Der Dom
- AKTIONEN ...
Die jahrhundertealte
Orgeltradition des Magdeburger Domes kann, soll und muss zum Gewinn aller mit
dem Bau eines hochwertigen Instruments als große Hauptorgel des Domes und einer
adäquaten Orgel im Dom-Remter wiederbelebt werden. Ein täglich nutzbares
Instrument, das dem riesigen Innenraum des Magdeburger Domes gerecht wird, kann
nur eine große Orgel mit etwa 80 Registern sein. Werden Sie Spender oder
Stifter des Orgelbaus im Dom. Siehe auch den Text unten !
Wenden Sie sich an:
Verein Neue Domorgeln
e.V. Helge Scholz, Vorsitzender Am Dom 1, 39104 Magdeburg tel:
0391 - 6 31 42 72 Konto 1 333
330 bei der Volksbank Magdeburg - BLZ 810 932 74
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Orgeln
besaßen bereits der romanische Kaiserdom Ottos I. und der gotische Neubau,
letzterer sogar zwei, deren große im Westwerk mit Fäusten geschlagen und mittels
12 Bälgetretern zum Klingen gebracht wurde. Die kleine Domorgel für den Hohen
Chor stand auf dem Lettner. 1604/05 baute Heinrich Compenius aus Halle seine
berühmteste Orgel im Dom (2 Manuale und Pedal, 42 Register), von deren
prachtvollen Barockprospekt mit musizierenden Engeln, Trommeln und Vogelgesang
heute noch der hölzerne Hahn erhalten blieb, der bei der Verlesung der
Passionsgeschichte und am Michaelistag krähte. 1856-61 errichteten Reubke &
Sohn, Hausneindorf, einen romantisch pneumatischen Neubau (5 Manuale und Pedal,
87 Register, 1906 von Ernst Röver auf 100 Register erweitert) im neugotischen
Prospekt mit dem klingenden Gegenstück einer kleinen Chororgel auf dem
Bischofsgang, die beide ein Opfer des Krieges wurden. 1949 errichtete Alexander
Schuke aus Potsdam für den als Winterkirche hergerichteten Remter eine heute
bereits denkmalgeschützte Orgel (3 Manuale und Pedal, 28 Register, Schleifladen
und mechanische Traktur) nach dem Ideal der durch den Krieg unterbrochenen
Orgelbewegung. Der große Plan von LKMD Gerhard Bremsteller für den Dom mit einer
Hauptorgel (5 Manuale und Pedal mit 96 Registern) und einer Gegenorgel (2
Manuale und Pedal mit 23 Registern) konnte nach dem Krieg von der Gemeinde nicht
mehr finanziert werden. Die heutige erweiterte Chororgel im Nordquerschiff wurde
1968/69 von Alexander Schuke als Kompromiß für die fehlende große Orgel im
Westwerk errichtet (3 Manuale und Pedal, 37 Register, Schleifladen und
mechanische Traktur).
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Als Barry Jordan 1994 Domorganist wurde und die Orgelmusik am Dom
wieder etwas mehr ins Mittelfeld rückte, schien es absolut zweifellos, daß eine
neue Orgel auf der Westempore nicht nur wünschenswert, sondern absolut notwendig
ist. Schließlich ist der Dom nicht nur eine Kirche für eine kleine aber
lebendige Gemeinde, sondern auch die größte Tourismusattraktion der Stadt und
ein wichtiges Kulturzentrum. Es wurde bald klar, daß die kleine und arme
Gemeinde bei den finanziellen Dimensionen des Neubau-Projektes völlig
überfordert sein würde. Aus diesen Gründen gründeten einige Verbündete zum Zweck des
Neubaus unter dem Namen "Aktion neue Domorgeln Magdeburg" einen eingetragenen
Verein. Nach einigen bürokratischen Hürden haben ist es uns 1998 schließlich
gelungen, die Steuerbegünstigung zu erlangen und die Arbeit richtig aufzunehmen.
Das Vereinslogo zeigt die Domtürme und einen stilisierten Hahn, der die
Tradition großer Orgeln seit Compenius symbolisiert.
Der Plural "Domorgeln" wurde bewusst gewählt, weil es ausser Frage
zu stehen schien, daß auch der Remter eines neuen Instrumentes würdig ist. Auch
eine neue Chororgel für den Dom müsste eines Tages im Angriff genommn
werden.
Der Plan sieht eine große sinfonische Orgel für den Dom vor. Das
Instrument soll dennoch nicht ausschliesslich dem französischen Stil
verpflichtet sein, sondern für Einflüsse aus anderen romantischen
Orgelbautraditionen offen sein. Für den Remter ist eine kleinere Orgel (ca. 22
Register) in echter Tradition des 18. Jahrhunderts (welcher Stil, muß noch
festgelegt werden) vorgesehen, da der Remter eine Akustik besitzt, die sich gut
für Barockmusik eignet. Diese beiden Orgeln würden sich nicht nur miteinander
ergänzen, sie würden auch die Orgellandschaft Magdeburgs ungemein bereichern.
Magdeburg nennt heutzutage fast keine wirklich gute Orgel ihr eigen, aber einst
war Magdeburg nach Hamburg die Stadt mit den meisten Orgeln Arp Schnitgers.
Dank großzügiger Unterstützung aus der öffentlichen Hand, vor
allem die Übernahme der Hälfte der vorgesehenen Gesamtsumme von damals 3,8
Millionen DM durch das Europäischen Union im Rahmen einer Maßnahme des
Europäischen Fonds für regionalen Entwicklung, konnte 2002 eine Ausschreibung
des Projektes durchgeführt einen Auftrag vergeben werden. 2003 wurde erneut
einen Vertrag mit der Firma Alexander Schuke Orgelbau Potsdam unterschrieben
werden.
Die Sachverständigenrunde, bestehend aus: Prof. Dr. Reinhardt
Menger, Frankfurt am Main; Prof. Reiner Schuhenn, Köln; Domorganist Silvius von
Kessel, Erfurt, Orgel- und Glockensachverständiger der Kirchenprovinz Sachsen
Christoph Schulz und Magdeburger Domorganist Barry Jordan, hat eine endgültige
Disposition entworfen, die nur noch minimal angepasst werden könnte. Seit dem 3. Oktober 2003, als ein zentraler Gottesdienst zur
Feier der deutschen Einheit in Anwesenheit vom Bundespräsident, -kanzler und
vieler Mitglieder des Bundestages im ARD aus dem Dom ausgestrahlt wurde, hängt
eine 1:1 Abbildung des Prospektentwurfes vom Architekten Tibor Kiss. Er wirkt im
schlichten Dom imposant aber nicht erdrückend.
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