Debut-Konzert des "trio désiré" im Schinkel-Saal
Tiefe und Wohllaut - ein Musikerlebnis

Von Ingeburg Friedrich


trio désiré

Thomas Timm, Violine, Sofja Gülbadamova, Klavier,
Andreas Timm, Violoncello


 

Ein neu gegründetes, hochkarätiges Kammermusikensemble gab kürzlich im Schinkel-Saal des Gesellschaftshauses in Magdeburg sein erstes Konzert. Die vielfach ausgezeichnete und in zahlreichen Konzerten gefeierte Pianistin Sofja Gülbadamova verband sich mit zwei namhaften jungen Künstlern zum trio désiré, dem Geiger Thomas Timm, Mitglied der Berliner Philharmoniker, und dem Solo-Cellisten des BSO, Andreas Timm, und das erste Konzert des jungen Ensembles ließ sogleich aufhorchen, denn alle drei sind bereits erfahren in der hohen Kunst des kammermusikalischen Zusammenspiels.

Das Programm war ganz dem Schaffen von Antonin Dvorak gewidmet, aus Anlass von dessen 100. Todestag. Zwei der insgesamt vier Trios des Meisters böhmischer Melodieseligkeit erklangen in dem Konzert, und zwar die seltener gespielten Nr.1 in B-Dur op.21 und Nr. 2 in g-Moll op.26, was für die zahlreich anwesenden Kenner und Interessenten von besonderem Interesse war.

Kraftvolle, blühende Tongebung, dem Charakter der Werke angemessen, war das besondere Kennzeichen der Interpretation. Dazu kam, bei allem Temperament der drei Künstler, eine gezügelte, genau durchdachte Gestaltung. Die flexible perlende Geschmeidigkeit der Pianistin trug die Streicher, die von virtuoser Sicherheit waren. Spielfreude, getragen von musikalischem Einverständnis der drei Musiker prägte alle Sätze der Dvorak-Trios, aus denen das beglückende, musikalisch überaus reizvolle Allegro scherzando des B-Dur-Trios herausragte.

Aufgelockert wurde das Programm durch solistische Beiträge der Streicher. Der Cellist Andreas Timm spielte mit Sofja Gülbadamova Dvoraks anspruchsvolle Polonaise A-Dur B 94, aus der Sicht des Komponisten eher ein Gelegenheitswerk, für uns heutige ein bewundernswert rundes Virtuosenstück.

Eine ähnlich beiläufige Entstehungsgeschichte haben die „Romantischen Stücke“ für Violine und Klavier, die heute wegen ihrer reichen Melodik und effektvollen Wirkung Eingang in das Repertoire vieler Geiger gefunden haben. Mit blühendem, brillantem Ton spielte Thomas Timm diese liebenswerten Stücke.

Sehr viel Zustimmung fand dieser Debut-Abend der sympathischen Künstler. Es gab stürmischen, langen Beifall, der mit einer Trio-Zugabe von Mendelssohn belohnt wurde.