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Zusatzvorstellung: Orpheus und Eurydike CHRISTOPH WILLIBALD GLUCK
Orpheus und Eurydike
Zusatzvorstellung: Ostersonnabend, 15. 4., 19.30 Uhr
Einführung: 19 Uhr
Am Grab seiner jungen Frau Eurydike beklagt der Sänger Orpheus ihren Tod und fordert die Geliebte von den Göttern zurück. Diese senden Amor mit der frohen Botschaft, dass seine Treue sie gerührt habe und Orpheus in die Unterwelt hinabsteigen und Eurydike zurückholen könne – vorausgesetzt, er blicke sie dabei nicht an. Orpheus übersteht alle Gefahren der Unterwelt durch die Kraft seiner Musik, aber als er Eurydike in die Oberwelt zurückführt, versteht sie nicht, warum er sie dabei nicht ansieht…
Der Orpheus-Mythos ist einer der beliebtesten Opernstoffe überhaupt – er lag schon der ersten Oper aus dem Jahre 1600 zu Grunde. Deshalb verwundert es nicht, dass der große Opernreformer Gluck 1762 für die erste Oper, mit der er sich aus den althergebrachten starren Formen der Opera seria befreite, diesen Stoff um die Macht der Liebe und der Musik wählte: »Ich setze mir vor, alle Missbräuche zu vermeiden, die in die italienische Oper durch die falsch angebrachte Eitelkeit der Sänger und die allzu große Nachgiebigkeit der Komponisten eingedrungen sind und die das schönste und prächtigste Schauspiel zur Lächerlichkeit herabgewürdigt haben«, leitete sein Partner, der Librettist Calzabigi, diese wohl grundlegendste Reform in der Geschichte der Oper ein. Frei von strengen höfischen Formeln und handlungshemmenden Balletten kann sich das musikalisch-szenische Geschehen nun ganz auf die großartige Liebesgeschichte, die Ängste und die Hoffnungen der beiden Protagonisten konzentrieren.
Musikalische Leitung Alexander Steinitz Regie Andreas Kriegenburg Bühne Harald Thor Kostüme Andrea Schraad
Klassiker im Schauspielhaus Goethe am Ostersonntag, 16. 4., 19.39 Uhr,
Planspiel der Liebe
Karl Georg Kayser inszenierte »Die Wahlverwandtschaften« nach dem gleichnamigen Roman von Johann Wolfgang von Goethe.
Eduard (gespielt von Bernd-Michael Baier) und Charlotte (Katrin Wunderlich) sind spät und glücklich verheiratet. Ihr Leben auf einem abgeschiedenen Landgut verläuft nach Plan. Als jedoch Eduards Freund Otto (Thomas Fritz Jung) und Charlottes Nichte Ottilie (Anna Hertz) den Sommer bei dem Ehepaar verbringen, entstehen rasch emotionale Verwicklungen. Aufkeimende Liebe erschafft zwei Wahlpaare, denen die Ehe Charlottes und Eduards bald im Wege steht. Was als ein kühles Experiment begonnen hat, zwingt alle in einen verzehrenden Kampf gegen Liebesbegehren und aufbrechende Leidenschaft. Gefühl und Verstand geraten aus den Fugen...
In seinem Alterswerk "Die Wahlverwandtschaften", das aus der Arbeit an der Fortsetzung des "Wilhelm Meister" hervorgegangen war, gestaltete Goethe den tragischen Konflikt zwischen Naturmacht und moralischer Ordnung.
Der Roman stellt ein zeitloses Experiment mit dem menschlichen Leidenschaften und der Liebe dar. Können wir Menschen unsere Zukunft planen (oder hätte die Katastrophe von den Protagonisten in freier Selbstbestimmung verhindert werden können), oder unterliegen die Menschen dem Zwang des Naturgesetzes und somit Mächten, die nicht steuerbar sind?
Ausstatter Michael Heinrich hat für diese Inszenierung ein assoziationsreiches Bühnenbild zwischen Garten und Landschaftsplan gebaut, in dem die Figuren des menschlichen Experimentes – Katrin Wunderlich und Bernd-Michael Baier sowie Anna Hertz und Thomas Fritz Jung in den Hauptrollen – agieren.
Jazz in der Kammer Lyrisches zum Ostermontag
»Song« heißt das Programm der holländischen Band »Special Delivery«, die am Ostermontag, 17. April, 21 Uhr, in der Reihe »Jazz in der Kammer« im Schauspielhaus zu Gast ist. Es spielen Ed Baatsen (Piano), Henk de Ligt (Bass), Nils van Haften (Saxophon, Bassklarinette), Wim Kegel (Drums) und Alan Belk (Stimme/Tenor).
Walt Whitmans »Song of Myself«, eines der bedeutendsten englischen lyrischen Werke aus dem späten 19. Jahrhunderts, liegt dem neuen Programm der holländischen Band »Special Delivery« zugrunde. Komponist Henk de Ligt verwendete Kompositionstechniken aus dem 20. Jahrhundert, wie zum Beispiel die Zwölftontechnik sowie Einflüsse von Minimal Music, kombiniert mit Jazz. Eine wichtige Rolle spielt außerdem die Improvisation, die mit der Komposition verschmilzt.
