link03 - MÄRZ 2005

3. Internationaler Telemann-Wettbewerb

Vorträge zur Stadtgeschichte

Forum der schönen Künste - Hamlet for one

Schinkel-Saal: Matthäus-Passion von Johann Theile

Richard Strauss "Salome" (PREMIERE)


  • 05.03.2005 bis 13.03.2005 - 3. Internationaler Telemann-Wettbewerb für historische Streichinstrumente
    Telemann - Arbeitskreis Magdeburg e.V.,/ Zentrum für Telemann-Pflege

 "Den schönsten Zeitvertreib in unserm ganzen Leben weiß doch Musik allein
zu geben...Allen Kummer, alles Leiden kann die Harmonie begraben."

Georg Philipp Telemann

Der Internationale Telemann-Wettbewerb, ein in seiner Art einmaliger Interpretations- wettbewerb für Alte Musik, hat sich binnen kürzester Zeit zu einer festen Institution in der Landeshauptstadt Magdeburg entwickelt und konnte zuletzt auf Teilnehmer aus über 20 Ländern verweisen. Mit dem Wettbewerb verfolgen die Veranstalter u. a. das Ziel, den reichen Schatz anspruchsvoller Kammermusik von Georg Philipp Telemann stärker in das Bewußtsein der jungen Musikerinnen und Musiker zu rufen und sie an die Auseinandersetzung mit Kompositionen Telemanns heranzuführen.

Vom 05. bis zum 13. März 2005 soll bereits zum 3. Mal der Internationale Telemann- Wettbewerb in Magdeburg stattfinden, der für Barockvioline und Viola da gamba ausgeschrieben ist!
Interpreten im Alter von 18 bis 34 Jahren werden sich in drei Wettbewerbsrunden einer hochkarätigen internationalen Jury stellen, deren Vorsitz der Violinist Jaap Schröder (Niederlande) führt.

Da sich der gesamte Wettbewerb öffentlich gestaltet, haben die Besucher die Möglichkeit, jede Phase des Wettbewerbs mitzuerleben - Sie können den Klängen

,lauschen', die Musizierenden beobachten, wie sie ihrem Instrument das geben bzw. abverlangen, "was es leiden kann". Schon für Telemann lag die besondere Bedeutung der Musik zwischen dem Klangerlebnis und den Emotionen.

Begleitet werden die Wettbewerbsveranstaltungen von einem hochwertigen Rahmen- programm. Dies beinhaltet unter anderem ein Festliches Eröffnungskonzert mit dem Collegium musicum 90 aus London (Leitung: Simon Standage) im Palais am Fürstenwall (05.03.), eine Telemann-Sonntagsmusik des telemann consort magdeburg (Schinkel-Saal, 06.03.), ein Konzert mit Bach- und Telemann-Preisträgern (Schinkel-Saal, 11.03.) und die Erstaufführung einer Telemann-Passion durch die Biederitzer Kantorei unter der Leitung von Michael Scholl am 12.03. in der Pauluskirche.

 

05.03. Palais am Fürstenwall

06.03. Schinkel-Saal im Gesellschaftshaus

11.03. Schinkel-Saal im Gesellschaftshaus

12.03. Pauluskirche

Weitere Informationen unter: www.telemann.org


  • Georg-Philipp-Telemann-Preis 2005

Der Georg-Philipp-Telemann-Preis ist weltweit einzigartig und der älteste unter den Preisen, den die Landeshauptstadt Magdeburg jährlich vergibt. Seit 1987 ehrt sie mit ihm Persönlichkeiten, Ensembles oder Institutionen, die sich international beispielhaft und nachhaltig um Interpretation, Pflege und Erforschung von Leben und Werk Georg Philipp Telemanns verdient gemacht haben. Die Liste der Preisträger ist  stattlich und gleicht einem "How is how" im Hinblick auf die Auseinandersetzung mit der Musik der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts - Preisträger sind z. B. die Wissenschaftler Prof. Dr. Erich Valentin, Prof. Dr. Martin Ruhnke, Prof. Dr. Wladimir Rabey (Moskau) und Dr. Wolf Hobohm sowie die Interpreten  Prof. Ludwig Güttler, Prof. Peter Schreier, Reinhard Goebel, Prof. Dr. h. c. Nikolaus Harnoncourt (Wien) und die Cappella Coloniensis.

