Wilhelm Müller (1794-1827)

 

* 7.10.1794 in Dessau; gest. am 1.10.1827 in Dessau. Müller war das einzige überlebende von sechs Kindern einer Dessauer Handwerkersfamilie. Nach dem Schul- besuch in Dessau widmete er sich ab 1812 in Berlin philosophischen und historischen Studien. Im Februar 1813 trat er als Freiwilliger in das preußische Heer ein und nahm an den Schlachten gegen Napoleon bei Lützen, Bautzen, Hanau und Kulm teil.
Nach Aufenthalten in Prag und Brüssel kehrte er 1814 nach Dessau zurück und nahm 1815 seine Studien wieder auf, die er 1817 in Berlin abschloß.
Er besuchte wissenschaftliche und Künstlerkreise und verkehrte u.a. mit Arnim, Brentano, Fouqué und Tieck. Im Anschluß an das Studium trat er für die Berliner Akademie der Wissenschaften mit dem preußischen Kammerherrn Baron Sack eine Ägyptenreise an, die aber wegen der Pest in Konstantinopel zunächst nach Italien führte.

1819 kehrte er von dort zurück und ging als Gymnasiallehrer für Latein und Griechisch nach Dessau. Bald darauf wurde er vom regierenden Herzog zum Bibliothekar der Hofbibliothek, 1824 zum Hofrat ernannt.
Kurz nach einer Reise durch Südwestdeutschland

starb er 1827 an einem Herzschlag.

W. M.'s Gedichte wurden während des 19. Jahrhun- dert's oft vertont und nahmen durch ihre  Bekanntheit zum Teil Volksliedcharakter an, z.B. »Der Lindenbaum«, »Das Wandern ist des Müllers Lust«