„Komponisten, die eine solche Hochspannung aufs Papier setzen können, sind eine Seltenheit.“ (Algemeen Dagblad)
Wieder im Spielplan: Macbeth Nächste Vorstellungen am Mittwoch, 19. 4., und Donnerstag, 20. 4., jeweils 19.30 Uhr im Schauspielhaus
Das Stück ist ein wüster Alptraum, eine tour de force ins Herz der Finsternis. Der starke Krieger Macbeth hat für seinen König eine Schlacht gewonnen. Doch dunkle Wünsche und seine Lady treiben ihn weiter an: Er muss noch mächtiger werden. Er soll selbst König sein. Das ist sein Schicksal, glaubt er. Um dies zu erreichen, bedarf es nur einer Tat. Macbeth will nicht versagen vor sich und seiner Frau; zugleich kämpft er gegen das Böse in sich. Doch dann ermordet er in finsterster Nacht seinen König. Damit ist ein Bann gebrochen, es gibt kein Halten mehr: Immer tiefer versinkt Macbeth in einem Strudel von Gewalt, Angst und Mord. Shakespeares letzte große Tragödie ist ein düsteres Nachtstück, es erzählt von einer apokalyptischen Welt, die aus dem Lot geraten ist. Die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Illusion, Tag und Nacht, gut und böse, zwischen gestern, heute und morgen lösen sich auf. Die Figuren erscheinen wie gefangen in ihrem eigenen Alptraum, unfähig der blutigen Mechanik des Mordens zu entkommen, als hätten sie jede Orientierung in Raum und Zeit verloren.
Mit Thomas Lawinky in der Titelrolle
Regie Sebastian Hartmann
nachtcafé radiofoyer zur Fußball-WM Tabu-Thema auf dem Rasen
Als Einstimmung auf die bevorstehende Fußball WM präsentiert das Schauspielhaus in Zusammenarbeit mit Deutschlandradio Kultur in seinem nachtcafé radiofoyer am Freitag, 21. April, 22.00 Uhr, das rasante Hörspiel »Gaffer/ Seitenwechsel« von Chris Chibnall. Darin geht es um eines der größten Tabu-Themen im Fußball überhaupt: Homosexualität.
Als Trainer des Fußballvereins Northbridge Town hat George genau 100 Tage Zeit, um seine Truppe aus der finanziellen Schieflage zu retten. Im Kampf um den Aufstieg lässt er seinen Männern keine Schwäche durchgehen. Und er baut ein Nachwuchstalent auf, mit dem noch niemand rechnet. Im Pokalspiel gegen den übermächtigen FC Liverpool kriegt der 17-jährige Darren seine große Chance. Und bringt das Ausgleichstor! Am Tag danach löst ein Foto in der Zeitung einen Skandal aus.
»Hier geht es um eins der größten Tabu-Themen im Fußball: Homosexualität. Eine dicht und witzig geschriebene Tour de Force, die das heikle Thema ankickt, rasant und mit gutem Blick fürs Detail. Die britischen Kritiker sagen ,Gaffer!‘ ein langes Leben voraus, denn es besteht viel Diskussionsbedarf in einem Sport, bei dem sich erwachsene Männer so oft küssen wie bei keinem anderen.« (Theater heute)
Chris Chibnall, Jahrgang 1973, lebt in London. Er schreibt seit den 1990er Jahren für Theater und TV. Seine Stücke »Gaffer« (2004 in London uraufgeführt) und »Kiss Me Like You Mean It« (2001) wurden auch in Deutschland und Frankreich gezeigt.
Chris Chibnall »Gaffer/Seitenwechsel« Voraufführung
Deutsch von Peter Torberg | Hörspielregie Christine Nagel | Mit Axel Prahl u. a.
Deutschlandradio Kultur 2006
Für Besucher der Abendvorstellung VOR SONNENAUFGANG ist der Eintritt zum nachtcafé frei.
nachtcafé angelesen: Kristof Magnusson Wilde Geschichte am Polarkreis
Kristof Magnusson, der Autor der Erfolgskomödie »Männerhort«, ist zu Gast beim nachtcafé angelesen am Sonnabend, 22. April, 22 Uhr, im schauspielhaus. Er liest aus seinem Roman »Zuhause«.
»Man muss mit Taubheit geschlagen sein, um nicht schon bei den ersten Dialogen zu ahnen, dass hier einer schreibt, der es mit einem Woody Allen oder Billy Wilder aufnehmen kann«, schreibt die Frankfurter Allgemeine über Kristof Magnussons Erfolgskomödie »Männerhort«. Nun hat der Autor »von bis zur Unverschämtheit gepfefferten, schwarzhumorigen Dialogen« seinen ebenfalls von der Kritik durchweg gelobten Debütroman »Zuhause« vorgelegt.
Auf Weihnachten in Reykjavik hat sich Lárus Ludvigson dieses Jahr richtig gefreut. Doch was als alljährliche Reise in den Norden beginnt, entpuppt sich als Familiengeschichte, die ihn mit seiner isländischen Herkunft auf eine Weise konfrontiert, die er sich nie hätte träumen lassen. Mit großer Leichtigkeit, subtilem Humor und hinreißenden Dialogen erzählt Magnusson eine wilde Geschichte aus dem Großstadtleben am Polarkreis. Fast eine Familiensaga, spannend wie ein Krimi und nebenbei das Portrait einer Generation um die 30, die ihr »Zuhause« erst noch finden muss.
Für Besucher der Abendvorstellung »Vor Sonnenaufgang« ist der Eintritt zum nachtcafé frei.
»Es ist der Ton, es sind die Dialoge, die den Charme des Buches ausmachen, einen Charme, der von Witz und Schlagfertigkeit lebt, aber auch von einer ganz unsentimentalen, unterschwelligen Zärtlichkeit, die das Treiben jener Twenty-Somethings überglänzt, die hier im Fluß des Lebens schwimmen lernen.«
Tilman Krause, Die Welt
Alles zum Nachlesen Hier können Sie unseren kompletten Spielplan nachlesen, Karten bestellen und online kaufen, Schauspieler anschauen, Kontakt zu uns aufnehmen und vieles mehr. Schauen Sie doch mal rein!
Theater Magdeburg
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