In diesem Jahr erhält der ungarische Musikwissenschaftler Prof. András Székely den begehrten Musikpreis. Geehrt werden mit dieser Auszeichnung sein international erfolgreiches Wirken als Produzent zahlreicher Telemann-Einspielungen (darunter Ersteinspielungen wie die sogenannte "Brockes-Passion") und Übersetzer der Autobiographien Telemanns ins Ungarische sowie sein besonders dem Leben und Werk Telemanns verschriebenes Engagement in der Hochschulausbildung. Mit der Magdeburger Telemannpflege und -forschung arbeitet András Székely seit 1981 zusammen. Unter seiner Ägide - seit 1997 ist er Präsident der Telemann-Gesellschaft e. V. (Internationale Vereinigung) - konnte der Internationale Telemann-Wettbewerb in Magdeburg erfolgreich etabliert werden. So ist es kein Zufall, dass die Ehrung kurz vor Beginn des 3. Internationalen Telemann-Wettbewerbs erfolgt.

Preisverleihung
Sonntag, 05. März 2005. 11.00 Uhr, (auf Einladung) - Palais am Fürstenwall


  • 10.03.2005 - Magdeburg 1200 - Vorträge zur Stadtgeschichte: "Die Frühesten Erwähnungen Magdeburgs"

 


  • Forum Gestaltung - Forum der schönen Künste
    Hamlet for one - Eine Theaterkomödie von Dirk Heidicke

Was geschieht, wenn ein avantgardistischer Regisseur (Gerald Fiedler), eine gestandene Theater-Diva (Susanne Bard) und ein engagierter, aber unbegabter Jung-Schauspieler (Michael Günther) gemeinsam an einer Hamlet-Inszenierung arbeiten, bei deren Premiere überdies einige unvorhergesehene Dinge geschehen?

Wer die Namen der Darsteller und des Autors kennt, dürfte davon zumindest eine Ahnung haben. Denn zweifellos werden sich noch viele an die von eben diesen Protagonisten getragene Kult-Theater-Serie "Olvenstedt probiert's!" erinnert; also an turbulentes und intelligentes Theater, dem es gelungen war, eine legendär gewordene Brücke zwischen intellektuellem Anspruch und Volkstümlichkeit zu schlagen. Und wer von "Hamlet for one" etwas Ähnliches erwartet, liegt zumindest nicht vollends falsch. Diesmal aber ringen nicht engagierte Laien um das Stück, sondern "richtige" Schauspieler an einem "richtigen " Theater. Auch hier freilich geht es konfliktreich zu. Und es treten natürlich enorme Widersprüche zwischen der Realität des Stückes, der der Inszenierung und der der an ihr Beteiligten zutage, die sich zur Premiere hin immer mehr zuspitzen...

Dirk Heidicke überträgt ewige und aktuelle gesellschaftliche Konflikte auf die Arbeit an der Inszenierung eines Stückes, das eben diese Konflikte zum Inhalt hat - ein witziger Beitrag zur Diskussion über die Theaterstrukturen in Deutschland, indem sie das Ringen des Theaters um seine Existenzberechtigung, seine verzweifelte Suche nach einer gesunden Mitte zwischen elitären und anbiedernden Positionen komödiantisch offen legt. Die renommierten Darsteller stellen Darsteller dar, die in dieser turbulenten Komödie bis an den Rand ihrer geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit getrieben werden.

Befreiendes Lachen oder beschämtes Schweigen - das ist hier die Frage.

