EDITHA, Editha & Edithas Geist ... 2009


Wer war ...


Erste Gemahlin Ottos des Großen

Editha war die erste Gemahlin König Ottos I. des Großen (912-973). Dieser war der zweite deutsche König aus dem sächsischen Geschlecht der Liudolfinger bzw. Ottonen

und seit 962 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.

Im Jahr 929 gab Otto seiner Frau Editha Magdeburg zur "Morgengabe" (Hochzeitsgeschenk).

Editha wurde nach ihrem Tod im Jahre 946 zunächst im Mauritiuskloster in Magdeburg beigesetzt, an dessen Stelle heute der Magdeburger Dom steht.

 


Otto I. (912-973) stiftete bereits 937 hier ein dem Hl. Mauritius geweihtes Benediktinerkloster. Die Klosterkirche bestimmte er selbst zu seiner und seiner Gemahlin Editha Grablege und liess sie ab 955 vergrössern und zu einer Kathedrale erheben. Doch erst 968 konnte Otto das neue Erzbistum Magdeburg gründen.



Aktuelle PM von OB und Stadt:


Kulturhistorisches Museum Magdeburg zeigt den Sarkophag der Königin Editha

Das Kulturhistorische Museum Magdeburg wird den kürzlich gefundenen Sarkophag der Königin Editha im Rahmen der Landesausstellung Sachsen-Anhalt "Aufbruch in die Gotik" vom 31. August bis zum 6. Dezember 2009 erstmals einer breiten Öffentlichkeit zeigen.

Die Wiederentdeckung des Editha-Grabes im Magdeburger Dom ist eine wissenschaftliche Sensation, denn das Grab der Königin Editha galt bisher als verschollen. Die englische Prinzessin, die im Jahr 929 König Otto I. heiratete, erhielt den Grenz- und Handelsort Magdeburg als Morgengabe. Der Ort an der Elbe entwickelte sich zum Lieblingsaufenthaltsort des königlichen Paares. In Magdeburg ranken sich bis heute zahlreiche Sagen um die Schönheit, Güte und Mildtätigkeit der englischen Prinzessin, die im Jahr 946 unerwartet im Alter von 36 Jahren starb. Sie wurde im Magdeburger Mauritiuskloster beigesetzt, an dessen Stelle sich heute der gotische Dom befindet.

Der etwa 70 cm lange Bleisarg mit der Inschrift "Die geborgenen Reste der Königin Edith sind in diesem Sarg" war bei Ausgrabungen des Landesamtes für Archäologie und Denkmalpflege Sachen-Anhalt und der Stiftung Dome und Schlösser Sachsen-Anhalt im Chorumgang des Magdeburger Doms gefunden worden. Dort steht das große Sandsteingrabmal für die Königin Editha aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts, das für die archäologischen Untersuchungen abgebaut und verschoben werden sollte. Im Zuge dieser Bemühungen war der Bleisarg mit den sterblichen Überresten im Inneren des Monuments gefunden worden. "Wir freuen uns über diese einmalige Wiederentdeckung der so eng mit Magdeburg verbundenen Königin", erklärt dazu Museumsdirektor Prof. Dr. Matthias Puhle.

Der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Magdeburg, Dr. Lutz Trümper zur öffentlichen Präsentation des Fundes: "Dass das Kulturhistorische Museum Magdeburg diesen Fund erstmals der breiten Öffentlichkeit zeigen kann, ist für uns eine ganz besondere Ehre. Ich danke dem Kultusminister Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz und dem Landesarchäologen Dr. Harald Meller für diese Gelegenheit."

Letzte Zweifel an der Zuschreibung der Gebeine, die dem Sarg zusammen mit den dort gefundenen Textilien entnommen wurden, sollen die Untersuchungen der nächsten Monate ausräumen. Dazu erklärt der Projektleiter der Landesausstellung, Dr. Claus-Peter Hasse: "Die Inschrift auf dem Sargdeckel sagt eindeutig, dass sich die geborgenen Reste der Königin Edithas in diesem Sarkophag befinden. Natürlich werden erst die wissenschaftlichen Untersuchungen letzte Gewissheit bringen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass das, was draufsteht, auch drin ist, halte ich für sehr hoch."

Das Kulturhistorische Museum Magdeburg zeigt in der Zeit vom 31. August bis zum 6. Dezember die Landesausstellung Sachsen-Anhalt "Aufbruch in die Gotik. Der Magdeburger Dom und die späte Stauferzeit" aus Anlass des 800. Domjubiläums. In dieser ersten Epochenausstellung Deutschlands, die das 13. Jahrhundert in den Blick nimmt, werden auch die Ergebnisse und weitere ausgewählte Funde der langjährigen Forschungsgrabungen im Magdeburger Dom gezeigt.

