Sabine Bergk verbindet in ihrer ersten Regiearbeit für das theater magdeburg Gesang und Tanz zu einer musikalisch-szenischen Improvisation. Sie spaltet in ihrer Inszenierung das lyrische Ich in zwei Personen, die einander beobachten, berühren, umspielen. Die Sängerin Undine Dreißig leiht diesem Ich ihre Stimme, der Tänzer Alfredo Mena seinen Körper. Die Zuschauer erwartet ein konzentrierter Abend mit sparsamen Gesten – und umso intensiverem musikalisch-szenischen Erleben. FRANZ SCHUBERTs Liederzyklus „Winterreise“ hat schon viele Choreografen und Regisseure zu Dramatisierungen angeregt.

1827 – in seinem letzten Lebensjahr – beschäftigte sich Schubert intensiv mit WILHELM MÜLLERs Gedichtsammlung, die vom Ende einer Liebe und der düsteren Wanderschaft des Enttäuschten erzählt. Für die Zeitgenossen waren die Vertonungen von ungeheurer Härte und Eindrücklichkeit. Schubert selbst sprach von einem „Zyklus schauriger Lieder“, deren Komposition ihn mehr angegriffen habe, als das je bei anderen Liedern der Fall gewesen sei.