meyer
Dramaturgie Ulrike Schröder

West Side Story

Leonard Bernstein
Samstag, 10. April 2010, Opernhaus
Musical in zwei Akten
Nach einer Idee von Jerome Robbins
Buch von Arthur Laurents
Gesangstexte von Stephen Sondheim
Deutsch von Frank Thannhäuser und Nico Rabenald

»Romeo und Julia«, die schönste Liebesgeschichte der Welt, im New York der 1950er Jahre und inmitten eines Straßenkriegs zwischen zwei rivalisierenden Jugendbanden: Tony, Mitglied der amerikanischen »Jets«, und Maria, Schwester des Anführers der puertoricanischen »Sharks«, Bernardo, verlieben sich bei einer Tanzveranstaltung auf den ersten Blick unsterblich ineinander. Gegen alle Widerstände halten sie mit ganzer Kraft an ihrer Liebe fest, doch als Tonys bester Freund Riff von Bernardo erstochen wird und Tony Bernardo daraufhin im Affekt tötet, ist die Tragödie nicht mehr aufzuhalten …

So wie »My Fair Lady« das Meisterwerk des aus der Tradition der Operette stammenden Musicals ist, gilt »West Side Story« als Krönung der jazzorientierten Entwicklungslinie und als eines der größten Werke des amerikanischen Musiktheaters überhaupt. Inspiriert durch Shake speares Drama schufen die Autoren 1959 eine moderne Musicalversion, in der sie die tragische Liebesgeschichte eindringlich und in perfekter Einheit aus tänzerischen und musikalischen Mitteln erzählen.
Spätestens die 1961 gedrehte Filmversion machte die »West Side Story« weltberühmt und Songs wie »Somewhere«, »I Feel Pretty«, »Maria«, »I Like To Be In America« oder »Gee, Officer Krupke« zu Welthits.

Musikalische Leitung Johannes Stert
Regie N. N.
Dramaturgie Michael Otto

Der Untergang des Hauses Usher

Philip Glass
Samstag, 15. Mai 2010, Schauspielhaus/Studio
Kammeroper
Text von Arthur Yorinks nach der Novelle von Edgar Allan Poe
Deutsch von Saskia M. Wesnigk

William wird von seinem schwerkranken Jugendfreund Roderick Usher in dessen Haus eingeladen. Dort trifft er den Freund in äußerst depressiver Verfassung an – fürchtet dieser doch das Aussterben der alten Adelsfamilie der Ushers. Als Rodericks Zwillingsschwester Madeline plötzlich verstirbt, wird sie in der Familiengruft beigesetzt. Aber etwas erscheint dem Gast seltsam. Allmählich verstärkt sich in William ein schrecklicher Verdacht …

Philip Glass, von dem in Magdeburg 2005 »In der Strafkolonie« zu sehen war, gehört mit Steve Reich und Michael Nyman (»Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte«) zu den populärsten Vertretern der so genannten Minimal Music. Obwohl Poes berühmte Horrorgeschichte Dichter, Dramatiker und Komponisten seit mehr als einem Jahrhundert fasziniert, ist Glass’ Vertonung von 1988 erst die zweite nach Claude Debussy. Glass gelingt es, die Wahrnehmung seines Publikums mehr und mehr zu verunsichern: »Inzest, Homosexualität, Mord und Übernatürliches liegen in der Luft, aber – vielleicht existiert dies alles nur in den Köpfen der Zuschauer.«

Musikalische Leitung Rainer Roos
Regie Karen Stone
Bühne/Kostüme Christiane Hercher
Dramaturgie Ulrike Schröder

Evita

Andrew Lloyd Webber
DomplatzOpenAir
Freitag, 4. Juni 2010, Domplatz
Musical in zwei Akten
Liedtexte von Tim Rice - Deutsch von Michael Kunze

»Was für ein Zirkus!« – Mit giftigen Worten kommentiert Ché das feierliche Begräbnis der legendären argentinischen Präsidentengattin Eva Perón. Das Volk verehrt sie wie eine Heilige, doch der Revolutionär sieht das ganz anders! Kritisch kommentiert er die Biografie der größten gesellschaftlichen Aufsteigerin seit Aschenputtel von ihren ersten Schritten auf dem gesellschaftlichen Parkett als jugendliche Geliebte des Tangobarden Augustín Magaldi bis hin zur Ehe mit Argentiniens aufsteigendem Diktator Juan Perón. Gelingt es Ché, den wahren Menschen hinter der Ikone zu entlarven – oder ist die Legende
stärker?
Mit »Evita« schufen Andrew Lloyd Webber und Tim Rice 1978 das Modell für die europäischen Erfolgsmusicals der 1980er und 1990er Jahre. Bereits zwei Jahre zuvor stürmte die Single-Auskopplung »Don’t Cry For Me, Argentina« (»Wein nicht um mich, Argentinien«) die Charts und bereitete den Weg für einen der größten Musicalerfolge weltweit.
Bis heute spielte »Evita« in mehr als 28 Ländern in 14 Sprachen und wurde mit sieben Tonys, den begehrten Musical-Oscars, ausgezeichnet. 1996 eroberte das Musical die Kinos mit Madonna in der Titelrolle und Antonio Banderas als Zyniker Ché.

Musikalische Leitung Rainer Roos
Regie Matthias Davids
Bühne Knut Hetzer
Kostüme Judith Peter
Dramaturgie Michael Otto

opernhaus opernball