 

Aufbruch in die Gotik

Der Magdeburger Dom und die späte Stauferzeit - Landesausstellung Sachsen-Anhalt 2009

31. August bis 6. Dezember 2009,

täglich 10 – 18 Uhr 

Kulturhistorisches Museum Magdeburg

Otto-von-Guericke-Straße 68-73,

39104 Magdeburg (Tel.: 0391/53548-0)
www.gotik2009.de



Gute Reaktion der MMKT:


Königin Editha für alle - Neu: ab 15. Februar sonntags Sonderführungen

Aus aktuellem Anlass bietet die Magdeburg Marketing Kongress und Tourismus GmbH (MMKT) ab 15. Februar 2009 unter dem Motto „Königin Editha für alle“ Sonderführungen im Kostüm an.
Bis Ende März startet dann immer
sonntags um 15:00 Uhr eine MMKT-Stadtführerin als Editha in königlichem Gewand gekleidet zu einer rund einstündigen Sonderführung rund um den Magdeburger Dom. Treffpunkt ist jeweils vor dem Domeingang (Nordseite). Der Rundgang kostet 3,00 Euro pro Person. Die Bezahlung erfolgt direkt vor Ort bei der Stadtführerin. Eine Voranmeldung in der Tourist-Information ist nicht erforderlich.
Nach der Begrüßung und einer kurzen Vorstellung der ersten Gemahlin Ottos des Großen begleitet „Editha“ ihre Gäste unter anderem zum Kulturhistorischen Museum. Dort steht im Kaiser-Otto-Saal – neben dem Original des Magdeburger Reiters – das monumentale Wandgemälde mit Bildern aus dem Leben Ottos des Großen von Arthur Kampf im Mittelpunkt. Eine Szene zeigt Otto I. als jungen Mann mit seiner ersten Gemahlin Editha auf den Befestigungsanlagen Magdeburgs. Über die Danzstraße geht es anschließend zum 40. Denkmal der Initiative „FrauenOrte – Frauengeschichten in Sachsen-Anhalt“ an der Bastion Cleve. Zur Erinnerung an die Ehefrauen ottonischer Kaiser wurde das Denkmal im September 2007 der Öffentlichkeit übergeben. Durch den Remtergang führt Editha ihre Gäste dann zurück zum Dom, dessen 800-jähriges Jubiläum in diesem Jahr in Magdeburg gefeiert wird.
Hintergrund: Archäologische Untersuchungen im Magdeburger Dom förderten vor kurzem einen Bleisarg zutage, der laut Inschrift die umgebetteten sterblichen Überreste der 946 verstorbenen Königin Editha enthält. Ob es sich dabei wirklich um die Gebeine Edithas handelt, wird derzeit wissenschaftlich untersucht.

Weitere Informationen unter www.magdeburg-tourist.de oder in der
Tourist-Information Magdeburg
Ernst-Reuter-Allee 12, 39104 Magdeburg

(Tel.: 03 91 – 83 80 403)
E-Mail:
info@magdeburg-tourist.de
Gruppenbuchungen sind auf Anfrage unter der Telefonnummer 03 91 – 83 80 408 möglich.

 


Aktuelles aus dem Stadtrat:

Text aus der Magdeburger Volksstimme

Hier gibt es jetzt die Seite www.volksstimme.de/editha (Sonderthema)


Stadtrat hofft, dass die Erregung um die Editha- "Entführung" positive Effekte für die Magdeburger Museumslandschaft bringt

