Komponistenklasse

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Komponistenklasse

Komponistenklasse

Die Komponistenklasse des Konservatoriums Georg Philipp Telemann Magdeburg besteht seit 1976 unter wechselnder Leitung - Klaus-Dieter Kopf, Stojan Stojantschew, Dieter Nathow (†).
Seit 2002 steht die Komponistenklasse unter der Leitung von Bernhard Schneyer. Im Mittelpunkt der Arbeit steht weniger eine spätere Berufstätigkeit als Komponist, sondern der freudige aktive Umgang mit musikalischem Material. Am Beispiel historischer Kompositionsstile (Gregorianik, Perotin, Desprez, Schütz, Bach, Beethoven, Schumann, Reger) werden kompositorisch-handwerkliche Fähigkeiten erlernt. Eine genauere Beachtung finden dann Kompositionen des 20./21. Jahrhunderts (Schönberg, Webern, Cage, Nono, Ligeti, Lachenmann...). Dieser Prozess geht weit über das Komponieren von Studien in „fremden“ Stilen hinaus. Bei manchen Schülern wird dabei eigenes Komponieren ausgelöst. Dieses steht dann neben dem weiteren kontinuierlichen Erarbeiten musikalischer Sprachen aus vergangenen Zeiten im Mittelpunkt des Unterrichts. In jüngerer Zeit verstärkt sich immer mehr die inhaltliche und organisatorische Zusammenarbeit mit der Komponistenklasse Halle/Dresden, was sich in gemeinsamen Ferienkursen und Konzerten widerspiegelt. Die sehr vielfältigen Anregungen, die unter den Schülern verschiedener Schulen automatisch stattfinden, bereichern den Unterricht erheblich und eröffnen neue Horizonte. Die jungen Komponisten beteiligen sich auch an Wettbewerben für Komponisten wie in Weikersheim, der Werkstatt in Michaelstein und Woitschach, dem Wettbewerb "Schüler komponieren Klaviermusik", der Orchesterwerkstatt in Halberstadt, dem Stieber-Preis des Landesverbandes Sachsen-Anhalt Deutscher Komponisten e.V., dem Jugend-Kompositions-Wettbewerb des Deutschen Tonkünstlerverbandes, Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. usw. Eine besondere Bedeutung hat für die Kompositionsschüler die Beteiligung an der Kammermusikwerkstatt in Dessau, die jährlich vom Landesmusikrat ausgerichtet wird. Dort werden die eigenen Kompositionen gemeinsam mit professionellen, hoch motivierten Musikern (Ensemble Sinfonietta Dresden) erarbeitet. Zu erleben, wie die Umsetzung und Interpretation mit der eigenen kompositorischen Vorstellungswelt übereinstimmt, ist für angehende Komponisten eine ganz wesentliche Erfahrung.

 

KOMPONISTENKLASSE
Junge Leute zum Schaffen neuer musikalischer Werke anzuhalten, diesem vornehmen Anliegen geht die Magdeburger Musikschule schon seit 1976 nach. Erfreulich ist: das Interesse junger Leute für diesen Bereich hat zwischenzeitlich keineswegs nachgelassen. Vielmehr ist das Interesse am Erfinden und Aufschreiben musikalischer Gedanken und die Freude an deren kompositorischer Verarbeitung gewachsen. Der Kompositionsunterricht will Kinder, Jugendliche und Erwachsene in die Geheimnisse der Musik einführen, ihnen deren Gesetze nahe bringen. Die angehenden Komponistinnen und Komponisten sollen Freude beim musikalischen Schaffen haben. Begabte Schüler sollen auch das Rüstzeug für ein Studium der Komposition an einer Musikhochschule erwerben. Letzteres ist in einigen Fällen gelungen, eine ganze Reihe von Absolventen der Komponistenklasse studier(t)en an Hochschulen für Musik. Schreiben die jungen Komponisten für die Schublade? - Keineswegs. Es gab und gibt immer wieder öffentliche Konzerte mit den Werken der jungen Künstler. So beispielweise traditionell zum Internationalen Kindertag, auch gemeinsam mit der Komponistenklasse der Musikschule Halle, also nicht nur in der Telemann- sondern auch dort in der Händelstadt. In jüngerer Zeit konnte Dieter Nathow die Aufführung der Werke komponierender Schüler ausweiten: Es fanden - neben Aufführungen in Magdeburg - Konzerte in Halberstadt, Oschersleben, Halle, Schwedt, Lübeck und Hagen statt. Jährlich gibt es die Werkstatt in Dessau für Kammermusik und die Werkstatt mit dem Orchester des Theaters des Nordharzer Städtebundes in Halberstadt, wo die jungen Komponisten auch Orchesterwerke vorstellen dürfen. Die Schüler der Kompositionsklasse lernen in der Regel Klavier, werden zunächst tonal ausgebildet, in die Harmonielehre eingeführt, werden - darauf liegt ein Schwergewicht - auf die Melodiebildung gelenkt, auf Harmonien der Moderne konzentriert. Fortgeschrittene erhalten in Vorbereitung auf ein eventuelles Musikstudium auch Unterricht in Gehör­bildung und Musiktheorie. Die erklärte Absicht der beiden Lehrer: „Den persönlichen Stil der Schüler ausbilden, ausprägen, erhalten.“ Außerdem sagt Dieter Nathow: „Die Kompositionsschüler sollen durch Improvisation das musikalische Material erforschen und erweitern.“ Bernhard Schneyer sieht den Sinn des Kompositionsunterrichts darin, „die Schüler durch genaues Kennenlernen der alten und neuen Musik sowie durch ständige Konfrontation damit zu befähigen, frei von Tradition und Klischees eigene Musik zu formulieren.“

 

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