 

03. - 05. März, jeweils 20.00 Uhr - Forum Gestaltung


  • Richard Strauss "Salome" (PREMIERE)
    Musikdrama in einem Aufzug - Libretto vom Komponisten nach dem gleichnamigen Drama von Oscar Wilde in deutscher Übersetzung von Hedwig Lachmann

König Herodes (Manfred Wulfert)hält den Propheten Jochanaan (Urs markus) gefangen. Da Herodes' Stieftochter Salome (Inga Fischer a. G.) jenen Propheten unbedingt  einmal sehen möchte, lässt Hauptmann Narraboth (Iago Ramos) Jochanaan aus seinem Verließ. Der Prophet verkündet seine Lehren. In Salome steigt sinnliches Begehren auf: Sie will Jochanaan küssen. Doch er verflucht sie und kehrt freiwillig in sein Gefängnis zurück. Herodes, der Salome begehrt, fordert sie auf, für ihn zu tanzen. Salome willigt ein, als Herodes verspricht, ihr jeden Wunsch zu erfüllen. Sie tanzt einen erotischen Tanz - und fordert - bestärkt durch ihre Mutter Herodias (Undine Dreißig) - das Haupt des Jochanaan als Belohnung. Als man ihr diesen Wunsch erfüllt, küsst sie den Toten und schockiert die Hofgesellschaft...

Die Bibel berichtet von der Hinrichtung Johannes des Täufers durch König Herodes um das Jahr 30. Basierend auf dieser Geschichte, schrieb der irische Dichter Oscar Wilde 1893 seinen Einakter.

"Salome" in französischer Sprache. Richard Strauss übernahm als Libretto für seinen Einakter "Salome" ohne wesentliche Änderungen die Übersetzung Hedwig Lachmanns, die die tief erfasste Psychologie der Gestalten mit bewundernswerter Einfühlsamkeit aus dem Französischen übernahm. Strauss hatte mit dem genialen Wurf des Frühwerks "Salome" die seiner künstlerischen Individualität entsprechende Form des musikalischen Dramas gefunden, an der er sein Leben lang festhielt - und die die Operngeschichte des 20. Jahrhunderts prägen sollte.

Musikalische Leitung Gerd Schaller Regie Holger Pototzki Bühne Jens Büttner Kostüme Sabine Pommerening.

Premiere 12.März.2005, 19.30 Uhr - theater magdeburg, opernhaus


  •  Karfreitag im Schinkel-Saal: Matthäus-Passion von Johann Theile

Johann Theile (1646-1724) war eine der schillerndsten Gestalten in der deutschen Musik des ausgehenden 17. Jahrhunderts. In keinem Kapellmeisteramt hielt es ihn länger als fünf Jahre. Lange ermöglichte ihm die Tätigkeit als freier Kompositionslehrer ein für seine Zeit beispiellos ungebundenes Leben. Letztlich war er eine noch von J. G. Walther und J. Mattheson respektierte Autorität in Sachen Kontrapunkt.  Ganz nebenbei gehört er zu den Vätern der deutschen Oper. Eines seiner wichtigsten Werke ist die Matthäus-Passion von 1673. Sein Lehrer Heinrich Schütz hatte in den Passionen noch auf jegliche instrumentale Begleitung verzichten müssen - dennoch waren ihm spannungsreiche, affektgeladene, geradezu theaterwirksame »Hörstücke« gelungen. Der Siegeszug der Oper veränderte auch in der Kirchenmusik vieles. Theile hatte bereits wesentlich mehr Freiheiten. Seine Matthäus-Passion ist durchgehend instrumentiert. Neben der einleitenden Sinfonia komponierte Theile sogar vier selbständige instrumentale Ritornelle. Er ergänzte den biblischen Passionstext um weitere Chorsätze und lyrische Arien und überhöhte sämtliche Christus-Worte durch die Umspielung zweier Viole da Braccio. So schlug Theile mit diesem neuartigen »Opern«-Stil einen direkten Bogen zu den Bachschen Passionen.

Nachdem sich das Vocalconsort labia vocalia im vergangenen Jahr mit den Passionen von Heinrich Schütz auseinandergesetzt hat, ist es nur folgerichtig, dass in diesem Jahr am Karfreitag, 25. März, 19.30 Uhr im Schinkel-Saal die Matthäus-Passion von Johann Theile auf dem Programm steht. Auch Sebastian Knebel konnte wieder gewonnen werden, die Leitung des Konzertes zu übernehmen.

 

Freitag, 25. März 2005, 19.30 Uhr - Schinkel-Saal im Gesellschaftshaus