Eine Vision : Das Mittelalter als Dauergast im alten Bankhaus

Von Katja Tessnow

Dass in der Editha-Ausgrabungsstätte im Dom womöglich weitere sensationelle Stücke lagern ( Titelseite ), war dem Stadtrat noch unbekannt, als er am Donnerstag die " Affäre Editha " debattierte. Doch der Umstand allein hätte sicher zur Freude gereicht. Die Räte diskutierten überwiegend vorwärtsgewandt und optimistisch in der Hoffnung auf Edithas Schubkraft für die Ausstellung der reichen Stadtgeschichte.
Altstadt. In einem Punkt waren sich alle Fraktionen und der Oberbürgermeister einig : Wirklich kritisch an den Vorgängen um die Ausgrabung des Editha-Sarges ist allein dessen heimlicher Abtransport ins Hallenser Landesinstitut und das wochenlange Verschweigen des Sensationsfundes. Was die Hallenser Experten jetzt zur wissenschaftlichen Aufarbeitung des Fundes und zu seiner Sicherung unternähmen, sei " bemerkenswert und nur zu unterstützen ", sagte OB Lutz Trümper ( SPD ). Jetzt, da klar ist, dass Sarg und Überreste nach Magdeburg zurückkehren und sich der Landesarchäologe mehrfach bei den Magdeburgern für die heimliche " Entführung " Edithas entschuldigt hat, betrachteten Verwaltung und Rat die Angelegenheit im Speziellen als beigelegt, nicht jedoch das schier historische Ringen zwischen Halle und Magdeburg um die Ansiedlung geistig-kultureller Kompetenz.

Für die Liberalen, die die aktuelle Debatte zum Thema beantragt hatten, beklagte Fraktionschef Kurt Schmidt " ein seit Jahren verfolgtes Prinzip " : " Schon in den 1960 er Jahren durfte die erste und älteste Kunstgewerbeschule Deutschlands in der Brandenburger Straße nicht in Magdeburg bleiben. Inzwischen haben wir die Lehrerausbildung und das Institut für Musik verloren. " Schmidt verwies auf den Nachkriegsvorteil der unzerstörten Stadt Halle und das " sicherlich nicht hilfreiche Siegel der Stadt des Schwermaschinenbaus " für Magdeburg : " Wer vermutet dahinter schon eine Geistes- und Kunstmetropole ?" Die bemerkenswerte Entwicklung der hiesigen Kulturlandschaft werde von der Landesregierung zu wenig wahrgenommen. Schmidt zweifelte die Aussage des Kultusministers (" Ein Mittelalterzentrum in Halle ist eine Ente hoch drei. "; Volksstimme v. 11. Februar ) an : " Seltsamerweise sehen das einige Hallenser völlig anders. " Sehr wohl seien in Halle Bestrebungen zum Ausbau eines Mittelaltermuseums im Gange, während ein Magdeburger Förderantrag zur Finanzierung mittelalterlicher Ausstellungskompetenz ( Personalkosten in Höhe von 160 000 Euro ) vom Kultusministerium abgelehnt worden sei. Schmidt forderte energisch, dass Magdeburg sich in Sachen Mittelalterkompetenz nicht billig abspeisen lasse und motivierte den Rat, falsche Bescheidenheit aufzugeben : " Think big !"
Die Idee der Einrichtung eines Mittelaltermuseums in der leerstehenden, alten Staatsbank in Domnachbarschaft trifft bei Schmidt und anderen Fraktionen auf viel Gegenliebe. Nicht so bei OB Trümper : " Bei unseren Bestrebungen zum Aufbau eines Zentrums für Mittelalterausstellungen geht es nicht um ein neues Museum, sondern um Personalkompetenz und einen Anbau am Museum. Mehr können wir uns nicht leisten. " Rosemarie Hein ( Linke ), Eberhard Seifert ( CDU ) und Klaus Kutschmann ( Bund für Magdeburg ) warfen sich dagegen für die Vision eines eigenständigen Mittelaltermuseums, gefüllt mit Magdeburger Schätzen, in die Bresche, das natürlich nur mit Landesunterstützung erstehen könnte. Hein zitierte eine weitere Idee : " Ein Mittelaltermuseum im Kloster unterzubringen und die dortige Kunstsammlung in die alte Staatsbank umzusiedeln, klingt auch gar nicht schlecht. "

Alfred Westphal ( Grüne ) lobte, dass Magdeburg sich durch die Anstrengungen des Museumsdirektors Matthias Puhle und seines Teams neues, überregionales Ansehen als geschichtsträchtige und geschichtspf egende Metropole des Mittelalters erworben habe : " Wir müssen aufpassen, dass uns das Thema nicht weggenommen wird. " Dem pf ichtete Mirko Stage ( future !) bei und mahnte : " Nicht jammern, sondern an unserem Image arbeiten. Mir scheint, der Umgang der Landesregierung mit der Landeshauptstadt hat auch damit zu tun, dass wir es noch nicht richtig gefunden haben. "

Otto, Editha und Matthias ( Puhle ) sei Dank : Die historische Bedeutung ihrer Stadt ist den meisten Magdeburgern heute wohl bewusst. Die Welle der Empörung über die Editha- " Entführung " ist ein Zeugnis davon.


Stand: 28. Februar 2009

Editha-Seite vom Februar 2009